Start-up-Story

Sweazer: Wiener „Tinder für Mode“ will User mit Fashion-Artikeln und Accessoires verkuppeln

Der Sweazer-App auf Android sieht man das Vorbild an. © Jakob Steinschaden

Ein möglichst aussagekräftiges Foto, ein Herz, das für ein „Ja“ steht und ein „x“ für ein „Nein“ – mit einem einzigen Wisch nach links ist das erste Foto weg und auch der zweite oder dritte Vorschlag treffen nicht ganz den ­Geschmack. Das vierte Foto, das aufpoppt ist dann „doch ganz süß“ und verdient nach einer Sekunde Bedenkzeit ganz klar ein Herz. Klingt wie die Suche nach einem Flirt auf Tinder? Nicht ganz. Denn die Shopping-App Sweazer präsentiert ihren Usern nicht etwa Singles auf der Suche nach ­einem Date, sondern Lederrucksäcke, Sneakers, Cardigans, Kleider und weitere Modeartikel.

Der Weg zum Happy End ist bei Sweazer auch um einiges kürzer als bei der bekannten Dating-Plattform. Statt sich holprigen Anbandel-Versuchen hingeben zu müssen, reicht es hier, auf den „Kaufen“-Button zu klicken. Weiter geht es dann in einem der Partner-Onlineshops mit dem üblichen Bestellvorgang, ehe der favorisierte Artikel dann bei den Usern zu Hause landet.

Auch für Shopping-Muffel gedacht

Der Vergleich zu Tinder kommt allerdings nicht von ungefähr, wie Renata Fourmanova, die bei Sweazer für das Marketing zuständig ist, erklärt. „Tinder hat in jedem Fall den Anstoß dazu gegeben, Sweazer ins Leben zu rufen. Unser Geschäftsführer Johannes Matiasch war vor einiger Zeit, wie so viele, selbst auf Tinder unterwegs, wo Frauen ihm immer wieder erklärt haben, wie lustig es doch wäre, wenn es eine solche Plattform auch für Mode und Accessoires gäbe.“ Eine Idee, die bei Matiasch Gefallen fand – obwohl der Geschäftsführer sich selbst als Shopping-Muffel bezeichnet. Und genau das ist die Idee hinter der App, die im Juni in ihrer ersten Version gelauncht wurde: „Wir wollen nicht nur jene ansprechen, die gerne einkaufen, sondern auch die, die das nicht so gern tun“, erklärt Fourmanova.

20 Partner-Shops

Tatsächlich gestaltet sich einkaufen über die App als simpel, über verschiedene Filter lässt sich eingrenzen, nach welcher Art von Kleidungsstücken man sucht („Kleider“, „Röcke“, „Tops & Blusen et cetera), welche Farben man bevorzugt, wieviel man bereit ist, auszugeben und welcher Stil es sein soll – „Boho“, „Business“, „Casual“ und „Elegant“ stehen hier unter anderem zur Auswahl.

Was bislang nicht möglich ist und echten Shopping-Fans vermutlich fehlen könnte, ist die Option, nach Anbietern und Marken zu filtern – eine Funktion, die laut der Marketingleiterin in den nächsten Wochen hinzugefügt wird. Im TrendingTopics.at-Test fällt auch auf: ein großer Teil der angezeigten Artikel stammen aus dem Angebot des Online-Versandhändlers Zalando, dabei kooperiert Sweazer, so Fourmanova, derzeit mit insgesamt 20 Online-Shops. „Neben Zalando zählen Anbieter wie Ralph Lauren, Marc O’Polo, Street One, Humanic und Lacoste zu unseren Partnern. Wir sind derzeit allerdings noch dabei, die Daten einiger Partner ­einzuspielen, weswegen Zalando als Anbieter mit dem größten Sortiment derzeit noch dominiert,“ sagt die Marketingleiterin.

Das Team: Christian Beikov, Moritz Becker, Renata Fourmanova, Bernd Artmüller und Geschäftsführer Johannes Matiasch. © Sweazer
Das Team: Christian Beikov, Moritz Becker, Renata Fourmanova, Bernd Artmüller und Geschäftsführer Johannes Matiasch. © Sweazer

Brücke zum stationären Handel

Für all jene User, denen Sweazer jetzt noch zu wenig kann, lohnt es sich, in einigen Wochen noch einmal vorbeizuschauen – denn dann werden nicht nur die Filter-Optionen erweitert, sondern auch die Funktion „Click & Collect“ hinzugefügt. Die über Affiliate-Links finanzierte App will damit auch den stationären Handel in ihr Repertoire mit einbeziehen. Wie das funktioniert? „Den Usern werden ­Artikel von stationären Partnershops in ihrer Nähe – in Wien zum Beispiel vom ‚Addicted to Rock‘-Store oder ‚Lieblingsbrand‘ mit über 60 Österreichischen Designermarken – vorgeschlagen. Möchte man einen Artikel kaufen, so kann man diesen über die Sweazer reservieren lassen und dann direkt vor Ort anprobieren und ­erwerben“, beschreibt die Marketingleiterin das Konzept.

Die ersten Partner-Shops des „Click & Collect“-Konzepts werden sich, so erklärt sie weiters, vor allem in Wien befinden, in einigen Monaten allerdings sollen stationäre Geschäfte in ganz Österreich hinzukommen. Auch eine Expansion nach Deutschland ist angedacht, zunächst einmal allerdings nur, was das Angebot im Online-Bereich betrifft.

Nicht das erste ‚Tinder für Mode‘

Auch wenn Sweazer längst nicht die erste App ist, die nach dem „Wisch und Weg“-Prinzip Shoppingvorschläge unterbreitet – Kwoller, Mallzee, Grabble oder Amaze aus Deutschland bezeichnen sich ebenso als „Tinder für Mode“ – für ein Stück Kaufinspiration sorgt die Anwendung allemal. Geübten Online-Shoppern und Mode-Interessierten könnte das Sweazer-Repertoire allerdings, zumindest bislang, noch zu klein sein.

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