Jungfirmen

Rettungschirm für österreichische Startups angekündigt

WKÖ-Präsident Harald Mahrer. © WKÖ/DMC
WKÖ-Präsident Harald Mahrer. © WKÖ/DMC

4 Milliarden Euro in Frankreich, 2 Milliarden in Deutschland – die beiden größten Volkswirtschaften der EU haben bereits reagiert und große Hilfsprogramme für ihre Startup-Ökosysteme aufgelegt. Der Grund für die „Extrawürstel“: Klar haben beide Länder riesige Rettungsschirm für Unternehmen geschnürt – aber für jungen, innovative und stark wachstumsgetriebene Unternehmen passen klassische Kreditinstrumente häufig nicht. Es geht um die Jobs von tausenden Beschäftigten und um die künftige Innovationskraft der Länder.

In Österreich gibt es klarerweise auch Forderungen nach eigenen Maßnahmen für Startups. Umsätze brechen ein, Geschäftsmodelle funktionieren oft nicht mehr wie geplant, Fixkosten sind nur mehr schwer zu berappen, und geplante Finanzierungsrunden können nicht oder nur sehr schwer stattfinden.

„Vernünftiges Hilfspaket“

Zwar bietet die Regierung mit Härtefallfonds, Nothilfefonds, Corona-Kurzarbeit oder Überbrückungsfinanzierungen ein großes Maßnahmenpaket für Unternehmen an – für viele Startups passen diese Maßnahmen aber nicht. Bei Überbrückungsfinanzierungen etwa bringen sie oft nicht das dafür nötige Eigenkapital mit. Deswegen soll es für Startups nun eigene Maßnahmen geben, die vor allem eines zum Ziel haben: die Sicherung der Liquidität.

„Es sind sehr viele Startups, Gründerinnen und Gründer, die auch weiterarbeiten, die die Zukunft der österreichischen Wirtschaft sind. Die Frau Wirtschaftsministerin (Margarete Schramböck, Anm.) und ich sind gerade in einem intensiven Austausch, um auch auch für diese ein vernünftiges Hilfspaket zu schnüren“, so Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer am Freitag vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz der Regierung zu wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen. Dabei wurde der neue Corona-Hilfsfonds im Rahmen von 15 Milliarden Euro angekündigt (Trending Topics berichtete).

Frankreich oder Deutschland als Vorbild?

Während Frankreich ein Bündel an Maßnahmen getroffen hat (Überbrückungsfinanzierungen, Staat finanziert Lohnkosten, Steuererleichterungen, schnellere Auszahlung von Förderungen), geht Deutschland konkret einen Weg: Mit Hilfe der 2 Milliarden Euro wird die Wagniskapitalfinanzierung erweitert, damit auch weiterhin Finanzierungsrunden stattfinden können.

Öffentliche Wagniskapitalinvestoren sollen auf Dachfonds- und auf Fondsebene (z.B. KfW Capital, Europäischer Investitionsfonds, High-Tech Gründerfonds, coparion) zusätzliche öffentliche Mittel zur Verfügung stellen, die im Rahmen von Co-Investments zusammen mit privaten Investoren für Finanzierungsrunden von Startups eingesetzt werden können. Die zwei Milliarden Euro sollen aus dem Zukunftsfonds kommen, der im dritten Quartal mit zehn Milliarden Euro starten sollte.

Klar ist in Deutschland auch: Da werden keine nicht rückzahlbaren Zuschüsse vergeben, sondern der Staat hat die Erwartungshaltung, dass das Geld „mit Rendite an den Steuerzahler“ zurück geht. Auch soll das Geld bei den Gründern und Firmen ankommen, „wo das wirklich Sinn macht“, auch soll es Prüfmechanismen geben – Gießkanne sieht anders aus. VCs werden in Deutschland damit zum Filter für die staatlichen Hilfsgelder. Für junge Start-ups ohne Wagniskapitalgeber im Gesellschafterkreis und kleine Mittelständler soll die Finanzierung mit Wagniskapital und Eigenkapital-ersetzenden Finanzierungsformen erleichtert werden.

-> 4 Milliarden: Mehr Infos zum Startup-Rettungsschirm in Frankreich
-> 2 Milliarden: Mehr Infos zum Startup-Rettungschirm in Deutschland

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