Netzpolitik

Warum in den USA jetzt 800 Startups gegen das drohende Ende der Netzneutralität kämpfen

© Fotolia/xiaoliangge

Das Vorhaben der US-Regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission), die 2015 unter Ex-Präsident Barack Obama eingeführte „Open Internet Order“ wieder abzuschaffen, hat auch in der Start-up-Szene für Unruhe gesorgt. Immerhin würde das von der FCC geplante Ende der Netzneutralität bedeuten, dass Internet-Anbieter (z.B. Verizon, Comcast) eine Art Zweiklassen-Netz schaffen können. Internet-Provider müssen dann nicht mehr dafür sorgen, dass sämtlicher Datenverkehr gleich behandelt wird und könnte Anbieter wie Netflix oder YouTube dafür zahlen lassen, wenn sie ihre Videos in besserer Qualität als Konkurrenten zum Endnutzer senden wollen.

In einem offenen Brief wenden sich jetzt rund 800 Start-ups, angeführt Y Combinator, Techstars und Engine, an den FCC-Vorsitzenden Ajit Pai und fordern ihn dazu auf, das offene Internet zu erhalten. „Wir sind vom offenen Internet abhängig“, heißt es in dem Schreiben. „Ohne Netzneutralität könnten die Internet-Anbieter bestimmen, wer am Markt gewinnt oder verliert. Sie könnten den Verkehr unserer Dienste behindern und ihre eigenen Services oder Services von etablierten Konkurrenten bevorzugen.“ Start-ups seien abhängig von der Netzneutralität, nur so könnten sie schnell wachsen und ihre Web-Dienste einem weltweiten Markt zugänglich machen. Gründer und Internet-Unternehmer fürchten, dass es ohne Netzneutralität zu teuer werden könnte, um mit einer neuen Idee im Netz durchzustarten.

Dem Schreiben haben sich zahlreiche Start-ups angeschlossen, unter anderem auch Github, Angellist, Codecademy, Etsy, Docker, Reddit, Imgur sowie Codeship. Letzteres Start-up wurde in Wien gegründet und hat mittlerweile seinen Sitz in Boston.

In der EU hat das EU-Parlament zuletzt 2015 gegen die Netzneutralität gestimmt, eine Kampagne von SaveTheInternet.eu half schließlich dabei, dass die zuständige BEREC-Behörde (Body of European Regulators for Electronic Communications) Umsetzungsregeln vorgab, die die Netzneutralität dennoch hochhalten (Trending Topics berichtete). Nur in Teilbereichen ist es Internet-Anbietern erlaubt, Dienste zu bevorzugen. Beim „Zero Rating“ etwa darf die Datengeschwindigkeit nicht höher sein als jene anderer Dienste, lediglich der Datenverbrauch einzelner Dienste darf unterschiedlich zu anderen Diensten verrechnet werden. So ist es etwa möglich, dass Mobilfunker Streaming-Anbieter wie Spotify oder Apple Music vom Datenvolumen ausnehmen und für spezielle Tarife zahlende Nutzer unlimitiert bestimmte Dienste in ihrem Netz streamen lassen.

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