Studien

Zombies & Zahlungsunwillige: Neue Analysen zeigen, wie hart das Geschäft mit Apps wirklich ist

Vielschichtiges Business: Apps. © Fotolia/Scanrail
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200 Millionen US-Dollar Umsatz im ersten Monat, mehr als 100 Millionen Downloads und allein in Deutschland 1,6 Millionen aktive Nutzer: Der Überraschungserfolg Pokémon Go (mehr dazu hier) könnte zu der Ansicht verleiten, dass der App-Boom der letzten Jahre doch nicht zu Ende ist. Nach wie vor veröffentlichen immer neue Firmen und Start-ups eigene Apps, oft im Glauben, so ein großes Publikum erreichen und viel Geld verdienen zu können.

Zwei neue Studien zeigen allerdings genau das Gegenteil. Die eine stammt von der Firma AppsFlyer, die eigenen Angaben zufolge das Nutzungsverhalten von 100 Millionen Usern mit App-Käufen im Wert von mehr als 300 Millionen US-Dollar im April und Mai 2016 untersucht hat. Das Ergebnis: Lediglich 5,2 Prozent der Nutzer weltweit tätigen überhaupt In-App-Käufe, in Europa liegt die Zahl mit 5,0 Prozent noch etwas niedriger. Der einzige Lichtblick: Jene wenigen, die zahlen, geben im internationalen Schnitt 9,60 US-Dollar pro Monat aus, in Europa liegt der Schnitt bei 5,19 US-Dollar.

Nur die wenigsten zahlen

Apple-Nutzer sind bekanntlich spendabler: Während nur 4,6 Prozent der globalen Android-Nutzer innerhalb von Apps einkaufen, sind dies bei iOS 7,1 Prozent, und die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben differieren von 7,17 US-Dollar (Android) zu 15,24 US-Dollar (iOS) erheblich. In Europa sind die Android-Nutzer ausgabefreudiger: Immerhin 5,3 Prozent der Android-Nutzer kaufen In-App, während es bei iOS-Nutzern nur 4,2 Prozent sind.

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Klar ist auch, dass mit kostenlosen, aber werbefinanzierten Apps und Mobile-Angeboten das meiste verdient wird. Google und Facebook halten am mobilen Werbemarkt gemeinsam weit mehr als 50 Prozent, Facebook verdient pro Quartal mit mobiler Werbung in seinen Apps Milliarden.

Zombie-Apps, die keiner lädt

Die zweite Studie, die zum Nachdenken anregt, stammt von Adjust, die den App-Store-Analyse-Dienst apptrace betreibt. Ihr zufolge sind 9 von 10 Apps für die Besucher von App Stores nicht sichtbar und gelten als so genannte Zombie-Apps. Zombie-Apps können von den Nutzern nicht gefunden werden, außer über eine direkte Suche nach dem Namen. Sie tauchen in keiner der vielen Top-Listen auf und haben deswegen keine Sichtbarkeit. Adjust sieht Apps als „lebend“ an, wenn sie in einem Zeitraum von einem Monat zwei von drei Tagen auf einer Position der zehntausenden Top-Listen erscheinen, egal an welcher Stelle.

Die Zombie-Rate ist laut Adjust von 72 Prozent im Jänner 2014 auf mehr als 87 Prozent im Dezember 2015 gestiegen und liegt nun bei 90 Prozent in Mai 2016. Nach vorne schaffen es nur mehr die wenigsten neuen Apps, während die Rankings vom US-Konzern Facebook dominiert werden: Dessen Apps Whatsapp, Facebook, Facebook Messenger und Instagram machen zusammen etwa 62 Prozent aller Downloads aus.

„Der Wachstum der Zombie-App-Rate zeigt, wie schwierig es für Developer geworden ist, mit einer App den Durchbruch im App Store zu schaffen“, sagt Christian Henschel, CEO und Mitgründer von Adjust. Pro Monat würden rund 50.000 neue Apps veröffentlicht werden, die meisten gehen in der Flut unter. „Es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen, wie etwa Prisma oder Pokémon Go, die schnell erfolgreich werden. Wie nachhaltig dieser Erfolg ist, wird sich aber zeigen.”

© Adjust
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