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Voice ist der nächste Versuch, die Probleme von Social Media mit Blockchain zu lösen

„Unfriend bots. Unlike shady algorithms. Unfollow beign followed.“ Mit großen Worten und Versprechungen hat die Blockchain-Firma block.one, die hinter EOS steht, bei seiner jährlichen Konferenz eine neue Social-Media-Plattform angekündigt. Sie hat den Namen Voice (und die sicher teure URL voice.com) bekommen und soll Technologie bieten, bei der Nutzer nicht Fake News und dem Verkauf ihrer Daten an Werbetreibende ausgesetzt sind.

„Wir verwenden die EOS-Blockchain, um eine transparentere Social-Media-Plattform zu bauen“, sagte Brendan Blumer, CEO von block.one, vor rund 300 Gästen des Events. Voice soll auf der EOS-Blockchain laufen – einem Ethereum-Konkurrenten, mit dem Entwickler dezentrale Apps (dApps) bauen können. Im Kern stehen zwei Dinge: Die Nutzer, die auf der Plattform posten, sollen via Blockchain eindeutig als echte Menschen identifiziert werden können, um das Bot-Problem zu lösen.

Voice Token als Belohnung für Likes

Facebook etwa hat ein echtes Problem mit Fake-Accounts und musste im letzten halben Jahr mehr als drei Milliarden gefälschte Profile löschen (Trending Topics berichtete). Ob Nutzer Voice auch anonym oder mit Pseudonym verwenden können, ist offen. Auf ersten Screenshots, die block.one zeigte, scheinen User mit Klarnamen zu posten.

Die zweite große Sache bei Voice ist das Geschäftsmodell. block.one will Nutzern keine Werbung unterjubeln und dem Meistbietenden die größte Reichweite verschaffen, sondern Aufmerksamkeit mittels Token regeln. Jeder Nutzer soll sich für Likes seiner Inhalte Voice Token verdienen können. Diese kann man im Netzwerk wieder dafür ausgeben, um seinem Content mehr Reichweite zu verschaffen. Auch eigenen Kommentaren unter den Posts anderer soll mit mit Voice Token mehr Sichtbarkeit verschaffen können.

Für Transparenz will block.one sorgen, indem das Regelwerk des geplanten Social Networks für jeden in der Blockchain einsehbar ist. Vor allem Facebook wird immer wieder vorgeworfen, seinen Algorithmus nicht transparent genug zu gestalten.

Wie Voice und der damit verknüpfte Token von Nutzern angenommen werden, ist mehr als fraglich. Interessierte können sich derzeit für die Beta-Phase anmelden. Ob die Idee mit den Voice Token funktioniert, bleibt abzuwarten. Aus heutiger Sicht könnte es vor allem jene Nutzer belohnen, die am lautesten und polarisierendsten sind, und zwar gleich doppelt. Denn sie bekommen für Likes Token, die sie wieder für mehr Reichweite ausgeben können.

Viele andere Player

Dass block.one selbst eine Social-Media-Plattform auf die EOS-Blockchain setzen will, hat mehrere Gründe. Noch ist die Blockchain-Technologie abseits von Kryptowährungen kaum genutzt und braucht sowohl Nutzer als auch Anwendungsbeispiele. Zum anderen drängen in den Bereich an der Schnittstelle zwischen Krypto und Social Media viele Player:

  • Facebook will mit einer eigenen, intern „GlobalCoin“ getauften Kryptowährung Transaktionen zwischen Nutzern ermöglichen. Ab 2020 könnte man via WhatsApp, Messenger und Instagram weltweit Token an Freunde versenden
  • Der Messaging-Dienst Telegram hat 2018 1,7 Milliarden Dollar von Investoren bekommen, um sein Telegram Open Network (TON) für seinen GRAM-Token zu bauen (Trending Topics berichtete)
  • Der Messaging-Service Kik hat bei einem ICO rund 100 Millionen Dollar eingenommen und den KIN-Token gestartet, mit dem etwa auch das österreichische Startup Sewelly arbeitet (Trending Topics berichtete)
  • Der Vorarlberger Marcel Füssinger hat 2018 Pläne gefasst, mit SocialX ein Social Network auf Basis von Blockchain zu bauen. Nutzer sollen sich für ihren Content so genannte SOCX-Token verdienen können (Trending Topics berichtete)
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