Accounting

Wiener Buchhaltungs-Startup Abacus sichert sich 1 Million Euro Investment

Christoph Prieler, Ulrich Tröller und Patrick Sagmeister von Finmatics. © Finmatics
Christoph Prieler, Ulrich Tröller und Patrick Sagmeister von Finmatics. © Finmatics

Accounting ist ein Bereich, in dem die Automatisierung durch Künstliche Intelligenz schon sehr rasch durchschlagen wird. „Buchhaltung funktioniert sehr regelbasiert“, erklärt Jörg Schönbacher vom VC eQventure – eine gute Voraussetzung für Automatisierung. Und es gibt in der Regel eine Menge historischer Daten, aus denen die Künstliche Intelligenz lernen kann.

Erstaunlich also, dass es nur wenige Unternehmen gibt, die bei der Automatisierung von Accounting richtig gut sind. Dieser Umstand hat dem Wiener Startup Abacus jetzt die erste große Venture-Finanzierung gesichert. eQventure steigt für eine Million Euro bei dem Jungunternehmen ein und bekommt dafür 19 Prozent der Jungfirma.

„Reifste Accounting-KI in DACH, UK und USA“

eQventure ist eine Grazer Beteiligungsgesellschaft, die 2013 von Herbert Gartner („Business Angel of the Year 2017“), Jörg Schönbacher und Christian Klemm gegründet wurde und rund 60 Business Angels um sich schart. „Wir haben uns im DACH-Raum und in UK und den USA umgesehen und festgestellt, dass Abacus im Bereich Accounting die reifste KI-Anwendung hat“, sagt Schönbacher im Gespräch mit Trending Topics.

Die Basis von Abacus ist klassisches OCR, also automatische Texterkennung. Die KI erfasst die einzelnen Positionen und ordnet sie richtig zu. Die Software funktioniert laut Abacus bei mittlerweile 150.000 Rechnungstypen zuverlässig. Die Qualität ist jedoch abhängig von den historischen Daten und von der Bildqualität des Ausgangsmaterials. Je nachdem muss das Ergebnis nachkontrolliert werden.

Erste Umsätze im Herbst 2017

Abacus wurde erst vor knapp eineinhalb Jahren von den Serial-Entrepreneuren Patrick Sagmeister, Ulrich Tröller und Christoph Prieler gegründet wurde. Die Empfehlung für das Investment kam über einen befreundeten FinTech-Investor, erzählt Schönbacher. Überzeugt habe schließlich das professionelle und erfahrene Team: „Wir investieren in einer sehr frühen Phase, deshalb ist uns das Team besonders wichtig“.

In sehr kurzer Zeit ist es dem mittlerweile zwölfköpfigen Team gelungen, eine marktfähige Lösung zu entwickeln. „Seit September gibt es bereits Kundenumsätze, das Produkt funktioniert also nicht nur technologisch, sondern auch im Markt“, sagt Schönbacher, der selbst das Startup Usound mitgegründet hat, an dem eQventure ebenfalls beteiligt ist.

Zielgruppe sind große Outsourcing-Firmen

Die Zielgruppe von Abacus sind in erster Linie große Outsourcing-Unternehmen, die für andere Firmen das Accounting übernehmen. „Die haben sehr viele Buchhalter und sehr viele Buchhaltungen – da hat die Software sofort viele Daten, mit denen sie lernen kann“, erklärt der Investor. Für KMUs soll es später auch eigene Lösungen geben, vorerst liege der Fokus aber auf dem B2B-Geschäft. Der Preis für Abacus ist transaktionsbasiert und schwankt daher je nach Unternehmensgröße – genaue Zahlen will das Unternehmen aus strategischen Gründen nicht nennen.

Abacus wird das Investment verwenden, um den Markt-Rollout voranzutreiben und die Software technisch weiterzuentwickeln. Vor allem im Bereich der Datenanalysen ist noch einiges herauszuholen, findet Schönbacher. Die Software erkennt Abweichungen in Echtzeit und kann so zur automatischen Überwachung von Compliance- oder Betrugsfällen eingesetzt werden. „Das Programm erkennt zum Beispiel, dass ein Mitarbeiter vielleicht einmal nicht wie üblich immer dienstags sein Firmenauto tankt sondern sonntags. Das könnte eine Auffälligkeit sein“, erklärt der Mitbegründer von eQventure.

Großes Exit-Potenzial

Schönbacher sieht bei Abacus auch ein großes Potenzial für einen späteren Exit: „Internationale Buchhaltungssoftware-Unternehmen kündigen schön seit Längerem an, stark in Künstliche Intelligenz investieren zu wollen, ohne dass man da bisher eine Produktrealisierung sieht“.

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