Gastbeitrag

KMU über Corona-Hilfen: „Wir haben’s verdient, dass man uns jetzt nicht hängen lässt“

© Mark Glassner
© Mark Glassner

Das Wiener Social Business Vollpension bietet in seinen beiden Cafés in Wien älteren Menschen Arbeitsplätze, teilweise neben der Pension. Wie viele andere Gastronomiebetriebe von der Corona-Krise getroffen, geben die drei Gründer Hannah Lux, Julia Krenmayr und Moriz Piffl in diesem Gastbeitrag jetzt Einblick in den schwierigen und frustrierenden Kampf mit der Bürokratie um öffentliche Hilfsmaßnahmen.

So, wir drei müssen jetzt hier mal was loswerden. Bei all dem Respekt vor dieser schwierigen Situation und der Arbeit der Regierung, aber liebe Leute, wollt´s ihr uns KMUs für dumm verkaufen? Es ist ja das eine, Gesetze auszuhebeln von heut auf morgen (und mag sein, dass das gesamt-volkswirtschaftlich gesehen auch nicht anders machbar ist), aber sich vorne hinzustellen, eine PR-Show abzuziehen à la „unbürokratisch, schnell, den KMUs wird geholfen, Kredite werden durchgewunken“ und so Gschichtl’n drucken und jetzt von Tag zu Tag sickert mehr durch, dass die Realität genau gegenteilig aussieht, dazu gehört schon echte Chuzpe.

Wir können auch verstehen, dass man versucht, möglichst keine Panik zu verbreiten und Informationen Stück für Stück weiterzugeben, aber bitte liebe Menschen, die dieses Land als unsere RepräsentantInnen gewählt hat, seid einfach ehrlich und verbreitet keine falschen Bilder von Milliarden, die jetzt in KMUs gepumpt werden. Es ist nämlich, zumindest bis jetzt nicht (und es wär dann schön langsam Zeit), noch nix bei uns angekommen.

Holzmanns “survival of the fittest” (gemeint ist der ÖNB-Gouverneur und seine Aussage zu den „Reinigungskräften der Krise“, Anm.) hat vor ein paar Wochen für einen großen Aufschrei gesorgt und wurde lauthals verneint und jetzt passiert aber irgendwie genau das, Kreditanträge werden reihenweise abgelehnt, so so viele gehen bei Notfallfonds und Co leer aus, weil sie eben nicht die perfekte Bilanz, die perfekten Zahlen vorzeigen können…

Man sagt mir (ich schreib das hier im Namen von uns 3) ja manchmal nach, dass ich gern sehr emotional bin und dass das in solchen Situationen oft too much ist (da muss man besonders als junge Frau ja aufpassen, aber das ist jetzt wieder eine andere „schöne“ Geschichte und I won´t go there for now). Um nicht Gefahr zu Laufen, dass das als panischer Moment und Hysterie abgetan und weggewischt wird, versuch ich’s jetzt mal, weil mich so viele von euch fragen wie’s uns geht, rein Fakten-basiert und sachlich unsere Situation mit euch zu teilen:

Wir sind ein KMU im Gastronomiebereich, genauer gesagt ein Sozialunternehmen. Das heißt für uns, dass wirtschaftliche und soziale Zielsetzungen für uns gleichbedeutend wichtig sind (ja, das gibt´s!). In unserer Vollpension beschäftigen wir über 100 großartigste Mitarbeiter*innen, ca. 50% von ihnen sind schon in Pension und verdienen sich zur oft zu niedrigen Pension (auch wieder so eine Frauensache das mit der Altersarmut, auch wieder anderes Thema) bei uns so viel dazu um sich selbst aus Abhängigkeitsverhältnissen oder Altersarmut zu heben. Viele unserer Senior*innen sind alleinlebend und für sie geht´s darum rauszukommen, in ein soziales Netz eingebettet zu sein, mit jüngeren Menschen in Kontakt zu kommen, der Alterseinsamkeit entgegenzutreten. Seit 2015 machen wir das und werkeln Tag und Nacht und mit allem Herz und Hirn, das wir haben, um unsere Vision eines Miteinanders der Generationen in der Stadt und einer Welt in der niemand alleine alt wird in die Realität umzusetzen.

Wir betreiben 2 Kaffeehäuser in Wien, eins im 4. und seit Ende letzten Jahres auch eins im 1. Bezirk. Diese Lokale zu betreiben hat uns alle Kraft dieser Welt gekostet, wir sind als GründerInnen voll ins unternehmerische Risiko gegangen, haben Haftungen bei der Bank unterschrieben, uns oft monatelang (und teils auch noch nie) selbst kein Gehalt ausgezahlt, um die unglaublich wahnsinnigen Kosten die in so einem Gastrobetrieb anfallen zu begleichen. Wir haben z.B. in den letzten Jahren über 600.000 EUR nur an Abgaben inkl. Lohnsteuer geblecht, lustige Magistratsvorschreibungen und -Gebühren ausgenommen und es ist echt spannend was da alles daherkommen mag.

Und ja, manchmal hat´s uns fast erdrückt. Obwohl die Vollpension echt sehr gut besucht ist, ist´s oft immer noch knapp. So ein Ding von 0 weg aufzuziehen ist Knochenarbeit, schöne Arbeit aber echte Knochen Arbeit. Aber ja, part oft the game. Machma schon und unsere eigene Entscheidung.

Jetzt aber. Weil jetzt kommt CORONA. Wir haben natürlich vollstes Verständnis für die Maßnahmen der Regierung zur Schließung der Lokale und waren sogar froh, wie nach der anfänglichen sehr österreichischen Halb-Offen-Halb-Geschlossen-Gastro-Lösung dann die Schließung der Gastronomie angeordnet wurde. Natürlich können wir nur solidarisch und wenn alle beitragen diesen Virus-Schmarrn bekämpfen.

Aber was jetzt im Rahmen der wirtschaftlichen Maßnahmen für KMUs abgezogen wird, grenzt an eine Verarsche (ui, jetzt kommen die Emotionen wieder, ich probier´s nochmal…)

Thema KURZARBEIT: für uns war von Anfang an klar, dass wir unsere Mitarbeiter*innen, so gut wie uns irgendwie möglich, durch diese Krise begleiten möchten. Nicht nur, weil wir das beste Team der Welt haben und sie´s einfach echt verdient haben, sondern auch weil wir es als unsere Pflicht sehen, in so einer Situation als UnternehmerInnen auch gesamtgesellschaftlich und im Governance Sinne politisch zu denken und zu handeln und, soweit uns das halt möglich ist, auch unseren Beitrag zu leisten, dass diese Land nicht in die absolute Arbeitslosen-Katastrophe schlittert. Wir haben gleich ganz zu Beginn, als die Formulare endlich da waren, am 27.3. um Kurzarbeit für alle im Team, für die´s möglich ist, angesucht (Für die meisten der bei uns beschäftigten Senior*innen geht Kurzarbeit btw nicht, weil sie geringfügig bzw. schon in Pension sind,da haben wir individuell in Gesprächen mit jeder*jedem Einzelnen Lösungen gefunden und werden solange das irgendwie im Bereich des Machbaren liegt die Löhne großteils weiter zahlen, weil Altersarmut und so… wieder anderes Thema)

Der Antrag zur Kurzarbeit: 12 Seiten–Antragswahnsinn, Berechnungen ohne Ende, selbst unsere Top Steuerberatung (DANKE! Übrigens kleine Sache am Rande: die sind auch nicht gratis…) hatte sieben (!!!) verschiedene Berechnungstools, weil keine klaren Ansagen.

Eh ok, aber kommt´s uns nicht mit unbürokratisch bitte. Nachdem wir also jetzt vor über drei Wochen den Antrag beim AMS abgegeben haben, gibt´s für eine unserer zwei GmbHs seit gestern (Halleluja!) eine Bestätigung, für die andere immer noch keine. Auch hier haben wir vollstes Verständnis und große Dankbarkeit für die Arbeit des AMS, es muss ein Wahnsinn sein, all diese Anträge zu beantworten und es ist echt beeindruckend, wie, wenn man mal durchkommt was verständlicherweise nicht ganz einfach ist, die AMS Mitarbeiter*innen immer noch sehr freundlich sind. Danke dafür! Und auch da geht´s vor allem auch darum, wie von Seiten der Regierung kommuniziert wird. Rasch und unbürokratisch hat´s geheißen – nope, sorry Leute, war wohl nix.

So jetzt haben wir also bis jetzt nur zu 50% die Bestätigung, dass uns die Kurzarbeit genehmigt wird und es ist Ende April. Das heißt de facto auch, dass wir nicht nur den kompletten März an Gehältern und Löhnen vorfinanzieren mussten, das heißt jetzt also auch, dass wir mindestens auch noch den April vorfinanzieren müssen. Wisst ihr wieviel 110.000 EUR, was ungefähr die reine Lohnsumme für 2 Monate ausmacht, für ein kleines KMU ohne Umsatz ist? UNFASSBAR VIEL! Dass nicht mal unser Steuerberater Ende März die genauen Berechnungssätze für Kurzarbeit kannte und wir somit Akonto-Löhne ausbezahlt haben, die wir hoffentlich jetzt Ende April wieder um die Kurzarbeit berichtigen können, sofern´s bis dahin halt mal Infos gibt, ist ein kleines Detail am Rande. Aber ja, wir Unternehmer*innen sind´s ja gewöhnt rasch und unbürokratisch zu handeln…

Dass die Kurzarbeit im ersten Wurf lange für KMUs absolut nicht machbar war, Unternehmer*innen deswegen Kündigungen ausgesprochen haben um den Fortbestand von Unternehmen zu sichern und unterschiedliche Institutionen echt nichts Besseres zu tun hatten, als Unternehmer*innen-Bashing zu betreiben, sei hier nur am Rande erwähnt. Ehrlich Menschen, wisst ihr wie sich das anfühlt, für Mitarbeiter*innen verantwortlich zu sein und als Geschäftsführung eines KMUs voll in Haftungen und Co zu sitzen, sollte eine Insolvenz verschleppt werden etc. Und ihr habt in dieser Situation nichts besseres zu tun als auf KMUs loszugehen? Don´t get us wrong, es ist wichtiger denn je, das unterschiedliche Interessen gut vertreten werden, diese Situation auszunutzen, um irgendwelche kleingeistigen Alt-Herren-Machtspielchen (sorry an all die großartigen älteren Herren, die´s genau so gibt!) auszufechten, bringt uns aber einfach nicht weiter. Das sollten wir doch jetzt schön langsam auch mal alle gelernt haben? Wir schaffen das nur, wenn wir alle zusammenhalten und ehrlich miteinander bleiben.

Dass, nachdem das alles vorbei ist, Abgaben-Stundungen auslaufen und nach 6 Monaten Kurzarbeit ein fetter Berg neuer Urlaubsansprüche als Post-Corona-Knackwatschn winkt, ist ebenfalls nur eine Randnotiz, aber eine die viele KMUs auch nach Corona vor erhebliche Herausforderungen stellen wird und über die (noch) niemand redet…

Jetzt mein Lieblingsthema — die hochgelobten Überbrückungskredite um „schnell und flexibel Lösungen für Liquidität in KMUs zu schaffen“: Da wir die beste Bankbetreuerin der Welt haben (ehrlich, wir sind so so dankbar für diese Frau!) haben wir für eine unserer beiden GmbHs ganz zu Beginn bereits, als die ÖHT-Haftungsübernahmen gerade erst verlautbart wurden, schon um einen Kredit angesucht. Dieser wurde uns auch bewilligt. Danke dafür, wir sind ein KMU von ganz ganz wenigen aus unserem Bekanntenkreis, die bis jetzt eine Zusage haben! Nachdem mir jetzt 5 Wochen niemand, weil auch in den Banken keine genauen Infos vorliegen, Bescheid geben konnte, um welche Haftungsübernahmen es sich denn genau handelt, durften wir dieses Woche — und jetzt kommt der Oberschmäh, der Hund liegt ja bekanntlich im Detail — erfahren, dass es sich um eine Ausfallhaftungsübernahme handelt.

Das heißt, dass wir als GesellschafterInnen je zu 100% privat für den Kredit bürgen müssen und der Staat eben nur im Falle eines Ausfalls (von uns, a.k.a. wenn´s wirklich nix mehr zu holen gibt, Privatkonkurs und Co grüßen) die Haftung übernimmt. Das heißt in meinem kleinen Hannah-Hirn (wenn´s wer anders versteht, klärt´s mich auf bitte), dass das eigentlich eine reine Absicherung für die Bank ist, wir als UnternehmerInnen dürfen uns mit der Firma und durch die Bürgschaft auch privat weiter verschulden, dürfen Zinsen zahlen, damit wir dann Steuerstundungen und co. begleichen können?! Unternehmerisches Risiko, yes klar. Und unter normalen Umständen auch voll OK und selbst gewählt. Aber das Epidemiegesetz auszuhebeln mit dem Argument, dass stattdessen bessere Unterstützungspakete für Unternehmen geschnürt werden und dann das?! Kannst nicht erfinden…

Für die zweite GmbH haben wir erstmals eine Ablehnung unseres Kreditansuchens von der Hausbank bekommen. Wir kennen übrigens fast nur UnternehmerInnen aus der Kreativ-, Sozial- und Gastrobranche, die entweder noch keine Rückmeldung oder eine Ablehnung für ihr Ansuchen nach Überbrückungskrediten bekommen haben. Kann mir wer erklären, wo jetzt die rasche flexible Liquiditäts-Unterstützung für Unternehmen bleibt?

100% klingt in der Pressekonferenz super und wird wohl von den meisten so verstanden, dass jetzt jedes Unternehmen Geld bekommt — weit gefehlt, nur wer die Kriterien nach URG oder UIS erfüllt, bekommt die dringend benötigten Mittel. Und das heißt unterm Strich, der werte Herr Holzmann behält recht…

Härtefallfonds etc.: Ja danke, ich (Hannah) habe jetzt einmal 1.000 EUR bekommen, um meine Miete zahlen zu können. Das fand ich auch echt super, wie schnell und wie unkompliziert das ging. Und wiederum kenn ich so so so viele Freund*innen, die mit so viel Kreativität und Innovationskraft die großartigsten Projekte und Unternehmungen gestartet haben und die komplett überall durchfallen. Da hatte ich Glück und bin auch sehr dankbar dafür, unserer Organisation bringt das aber aber auch recht wenig. Wie jetzt die zweite Tranche der Abrechnung funktioniert weiß ich noch nicht, ich kann gerade nämlich vor lauter Formularen, Abrechnungen, Einreichungen etc. nicht mehr.

Aja, warum das nicht das Finanzamt am 16.3. unaufgefordert an all seine Kunden überwiesen hat wurde oft gefragt, die Antwort könnte in der herbeigeführten Renaissance der Sozialpartner respektive in einem gewissen Geltungsbedürfnis der WKO liegen? Munkelt man…

Kleiner Fun Fact am Rande: In einem Hochmoment der letzten Wochen wurde klar, dass wir eine Seuchen-Ausfallversicherung bei unserer Versicherung, der Donauversicherung abgeschlossen haben. Das würde eine teilweise Erstattung unseres Umsatzverlustes bedeuten. Mit der in Frage-Stellung des Epidemiegesetzes der Regierung stellt jetzt aber auch unsere liebe Versicherung das Inkraft-Treten des Versicherungsschutzes in Frage und ist quasi seit 4 Wochen untergetaucht. Wozu gibt´s bitte Gesetze und Versicherungen wenn dann, wenn´s hart auf hart kommt, einfach alles über Nacht ausgehebelt wird und sich jeder abputzt. Aber ja, die Unternehmer*in darf dann mit neuen 6-stelligen Bürgschaften die Rechnung übernehmen, wenn sie denn so glücklich ist, den Kriterien zu entsprechen.

So, was macht man jetzt damit? Das was wir immer machen, wir geben alles um neue Lösungen zu finden, füllen Formulare über Formulare, Excel-Listen über Excel-Listen aus, lesen brav Gesetzestexte (Danke an unseren Anwalt, der was kann halt! #reimtsich), schreiben Tag und Nacht an Förderanträgen und versuchen dieses Wirrwarr irgendwie zu verstehen. Wir planen um und denken neu. Nicht stehen bleiben und kreativ bleiben. Das ist für uns auch (Soziales) Unternehmer*innentum, und das macht uns (zugegebenermaßen in einem bissl geringeren Ausmaß als jetzt) auch eigentlich Spaß, immer wieder selbstwirksam Herausforderungen als Chance zu begreifen. Dank unseres fantastischen Teams und so vielen unglaublich großartig unterstützenden Freund*innen denken wir unsere Vollpension neu, spinnen neue soziale Geschäftsmodelle und überlegen uns wie wir von der Bank und vom Staat auch unabhängig unsere Liquidität aufrecht erhalten und unsere Vollpension über Wasser halten können. Wir handeln also unbürokratisch und schnell 😉

Wir haben in den letzten Wochen eine Krautfunding-Kampagne (Trending Topics berichtete) gestartet und ich bin ehrlich sprachlos über all den Support den wir hier von Kund*innen, Freund*innen, Partner*innen und so vielen anderen, am Ende der Zivilgesellschaft, also euch allen, erhalten.

Nach der Absage der Bank haben wir nun auch beschlossen, die Sache einfach noch mehr selbst in die Hand zu nehmen und über Conda-hilft.at um Unterstützung bei der Crowd für Nachrangdarlehen zu bitten.

Wer uns unterstützen möchte und kann, dem sind wir sehr sehr dankbar. Wenn das nicht geht, freuen wir uns aber auch über jegliche andere Form der Unterstützung, sei´s gute Vibes, liebe Nachrichten oder whatsoever. Unterstützt jedenfalls eure Lieblingsbar ums Eck, kauft´s Gutscheine vom Lieblingsblumengschäft oder Kaffeehaus, das euren Lieblingskaffee macht (auch wenn´s nicht wir sind) – wir soziale Organisationen und KMUs können die Unterstützung von uns allen gerade echt gebrauchen. Und spendet´s an soziale Projekte, die euch am Herzen liegen (gerne auch an uns), es gibt so viele Menschen die jetzt nur durch unsere Solidarität durch diese Krise kommen.

Was jetzt mit der schrittweisen Wiedereröffnung dann als Nächstes kommen wird, bereitet uns jetzt schon Kopfzerbrechen. Unser Gastrobetrieb ist auf Halbmast nicht leistbar. Auf jedem Tisch ein Gast oder irgend so ein Wahnsinn bei Kosten, die wieder voll anlaufen, ist wirtschaftlich nicht tragbar. Gesundheitlich notwendige und wirtschaftliche Maßnahmen dürfen nicht in Widerspruch zueinander stehen, sondern müssen ineinander greifen. Halbvoll und dennoch wirtschaftlich funktioniert vielleicht für kleine Eigentümer-geführte Lokale mit ganz wenigen Sitzplätzen oder für die große Systemgastro, aber nicht für die meisten von uns Gastro-KMUs.

An alle, die bis jetzt gelesen haben: meine Hochachtung und ich bin gleich fertig, nur eins möchte ich noch sagen…

Für uns heißt gutes, modernes Leadership in erster Linie da zu sein, präsent zu sein, mit den eigenen Leuten durch dick und dünn zu gehen und sich selbst nicht unnötig in den Vordergrund zu spielen. Die SACHE SELBST, um die es geht, immer im Fokus zu behalten und NICHT SICH SELBST. Mit Herz und Hirn führen. Und ja, dazu gehört auch in schwierigen Situationen die harte Wahrheit auszusprechen. Es ist uns klar, dass jetzt nicht jedes Unternehmen mit Geldern überhäuft werden kann (also bitte bitte bitte jetzt keine Kommentare in die Richtung). Es ist uns auch klar, dass um keine Panik zu verbreiten Informationen teilweise nur peu à peu gestreut werden können.

Liebe Regierung, bei aller Wertschätzung vor dieser Riesen-Herausforderung, die wir euch allen wirklich aussprechen wollen, es ist jetzt einfach echt an der Zeit, das PR-Spielchen mal gut sein zu lassen und klare Aussagen zu machen, die die Realität widerspiegeln, vor allem im Bereich wirtschaftlicher Maßnahmen. Wir finden, im Gesundheitsbereich wird da eh sehr souverän und gut gearbeitet. Wenn nur die fittesten Unternehmen am Leben erhalten werden sollen, fair enough, es gibt Argumente dafür, aber dann stellt euch bitte vorne hin und sprecht das klar aus. Die Leute wochenlang mit Formularen zu pflastern und frohen Mutes auf die Bankmitarbeiter*innen und die Förderstellen, die teilweise einfach selbst keine Infos haben, loszulassen und dann nach Wochen im Kleingedruckten vor vollendete Tatsachen zu stellen (und sich dann auf Brüssel auszureden) das ist unserer Meinung nach nicht modernes Leadership, sondern schlichtweg unfair.

Wir Menschen und auch wir KMUs sind nicht dumm, wir Unternehmer*innen hackeln rund um die Uhr, seit Jahren und Jahrzehnten, unsere Mitarbeiter*innen sind uns unglaublich wichtig (und ja Ausnahmen bestätigen leider die Regeln, I know), weil sie die Grundlage unseres täglichen Tuns, in unserem Fall, der ganz ursprüngliche Grund unseres Bestehens sind. Es ist jetzt auch echt mal die Zeit gekommen zu verstehen, dass wir hier ein neues partizipatives Narrativ vom Miteinander in Teams einladen, weil die Zeit für das Neue ist da und so viele leben´s schon vor, machen wir die Augen auf! Wir sehen uns als aktiver Teil der Gesellschaft, gestalten auf eigenes Risiko die Welt mit und übernehmen Verantwortung. KMUs und EPUs sind für die größten sozialen und technischen Innovationen und kreativen Errungenschaften diese Landes verantwortlich und echt jetzt, wir haben´s verdient, dass man uns jetzt nicht hängen lässt. Im ersten Schritt uns respektvoll, auf Augenhöhe und ohne NLP-PR-Gequatsche die Wahrheit zu sagen, wär mal ein Anfang.

Wer´s bis hier her geschafft hat: WOW! Das mit dem rein sachlich bleiben hat nicht so gut funktioniert, ich weiß. Dafür steckt aber auch zu viel meines und unseres Herzens und Liebe in dieser unserer Vollpension.

Danke für die Aufmerksamkeit, mir geht´s jetzt bissi besser und ich hab euch jetzt quasi für meine eigenen Therapiezwecke ein bissi verwendet. Das sei aus Transparenz-Gründen hinzugefügt…

Passt´s auf euch auf, passen wir aufeinander auf und lasst´s uns achtsam bleiben und die Wahrheit sagen. Mic-Drop!

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