Kryptowährungen

Trality: Wiener Startup baut einen App Store für Krypto-Bots

Christopher Helf (CTO), Moritz Putzhammer (CEO) und Alexander Kahl (VP Product). © Trality
Christopher Helf (CTO), Moritz Putzhammer (CEO) und Alexander Kahl (VP Product). © Trality

Im ständigen Auf und Ab der Kryptowährungskurse muss man sich einmal zurecht finden. Auch nach dem Hype um Bitcoin und Co erscheinen Krypto-Assets vielen Menschen als lohnendes Investment. Starke Zuwächse locken regelmäßig mit ordentlichen Gewinnaussichten, doch wenn es runter geht, muss man so schnell es geht verkaufen. Für Otto Normalverbraucher ist das Traden an Exchanges oft eine zu komplexe Sache, und viele haben viel Geld beim Handel mit Kryptowährungen verloren.

In dieser Angelegenheit will das Wiener Startup Trality helfen. Wie einige andere Jungfirmen wollen die beiden Gründer Christopher Helf und Moritz Putzhammer einen Marktplatz für Trading-Bots schaffen. Anstatt selbst zu handeln, sollen Algorithmen, die wiederum von Experten erstellt wurden, das Traden erledigen. Solche Krypto-Bots sind in der Theorie folgendermaßen konzipiert: Nutzer können ihnen wie beim Social Trading folgen. Kauft der Bot, dann kauft man ebenfalls, verkauft er, dann verkauft man auch. Über APIs können sie an Exchanges wie Binance andocken.

Automatisiertes Trading

Bei Trality sollen Krypto-Bots auf der einen Seite von professionellen Tradern erstellt werden und auf der anderen Seite von Followern gegen Gebühr genutzt werden können. „Wir wollen automatisiertes Trading von der Wall Street in den privaten Bereich bringen“, sagt Trality-Mitgründer Moritz Putzhammer. „In der Beta-Phase richten wir uns zuerst an Trader von Bitcoin und anderen Kryptowährungen, die bereits erste Erfahrungen im Entwickeln von Trading Bots mitbringen. Entwickler können ihre Python-Kenntnisse nutzen, um ausgeklügelte Bots zu bauen, ihre Strategie mit echten Marktdaten zu testen und auf Börsen live damit zu handeln.“

Entwickler sollen bald Bots bauen können, mit denen live an Börsen gehandelt wird. In einem ersten Schritt wird der Handel bei Binance, einer der bekanntesten und größten Exchanges für Krypto-Assets, ermöglicht. „Nach dem Krypto-Hype 2017 haben viele Österreicher in Bitcoin, Ether und Co investiert“, sagt Putzhammer. „Vielen fehlt es jedoch an der Zeit und dem Wissen, um damit erfolgreich zu handeln. Wir bauen daher einen Marktplatz, auf dem Entwickler ihre besten Bots veröffentlichen können.“ so will man Krypto-Trading einer breiteren Masse zugänglich machen und eine Art „App Store für Trading Bots“ schaffen.

FFG fördert die Entwicklung

Die Entwicklung der Bot-Plattform wird jetzt von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit einer Förderung im sechsstelligen Bereich unterstützt. „Die finanzielle Unterstützung der FFG ermöglicht uns nun die Weiterentwicklung unserer Plattform, um auch jene Trader anzusprechen, die im Bot-Trading noch unerfahren sind“, so Putzhammer. Die Nutzung für eine breitere Öffentlichkeit ist ab Herbst 2020 geplant. Damit soll sich auch Geld verdienen lassen: Gegen eine monatliche Gebühr können Bots am Marktplatz genutzt werden, ein Teil dieser Erlöse wird an den Entwickler des Bots ausbezahlt, ein Teil geht nach dem Marktplatz-Prinzip an Trality. Das Startup selbst verkauft und handelt keine digitalen Währungen.

Um die besten Schöpfer von Trading-Bots anzulocken, sollen ihnen eine ganze Reihe an Möglichkeiten geboten werden. Und: Ihr Know-how – also am Ende der Algorithmus des Bots – soll als geistiges Eigentum geschützt sein und nur für den Urheber sichtbar sein. Bei Kryptowährungen soll es übrigens nicht bleiben: Die Expansion in den Handel mit klassischen Wertpapieren ist ebenfalls geplant.

Am Markt wird sich Trality gegen eine ganze Reihe an anderen Trading-Bots durchsetzen müssen. Auch das Wiener Startup Coinpanion hat sich an einer Plattform versucht, über die Nutzer erfolgreichen Tradern folgen können – wirklich durchgesetzt hat sich das aber noch nicht. Trality unterscheidet sich dadurch, dass Profis mit normalerweise teuren Tools Bots programmieren können, denen man folgen kann, während Coinpanion menschliche Trader von anderen Nutzern folgen lässt.

Und: Wie immer am Krypto-Markt müssen Nutzer bedenken, dass sie ihr eingesetztes Geld auch wieder verlieren können. Das hängt im Falle von Trality davon ab, wie gut oder schlecht die von Tradern erstellten Bots auf Marktsignale reagieren.

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