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Telegram: US-Börsenaufsicht SEC stoppt rechtswidrigen Token-Verkauf

Die Telegram-App. © Christian Wiediger on Unsplash
Die Telegram-App. © Christian Wiediger on Unsplash
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Die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) hängt derzeit wie ein Damoklesschwert über der Krypto-Branche – und saust regelmäßig hinunter. Jetzt hat es Telegram, genauer gesagt die beiden Firmen Telegram Group Inc. und ihre hundertprozentige Tochtergesellschaft TON Issuer Inc. getroffen. Denn wie berichtet haben die Macher der Messaging-App Anfang 2018 einen Token-Verkauf durchgeführt, bei dem Investoren GRAM-Token kaufen konnten. Diese sollen künftig im so genannten Telegram Open Network (TON) als Zahlungsmittel funktionieren.

Die SEC hat nun reagiert und in einer einstweiligen Verfügung und über eine Dringlichkeitsklage verlangt, dass der Verkauf von rund 2,8 Milliarden GRAM-Token gestoppt wird. Denn bereits am 31. Oktober soll das TON-System starten, bis dahin hätten die Investoren die digitalen Token geliefert bekommen sollen. Laut SEC wurden mehr als eine Milliarde der Token an 39 US-Käufer verscherbelt, insgesamt sollen es weltweit 171 Käufer gewesen sein. Bei dem Token-Verkauf haben die Firmen, die dem russischen Brüderpaar Nikolai und Pawel Durov gehören, rund 1,7 Milliarden Dollar eingesammelt.

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Token gelten als Wertpapiere

Laut SEC hätte der Token-Verkauf als Verkauf von Wertpapiere registriert sein müssen, weswegen der ICO von 2018 nun einem Verstoß gegen den Securities Act von 1933 entspreche. Die Zeit drängt. Bereits Ende Oktober soll das Telegram Open Network an den Start gehen – gelingt das nicht, würden die Investoren ihr Geld zurück bekommen. Zu den Geldgebern soll unter anderem der russische Milliardär Roman Abramovich oder die VCs Benchmark, Sequoia, Kleiner Perkins oder Lightspeed Capital gehören.

„Unsere heutige Notfallmaßnahme soll verhindern, dass Telegram die US-Märkte mit digitalen Token überschwemmt, von denen wir meinen, dass sie rechtswidrig verkauft wurden“, so Stephanie Avakian, Co-Direktorin der SEC Division of Enforcement. „Wir meinen, dass die Beklagten es versäumt haben, den Anlegern Informationen über die Geschäftstätigkeit von GRAM and Telegram, die Finanzlage, die Risikofaktoren und das Management zur Verfügung zu stellen, die das Wertpapiergesetz vorschreibt.“ Die Klage gegen Telegram hat die SEC beim Bundesbezirksgericht in Manhattan eingereicht.

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Auch EOS und Kik hat es getroffen

Die US-Börsenaufsicht geht derzeit rigoros gegen Token-Verkäufe vor. Erst kürzlich hat der Gründer der Messaging-App Kik, Ted Livingston verkündet, die App demnächst abdrehen zu müssen. Sein Unternehmen lieferte sich seit mehr als einem Jahr einen Rechtsstreit mit der SEC. Auch Kik hat einen ICO 2017 durchgeführt und damals KIN-Token an Investoren verkauft. Die Meinung der SEC ist, dass diese Token als Wertpapiere eingestuft und gemeldet hätten werden müssen.

In einem Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC hat sich die Blockchain-Firma Block.one, die hinter EOS steht, außerdem vor kurzem bereit erklärt, 24 Millionen Dollar Strafe zu bezahlen. Zwischen Juni 2017 und Juni 2018 hat Block.one rund 900 Millionen EOS-Token online an Investoren verkauft und zum damaligen Zeitpunkt umgerechnet rund vier Milliarden Dollar eingenommen. Weil der Token-Sale aber nicht als Verkauf von Wertpapieren („Securities“) eingestuft worden war, ist die SEC aktiv geworden.

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