Vergeltung

TikTok, WeChat & Co: Indien wirft chinesische Apps aus dem Land

© Kon Karampelas on Unsplash
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Mindestens 20 Todesopfer hat die militärische Konfrontation zwischen Indien und China in der Grenzregion Ladakh vor etwa einer Woche gefordert – seit einem kurzen Krieg 1962, den China gewann, kommt es in der Himalaya-Region immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt – übrigens beides Atommächte.

Nun verschärft sich der Konflikt auch im Internet. Ohne China direkt zu nennen, hat das indische Ministerium für Informationstechnologie soeben einen Bann gegen 59 chinesische Apps ausgesprochen, die künftig werden online noch offline im Land genützt werden dürfen. Zu den Apps zählen TikTok, WeChat, Weibo, Baidu Maps, UC Browser (gehört Alibaba) oder Clash of Kings. Die Smartphone-Apps würden Teil von Bestrebungen sein, die Integrität und Souveränität Indiens, seine Sicherheit und seine öffentliche Ordnung zu untergraben.

„Notfallmaßnahmen“

Die Apps würden Daten von indischen Bürgern stehlen und außer Landes bringen. „Das Sammeln dieser Daten, ihr Mining und die Erstellung von Profilen durch Elemente, die der nationalen Sicherheit und der Verteidigung Indiens feindlich gesinnt sind, was letztlich die Souveränität und Integrität Indiens beeinträchtigt, ist eine Angelegenheit von sehr tiefer und unmittelbarer Besorgnis, die Notfallmaßnahmen erfordert“, heißt es seitens dem Ministerium. Es hätte viele Beschwerden gegeben, auch Vertreter des indischen Parlaments seien betroffen. Bytedance, der Betreiber von TikTok, hat solche Vorwürfe immer zurück gewiesen.

Im Zuge der feindseligen Auseinandersetzung mit China hatten schon vor dem Bann Apps Hochkonjunktur, die für indische Smartphone-Nutzer Apps chinesischer Herkunft identifizierten und löschten. Die Coronakrise, die auch in Indien wütet, ist Mitgrund für die anti-chinesische Stimmung. So wird China die Schuld an der Pandemie gegeben. Zuvor hatten chinesische Software- und Hardware-Hersteller den indischen Markt dominiert.

Indien bald größter Internet-Markt

Indien schlägt damit weiter nationalistische Tendenzen ein – heimische Anbieter könnten dadurch gestärkt werden. Etwa Indiens größtes Unternehmen, Reliance Industries. Dieses hat für seine Tochter Jio Platforms in den vergangenen Monaten viele Milliarden Dollar bei Investoren wie Facebook, General Atlantic, Saudi-Arabien, KKR und Silver Lake eingesammelt. Eines der Ziele: Nachdem Jio bereits der größte Handy-Betreiber ist, soll Jio auch zur führenden E-Commerce-Plattform werden.

Indien ist hinter China gemessen an Nutzern der zweit größte Internet-Markt der Welt und wird China nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits im Jahr 2024 als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen. Die beiden Riesen werden sich beim Online-Geschäft nichts schenken wollen. Für US-Unternehmen ist Indien ein wichtiger Wachstumsmarkt – in China kommen sie nicht hinein, in Indien gibt es über lokale Partnerschaften Chancen.

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