Bloomberg-Bericht

Wirbel um angebliche chinesische Spionage-Chips auf Servern von Apple und Amazon

Server (Symbolbild). © Pixabay
Server (Symbolbild). © Pixabay

Es sollen Chips in der Größe eines Reiskorns sein, die chinesischen Angreifern umfassenden Zugriff auf Großrechner von Apple, Amazon und rund 30 weiteren US-Unternehmen verschaffen: In einem aufwendig aufbereiteten Bericht schildert Bloomberg Businessweek sehr detailliert, wie Einheiten der chinesischen Volksbefreiungsarmee (People’s Liberation Army, PLA) winzige Spionage-Chips in Server eingeschleust haben sollen, die über verschiedene Unternehmen schließlich bei den US-Riesen angelangt sein sollen.

Angriffspunkt soll dabei die Firma SuperMicro aus San Jose, Kalifornien gewesen sein, einer der größten Anbietern von Servern weltweit. Das Unternehmen war wiederum Zulieferer für die Firma Elemental aus Portland, die 2015 an Amazon verkauft wurde, um Video-Streaming (heute bekannt als Amazon Prime Video) massentauglich zu machen. Auch Apple hat geschäftliche Beziehungen zu SuperMicro. US-Behörden sollen laut Bloomberg bereits seit längerem Fälle von versteckten Spionage-Chips untersuchen. Würde der Bericht stimmen, dann würde es sich um die größte Enthüllung rund um Datenspionage seit dem NSA-Skandal rund um Whistleblower Edward Snowden handeln.

Apple und Amazon dementieren

Kurz nach Veröffentlichung des Berichts haben sich die beiden namentlich genannten Unternehmen Apple und Amazon zu Wort gemeldet. „Apple hat niemals schädliche Chips, Hardware-Manipulationen oder Sicherheitslücken gefunden, die absichtlich in irgendeinen Server eingebaut wurden. Apple hatte nie Kontakt mit dem FBI oder irgendeiner anderen Behörde wegen eines solchen Vorfalls. Uns sind keine Ermittlungen des FBI bekannt, ebenso wenig unseren Kontakten bei der Strafverfolgung“, heißt es in einem offiziellen Statement des iPhone-Konzerns.

Amazon wiederum sagte gegenüber Bloomberg, dass es weder über Spionage-Chips Bescheid wisse noch mit dem FBI in dem Fall zusammen arbeite. Zwei kritische Sicherheitslücken bei Elemental seien vor der Übernahme durch Amazon Web Services ausgebessert worden. SuperMicro wiederum hält in einem Statement fest, dass es über keine Untersuchungen von Behörden diesbezüglich Bescheid wisse, und dass man die möglicherweise betroffenen Bauteile nicht selber herstelle, sondern wie andere Anbieter auch zukaufe.

Handelskrieg als Hintergrund

In einem offiziellen Statement des chinesischen Außenministeriums bekennt sich China zwar zu internationaler Zusammenarbeit bei Cyber-Security und wünscht sich, dass weniger Anschuldigungen und Verdächtigungen gemacht werden – doch wie ein Dementi liest sich die Stellungnahme nicht. Derweil ist bekannt, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China immer weiter verschärft. Außerdem geht es auch um die Vorreiterschaft bei Zukunftsthemen wie Künstlicher Intelligenz oder autonomen Fahren, wo sich die USA und China ein Wettrennen liefern.

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