Identity-Lösungen

Youniqx in Afrika: „Wenn das Ding fliegt, dann kann es einen Impact haben“

Sie wollen Menschen in Afrika eine digitale Identität geben – mit diesem Pitch hat die österreichische Firma Youniqx identity, ein Tochterunternehmen der Österreichischen Staatsdruckerei, kürzlich die erste Africa Innovation Challenge, die von der Außenwirtschaft der WKÖ und der Jungen Wirtschaft veranstaltet wurde, gewonnen (Trending Topics berichtete). Youniqx kann seine Technologien beim South Africa Innovation Summit, der vom 11. bis 13. September 2019 in Kapstadt stattfindet, pitchen.

Youniqx ist dabei jenes Unternehmen, in denen die Digitalprodukte der Staatsdruckerei (übrigens schon lange privatisiert) gebündelt wurden – und zwar die Identitäts-App Mia sowie das Video-Identverfahren Mick, mit dem etwa auch Bitpanda seine Kunden identifiziert. „In Afrika ist das Problem grassierend, dass viele Menschen einfach keine Identität haben und für den Staat einfach nicht existieren“, sagt Franz Brudl. „Sie haben deswegen Schwierigkeiten, in einem Krankenhaus versorgt zu werden, sich in der Schule anzumelden, wählen zu gehen oder ein Unternehmen zu gründen.“

Menschen eine digitale Identität geben

Physische Dokumente seien in vielen afrikanischen Staaten sehr teuer und deswegen eine wesentliche Hürde für die Menschen, sich solche zu besorgen. Doch mit digitalen Technologien könne man dieses Problem lösen. „Ein Bürger kann über einen Video-Call mit einer Behörde in Kontakt treten, seine Identitätsdaten bekannt geben, und die Behörde kann diese Daten in eine Datenbank eintragen“, sagt Brudl. „Dann hat diese Person plötzlich eine rechtliche Identität.“

Diese neu geschaffene digitale Identität könne dann effektiv genutzt werden. „Dann kann man sich mit seinem Handy ausweisen, sei es in der Schule, im Krankenhaus oder bei einer Behörde“, sagt Brudl. „Wenn das Ding fliegt, dann kann es einen Impact haben. Man kann dann ganz viele Menschen aus einer schwierigen Situation ziehen.“ Es gebe Staaten, die 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung nicht im register hätten.

„Mit manchen Staaten will man einfach nicht“

Beim Finale in Kapstadt werden die Österreicher vor viele Regierungsvertreter vor Ort pitchen – eine spannende Zielgruppe für Youniqx. „Im Kern sind es in Europa Regierungen, die wir vor allem mit der Ausweislösung ansprechen“, sagt Youniqx-Vorstand Lukas Praml. „In Afrika ist das teilweise anders, weil die Regierungen nicht immer die sind, die die besten Daten-Pools haben, sondern Mobilfunker, Versicherungen oder Banken.“

Länder, in denen Youniqx tätig sein will, sind jene, die einen gewissen Mindest-Sicherheitsstandard für die Mitarbeiter erfüllt. Man vertraue auf die Informationen des Außenministeriums und der Wirtschaftskammer, wo man in Afrika sicher reisen und Geschäfte machen könne. „Mit manchen Staaten will man einfach nicht“, so Praml.

Für die Identitäts-App Mia seien jene Staaten interessant, die bereits einiges im e-Government-Bereich gemacht haben – etwa Südafrika, Kenia oder die Elfenbeinküste. Das Video-Identverfahren Mick wiederum sei in anderen Staaten interessanter. „Afrika bietet an sich ein enormes Potenzial“, so Brudl. Der Kontinent gilt auch unter Startups immer mehr als Boom-Markt.

Aber: „Es ist schwierig, sich nur auf Afrika zu fokussieren. Für uns ist es einzusätzlicher Markt und nicht der einzige“, sagt Praml. „In Afrika geht vieles über Vertrauen und über die Netzwerke, die man aufgebaut hat“, sagt Brudl. Die Schaffung lokaler Jobs und Wissenstransfer seien den Partnern vor Ort immer sehr wichtig.

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