Porträt

Senseven: Wiener Startup entwickelt „Stethoskop für industrielle Anlagen“

Senseven-Gründer Christoph Altmann und Michael Hettegger © Senseven
Senseven-Gründer Christoph Altmann und Michael Hettegger © Senseven

Bei Industrieunternehmen ist die regelmäßige Wartung von Maschinen eine große Herausforderung. Sie kann sehr kostspielig sein, besonders wenn Inspektionen zum falschen Zeitpunkt stattfinden und Schäden nicht mehr vermeidbar sind. Es gibt mehrere Startups, die sich mit diesem Problem beschäftigen. Eines davon ist etwa Inmox aus Wien, das eine Lösung entwickelt hat, um Verschleiß bei Getrieben zu entdecken (Trending Topics berichtete). Ein neues Wiener Startup in diesem Bereich ist Senseven. Diese Jungfirma entwickelt momentan ein „Stethoskop für industrielle Anlagen“, das sich ohne spezielles Know-how verwenden lässt.

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KI soll Schallemissionen untersuchen

Gegründet haben Senseven Michael Hettegger und Christoph Altmann in diesem Monat. Sie hatten die Idee, ein mobiles Inspektionssystem für industrielle Anlagen zu entwickeln. Dafür setzen sie auf eine in der Industrie bereits etablierte Methode basierend auf Schallemission. Diese bietet Unternehmen die Möglichkeit, Anlagen im laufenden Zustand zu überprüfen. Allerdings sind normalerweise die Messung und die Dateninterpretation sehr komplex und Firmen müssen auf externe Expert:innen setzen. Die Lösung von Senseven besteht aus Hardware (Sensoren und Smartphone) und Software. Sie soll solche Analysen für alle zugänglich machen.

„Unser Ziel ist es, eine künstliche Intelligenz zu entwickeln, die Messsignale von Schallemissions-Sensoren verschiedener Bauteile analysiert und Fehler automatisch erkennt. Mitarbeiter:innen können regelmäßig in die Maschinen ‚hineinhören‘. Auf diese Weise sind produzierende Unternehmen künftig selbst in der Lage, Schäden frühzeitig zu erkennen – ohne auf Fachexpert:innen angewiesen zu sein – und können so die Effizienz im Unternehmen steigern“, erklärt Michael Hettegger, CEO von Senseven. Hettegger hat sich schon zuvor als Mitgründer des Startups craftworks einen Namen gemacht, das ebenfalls industrielle KI entwickelt.

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Senseven untersucht Lecks bei Ventilen

Im ersten Schritt fokussiert sich Senseven auf die Erkennung von Leckagen an Ventilen. Fünf bis zehn Prozent der in der Industrie eingesetzten Ventile würden nämlich „oft“ nicht schließen oder seien undicht. Durch die frühzeitige Erkennung sollen nicht nur Schäden, sondern im Sinne der Nachhaltigkeit auch Umweltverschmutzungen vermieden werden. Senseven hat es sich auch zum Ziel gemacht, seine Softwarelösung für weitere Anwendungsfälle auszuweiten. Beispielsweise soll die KI für Kavitation bei Pumpen  (Blasenbildung, Anm.) oder die Überprüfung von Kondensatableitern zum Einsatz kommen.

Beim Geschäftsmodell schwebt den beiden Gründern eine Einmalgebühr für das Inspektionssystem vor. Ebenso könnte künftig ein Software-as-a-Service-Modell kommen, bei dem Kund:innen eine Grundgebühr zahlen und dann pro Anwendungsfall ein spezielles KI-Modul wählen, das die entsprechenden Daten richtig interpretiert. Mit dem Konzept hat Senseven bereits eine Förderung der Wirtschaftsagentur Wien erhalten. Ende 2021 oder Anfang 2022 planen die beiden Gründer ein erstes Fundraising.

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