Zürich

Wie Startups in die Schweiz expandieren können

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Das CH im Kürzel DACH ist für österreichische Startups eine spannende Sache. Immerhin ist die Schweiz ein attraktiver Markt, um zu expandieren. 17 Prozent der österreichischen Startups wollen innerhalb des nächsten Jahres in andere europäische Länder außerhalb der EU expandieren – und damit ist neben Ländern in Osteuropa in erster Linie die Schweiz gemeint. Spannend sind in dem reichen Land im Herzen Europas vor allem Investoren und große Unternehmen, die Kunden werden könnten.

Und so haben sich vergangene Woche in Begleitung von Trending Topics zehn heimische Jungfirmen – DelivioDerAutomat, global.web.shop, goodbag, Leadbacker, markta.at, mobile-pocket, temprify, touchbud und Twinster – nach Zürich aufgemacht, um beim „Austrian Startup Day Retail“ ihre Geschäftsmodelle vor Schweizer Investoren und Kooperationspartnern zu pitchen. Das Ziel: Außenwirtschaft Austria, aws Industry-Startup.Net und der Handelsverband haben Startups mit Schweizer Handelsunternehmen vernetzt, um konkrete Projekte auf Schiene zu bringen.

Handelsriesen locken

„Wir unterstützen österreichische Unternehmen bei deren Markteintritt und Partnersuche in der Schweiz. Wir haben im letzten Jahr etwa 1.800 verschiedene Unternehmen unterstützen können“, so Manfred Schmid, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Zürich. Und da gilt es, den Schweizer Markt gut zu kennen. „Die Schweiz ist zwar nicht Teil des EU-Wirtschaftsraums, aber die Schweiz hat es doch geschafft, sich mit bilateralen Verträgen in diesen gemeinsamen Wirtschaftsraum sehr stark zu integrieren“, so Schmid. „Es geht nicht nur darum, dass wir Investoren für ein Capital- oder Equity-Engagement bei österreichischen Startups finden. Es geht vor allem, und das ist wesentlich wichtiger,  um die Vernetzung von Jungunternehmen mit potenziellen Kunden in der Schweiz.“

Und potenzielle Kundschaft gibt es in der Schweiz auf jeden Fall. Österreichs westlicher Nachbar ist nicht nur für Finanzinstitute, Pharmakonzerne und Rohstoffhändler bekannt, sondern hat mit Nestlé, der Coop-Gruppe oder dem Migros-Konzern sehr große Unternehmen im Bereich Retail. Zürich hat als Startup-Hub die Nase in verschiedenen Rankings immer wieder einen Tick vor Wien, und mit Zug gibt es einen beliebten Standort für Blockchain-Projekte (z.B. die Ethereum Foundation).

Einfache GmbH-Gründung

Trotz aller bilateralen Verträge mit anderen Ländern gilt die Schweizer Business-Welt als sehr in sich geschlossen. Wer in dem kleinen, reichen Land Fuß fassen möchte, braucht neben einem Schweizer Partner, der in die Unternehmenswelt einführt, auch unbedingt ein Team vor Ort. „In der Schweiz ist eine GmbH-Gründung etwas, das vom Markt geregelt wird“, sagt Georg Mihatsch, Projektleiter des Instituts für Jungunternehmer (IFJ). Es gebe sehr sehr viele Anbieter, die den ganzen Prozess durchführen. „Das hat dazu geführt, dass man eigentlich alle Dinge, die man zum Gründen braucht, online ausfüllen kann“, sagt Mihatsch. „Aktuell kann man bei uns sogar kostenlos gründen und zahlt dann nur die administrativen Gebühren von 800 Franken.“

Womit die Schweiz nicht aufwarten kann, sind Förderungen, wie sie Jungunternehmer in Österreich gerne in Anspruch nehmen. „Die Schweiz kennt überhaupt keine staatliche Förderung. Die Schweiz ist im Prinzip ein Zusammenschluss von 26 Kantonen. Die bieten alle irgendwelche Fördermaßnahmen an, aber das sind typischerweise Anreize, eben genau in diesem Kanton zu gründen“, sagt Mihatsch. „Das können steuerlichen Anreize sein, aber so Förderungen, wie man sie in Österreich kennt, gibt es de facto fast nicht. Allerdings gibt es einen sehr aktiven Investorenmarkt, der das vielleicht ersetzt.“

Andocken ans Ökosystem

Wer in die Schweiz gehen will, braucht erste Andockmöglichkeiten. Diese liefern zum einen Accelerator-Programme vor Ort, andererseits Coworking Spaces. „Wir kriegen Anfragen aus der ganzen Welt“, sagt Chris Bargholz, CEO der Swiss Startup Factory. „Aber bisher ist die Tendenz, dass wir eher deutschsprachige oder die aus den umliegenden Ländern wie Frankreich oder Italien bevorzugen, weil es einfach einfacher ist für die Organisation. Sein Unternehmen bietet Gründern ein dreimonatiges Accelerator-Programm, bei dem man außerdem 15.000 Franken bekommt. Das Wichtige sei aber nicht das Geld, sondern die Workshops, die im Programm inkludiert sind. „Das Team kann dadurch ziemlich viel lernen, mit dem Ziel, dann die Finanzierungsrunde zu bekommen, die sie brauchen, um in die nächste Phase zu kommen. Und das ist der Wert, den wir als Accelerator generieren. Nicht das Geld zu geben“, sagt Bargholz.

Nicht zufällig findet das Accelerator-Programm in den Räumlichkeiten von Westhive statt – einem der führenden Anbieter von Coworking Spaces in der Schweiz. „Wir haben unterschiedliche Angebote, für Startups sind wir relativ günstig. Da kriegst du einen Arbeitsplatz pro Monat schon für 540 Franken. Und je nachdem, wenn du weniger Space brauchst, dann bist du auch schon mit 180 dabei, für 5 Tage zum Beispiel“, sagt Claus Bornholt, Gründer von Westhive. In Zürich gebe es zehn bis fünfzehn Coworking Spaces – im Vergleich zu anderen europäischen Städten wie Amsterdam ist das wenig. Die Nachfrage aber sei stark. „Wir sind selber in der Expansionsphase. Wir fangen jetzt an, an unsere Grenze zu stoßen, und machen in zwei Monaten unseren nächsten Space auf“, sagt Bornholt.

Der„Austrian Startup Day Retail“ ist Teil der Internationalisierungsoffensive go-international, einer Initiative des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und der WKÖ, die der Handelsverband unterstützt.

Die Reisekosten für den Trip nach Zürich wurden von Advantage Austria übernommen. Vielen Dank dafür!

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