Konkurs

viRaTec: Wiener IoT-Startup mit MIYO-Geräten für vernetzte Gärten ist pleite

Ein Starter-Kit von viRaTec. © viRaTec
Ein Starter-Kit von viRaTec. © viRaTec

Schlechte Nachrichten zum Jahresbeginn: Das Wiener Startup viRaTec ist pleite. Die 2015 gegründete Firma, die sich mit seiner MIYO-Hardware auf die smarte Vernetzung von Gärten (etwa für Bewässerungssysteme) spezialisierte, musste im Dezember 2019 ein Insolvenzverfahren am Handelsgericht Wien eröffnen. Mittlerweile wurde die Schließung des Unternehmens wegen Masseunzulänglichkeit angeordnet, Kunden von viRaTec über die Schließung informiert.

Das Startup hat eine Geschichte voller Höhen und Tiefen hinter sich. „Grundsätzlich war uns sehr schnell klar, dass es schwierig sein wird, ein kostenintensives Hardware-Unternehmen aufzubauen. Aber eingebettet in ein Startup-Umfeld schien das Unmögliche möglich“, schreibt das Team rund um CEO Roland Grösslich in einem Mail an seine Kunden und Partner, das auch auf Facebook gepostet wurde und Trending Topics vorliegt.

Für bestehende Kunden wird derzeit an einer Lösung gearbeitet, damit die mit der Cloud verbundenen MIYO-Geräte auch in den kommenden Saisonen funktionieren. „Alle Server sind grundsätzlich noch online, manchmal zu Testzwecken offline. Wir können für die Zukunft jedoch nichts versprechen.“ Grundsätzlich sei man trotz der schwierigen Situation darum bemüht, eine gute Lösung für alle Beteiligten finden zu können.

viRaTec-Gründer Roland Grösslich © viRaTec
viRaTec-Gründer Roland Grösslich. © Trending Topics

Der erste große Rückschlag

„Von Anfang an war uns bewusst, dass wir auf unsere Kosten achten müssen und nicht wie von diversen Software-Startups in der Öffentlichkeit gewohnt, schnell expandieren können“, heißt es seitens viRaTec. Deswegen hätte man 2017 49,9 Prozent der jungen Firma an einen Schweizer Konzern (ein Zulieferer im Automotive-Bereich) verkauft. Doch weil sich der neue Miteigentümer Ende 2018 auf sein Kerngeschäft fokussierte, sei dann schnell die Trennung erfolgt. „Das war ein Rückschlag, von dem wir uns im Nachhinein betrachtet nicht mehr erholen sollten. Wir sahen es damals aber als Chance, die wir voller Motivation ergriffen.“

Die Probleme für viRaTec sollten damit nicht aufhören. Wie Trending Topics ausführlich berichtete, wurde das Startup 2019 Opfer von Betrügern – 50.000 Euro Schaden. Die Betrüger hatten sich Anfang des Vorjahres als eine britische Warenhauskette ausgegeben und Waren (Starter-Kits für intelligente Bewässerungssysteme) bestellt. viRaTec lieferte – und die Betrüger ließen die Ware mit Tricks verschwinden. „Ein weiterer Rückschlag, der uns vor Augen führte, wie wichtig es ist, dass unsere internen Prozesse weiterentwickelt werden mussten“, so die Gründer.

+++ 50.000 Euro Schaden: Wiener Tech-Startup viRaTec fällt auf Betrüger rein +++

„Überwintern“ war nicht mehr möglich

Dann sollte es wieder Hoffnung geben. „Was nun folgte, war unsere erste echte Saison am Markt, die Dank der Unterstützung unserer Kunden und neu gefundener Handelspartner gut gelaufen ist“, schreibt das Team in seinem Rückblick. „Unsere Handelspartner sorgten dafür, dass unsere Produktion und der Versand gut ausgelastet waren.“ Doch das reichte nicht. „Leider ist eine Gartensaison in Europa zu kurz für ein eben erst eingeführtes Produkt. Ein Überwintern war mit dem Ergebnis dieser Saison daher leider nicht möglich.“

Deswegen versuchten Grösslich und sein Team im Herbst 2019, die Gespräche mit einem der weltweit größten Konzerne aus dem Electronic-Consumer-Bereich  mit Sitz in Deutschland und dem damit einhergehenden Unternehmensverkauf zu beginnen. „Trotz einer einstimmigen Kaufempfehlung des M&A Projektteams wurde jedoch absolut überraschend der Kauf von der Geschäftsleitung aufgrund der massiven Einbrüche im Automotive-Bereich abgelehnt“, heißt es weiter. „Vor diesem Hintergrund gibt es für diese offenbar aktuell kein Risikokapital für neue Geschäftsbereiche und Produkte.“

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