Kommentar

Senkt die Lohnnebenkosten! Was Startups bei der Steuerreform wirklich gebraucht hätten

© Christian Dubovan / Unsplash
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Die Pläne der gebeutelten Regierung zur Steuerreform jagen derzeit Schockwellen durch die Krypto- und Startup-Branche Österreichs. Während Erstere um den Wegfall der Steuerfreiheit auf Krypto-Gewinne nach der 1-Jahres-Haltefrist bangen, hat sich bei Zweiteren Enttäuschung breit gemacht. Viel war diskutiert worden, dann kurz gehofft, und schließlich vertröstet man sich noch irgendwie auf ein Gründer:innen-Paket, das vermutlich eine abgespeckte Version der groß angekündigten Austria Limited unter dem Namen FlexCo bringen wird (mehr dazu hier).

Hinter den Worthülsen Mitarbeiter:innen-Erfolgsbeteiligung und Investitionsfreibetrag verstecken sich eigentlich Steuerbefreiungen für Erfolgsprämien für Mitarbeiter:innen ab 2022 und Steuerbegünstigungen für Investitionen ab 2023 – mit den Modellen, die in der Startup-Branche seit langem diskutiert werden, haben sie wenig bis gar nichts zu tun. Was aber nur am Rande thematisiert wird, ist etwas, was für junge Firmen essenziell ist – und in Österreich traditionell nachteilig gestaltet ist: die Lohnnebenkosten.

Steuerreform entpuppt sich als Enttäuschung für Startups – mit Laura Egg & Nina Wöss

Österreich traditionell schlecht aufgestellt

Eine Senkung der Körperschaftssteuer schön und gut, aber sie ist eben eine Gewinnsteuer und dementsprechend interessant für große Corporates mit satten Gewinnen, aber ziemlich egal für kleine Firmen mit hohen Personalkosten in der Wachstumsphase, wo es keine Gewinne gibt bzw. Verluste durch Investments ausgeglichen werden. Doch wenn man sich ansieht, wie viele tausende Mitarbeiter Startups und Scale-ups im nächsten Jahr anstellen wollen, dann bekommt man ein Gefühl dafür, wo es wirklich zwickt: bei den Lohnnebenkosten.

Die Lohnnebenkosten in Österreich liegen im Europavergleich sehr hoch, nur in Schweden und Frankreich sind sie höher (Tabelle siehe hier). Auf 100 Euro Bruttoverdienst entfielen 2020 zusätzlich 41 Euro Lohnnebenkosten – im EU-Schnitt sind es nur 32 Euro, in Deutschland etwa 27 Euro (Quelle: Berechnungen des Statistisches Bundesamtes in Deutschland auf Basis von Eurostat). Da lässt sich schnell feststellen, an welcher enorm wichtigen Stellschraube man drehen könnte. Denn bei aller Digitalisierung und Automatisierung: Startups und Scale-ups sind extrem Personal-intensive Angelegenheiten, nicht umsonst ist dauernd und überall die Rede von Teamgeist, Unternehmenskultur und Mitarbeiterbindung.

97% der KMU fordern es

Mit der Forderung nach einer Senkung der Lohnnebenkosten sind Startups übrigens nicht alleine – ganz und gar nicht. Laut einer Befragung von ÖHV, Handelsverband, Gewerbeverein, Senat der Wirtschaft und Lobby der Mitte unter 1.000 Unternehmen in Österreich plädieren 97 Prozent der österreichischen KMU für diesen Vorschlag. Ein Vorschlag: Die Reduktion der Lohnnebenkosten um 30 Prozent für 30 Mitarbeiter je Unternehmen.

Eine Antwort darauf, was mit dem so zusätzlich verfügbaren Kapital gemacht werden würde, gibt es auch: Gründer und Firmenchefs würden es in Gehaltserhöhungen und zusätzliche Mitarbeiter investieren – für besseren Service, schnelleres Wachstum, mehr Mitarbeiterzufriedenheit. Klingt doch nach einer guten Sache – oder?

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