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Strategiewechsel: whatchado öffnet Jobvideo-Plattform für Fremd-Content

whatchado-CEO Jubin Honarfar. © whatchado
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Bei der Jobvideo-Plattform whatchado aus Wien steht ein Strategiewechsel ins Haus. Schon im Vorjahr und davor kam es mit dem endgültigen Ausstieg von Mitgründer Ali Mahlodji (Trending Topics berichtete) und dem Rückzug von Lucanus Polagnoli aus der Geschäftsführung zu einer Verschlankung der Führungsebene. Der nunmehrige alleinige Geschäftsführer Jubin Honarfar setzt für 2019 nun deutliche neue Akzente und kündigt gegenüber Trending Topics einen großen Strategiewechsel an.

Öffnung der Plattform

“Wir sind jahrelang als Video-Producer wahrgenommen worden. Jetzt wollen wir den Plattform-Gedanken wieder aufgreifen”, sagt Honarfar zu Trending Topics. Und deswegen wird die Video-Plattform mit Anfang Februar für Fremd-Content geöffnet – also für Videos, die Unternehmen selbst produzieren und nicht wie bisher von dem Video-Team der Wiener Firma gedreht werden. Diese Clips werden vom whatchado-Team noch einmal gesichtet und auf Inhalt und Qualität geprüft, bevor sie veröffentlicht werden. “So können wir die Qualität eher gewährleisten. Wenn ein Video nur Produktwerbung ist, dann geht es nicht online.”

Mit der Öffnung der Plattform einher geht auch der Stop der Märkte Spanien, Italien und Frankreich. Künftig will man Content aus dem Ausland über den virtuellen Weg generieren und nicht mehr mit lokalen Teams. Dass das funktionieren kann, zeigen die Zahlen. whatchado hat derzeit rund 7.000 Videos aus über 30 Ländern auf der Plattform, bei einer durchschnittlichen Sehdauer von 3 Minuten pro Video.

Verbreiterung der Zielgruppe und der Kunden

Geschäft machen will das Startup künftig vor allem mit Gebühren für Unternehmensprofile auf der Plattform, die den Firmen dabei helfen, die Zielgruppe – also junge Arbeitssuchende  – zu erreichen. “Man kann Videos auf YouTube stellen, aber das ist eben keine Karriere-Plattform”, sagt Honarfar. Immer mehr Unternehmen würden HR-Videos selbst produzieren, aber whatchado als Plattform für die Verbreitung nutzen können. 

Hat whatchado bislang vor allem mit großen Unternehmen zusammen gearbeitet, bedeutet die Öffnung der Plattform für Fremd-Content auch eine mögliche Verbreiterung des Geschäftsfelds. So sollen etwa KMU mit weniger als 250 Mitarbeitern vergünstigte Konditionen bekommen, wenn sie mit Videos und Firmenprofil bei whatchado präsent sein und im Matching bei der Jobsuche vorkommen wollen. Derzeit sind rund 300 bezahlte Employer-Branding-Unternehmensprofile auf der Plattform zu finden.

Spähtrupp in den USA

“Das neue Modell können wir einfacher internationalisieren”, sagt Honarfar. Zu diesem Zweck geht er für die nächsten drei Monate nach Los Angeles, um auszuloten, ob whatchado in den US-Markt passt. “Wir wollen drüben schauen, wie unsere Vision zum amerikanischen Markt passt”, sagt er. Los Angeles hätte man gewählt, weil dort viel im Medienbereich passiere, dennoch wolle er mehrmals auch hinauf ins Silicon Valley fahren.

In Wien selbst kam es nach der Verschlankung der Geschäftsführung ebenfalls zu Restrukturierungen mit weniger Personal. Zur Spitze hatte whatchado 50 Mitarbeiter, nunmehr sind es 35. „Wir haben viele geringfügige und Teilzeitkräfte abgebaut und Vollzeitkräfte eingestellt. Und wir haben 2018 Fokus auf Optimierung der Prozesse und Effizienz in den Projekten gelegt“, so Honarfar.

Die Videoproduktion soll aber prinzipiell beibehalten werden. Auf Kundennachfrage sollen etwa neue Videoformate erstellt werden. “Im Idealfall produzieren wir Videos nur mehr für interne Zwecke”, so Honarfar.

„Kommen in die Gewinnzone“

Finanziell dürfte es für die 2012 gegründete Firma mittlerweile gut laufen. “Wir kommen in die Gewinnzone, wir können es aus eigener Kraft schaffen und sind nicht mehr auf Investments angewiesen”, sagt Honarfar. Die Firma halte erstmals bei einem positiven  EBITDA bei einem Umsatz von mehr als 2,5 Millionen Euro. Zur Erinnerung: 2016 hat whatchado ein Investment von rund 2,5 Millionen Euro erhalten (Trending Topics berichtete). Spannend wird nun, ob viele Unternehmen auf die Plattform aufspringen und ihre Videos dort veröffentlichen.

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