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Social Entrepreneurship Network Austria: Neuer Verein fordert rechtlichen Rahmen für Sozialunternehmer

Hannah Lux (Vollpension), Bernhard Hofer (talentify), Walburga Fröhlich (atempo) und Martin Wesian (Helioz) von SENA. © Senat der Wirtschaft / Claudio Farkasch (belichten.com)
Hannah Lux (Vollpension), Bernhard Hofer (talentify), Walburga Fröhlich (atempo) und Martin Wesian (Helioz) von SENA. © Senat der Wirtschaft / Claudio Farkasch (belichten.com)

Die Idee wurde vor einem Jahr geboren, nun ist sie Realität: Mit Social Entrepreneurship Network Austria (SENA) entsteht ein neuer Verein in Österreich, der sich als Interessensvertretung für Sozialunternehmer einsetzen will. Die sieben Gründungsmitglieder des Vereins sind allesamt aus der Szene: Hannah Lux (Vollpension), Walburga Fröhlich (atempo), Bernhard Hofer (Talentify), Gernot Jochum-Müller (Zeitpolster), Wolfgang Kowatsch (myAbility) Martin Wesian (Helioz) und Rüdiger Wetzl Piewald (Social Business Club Styria) haben sich zusammen getan, um als Sprachrohr für Social Entrepreneurs aufzutreten und bessere rechtliche Rahmenbedingungen für sie bei der Politik einzufordern.

„Wir wollen Sozialunternehmern eine Heimat bieten“, sagt SENA-Gründungsmitglied Bernhard Hofer im Gespräch mit Trending Topics. Vorbild sei der Verein SEND in Deutschland. „Wir sind eines der wenigen EU-Länder, wo es keinen rechtlichen Rahmen für Sozialunternehmer gibt.“ Ein Beispiel: Oft stehen Social Entrepreneurs (zu deren Definition unten mehr) vor der schwierigen Frage, ob sie einen Verein oder eine GmbH gründen sollen. Beides sei nicht optimal. Denn: Gemeinnützige Stiftungen können einer GmbH kein Geld geben, und Vereine wiederum können keine Investoren an Bord holen. „Man sitzt derzeit zwischen den Stühlen und das macht es schwerer“, sagt Hofer.

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„Positive gesellschaftliche Effekte“

Deswegen wäre es aus Sicht von SENA sinnvoll, eine Sozial GmbH einzuführen, die etwa steuerlich begünstigt ist. „Das fehlt bei uns komplett“, sagt Hofer. „Wir haben nicht nur die wirtschaftlichen Herausforderungen eines Startups, sondern stehen vor der zusätzlichen Challenge, oft hybride Geschäftsmodelle zu haben.“ Social Entrepreneurs handeln oft gewinnorientiert und sind nicht gemeinnützig wie NGOs, können aber oft nicht zu 100 Prozent genug Umsatz aus eigener Kraft generieren, sondern sind auf andere Finanzierungsquellen wie Förderungen oder Partnerschaften angewiesen.

Das führt auch gleich zur grundlegenden Definition von Sozialunternehmen. Die gibt es derzeit noch nicht, wäre aber die Grundlage für etwaige rechtliche Rahmenbedingungen. Bei SENA definiert man Social Entrepreneurs so: „Social Entrepreneure treten grundsätzlich für positive gesellschaftliche Effekte ein und verbinden das mit unternehmerischem Handeln“, sagt Hofer. Zudem müssten mehr als 50 Prozent  der Einnahmen  über eigene Umsätze kommen, der Rest kann über Spenden oder Stiftungen kommen. Im Unterschied zu einer NGO trägt der Unternehmer selbst wirtschaftliches Risiko, d.h. er ist selbst an der Firma beteiligt. „Und es muss Social Impact geben, der mit einem Wirkungsmodell dargelegt werden kann“, so Hofer.

Bei SENA können deswegen nur jene Unternehmer ordentliches Mitglied werden, die auch unter die Definition von SENA fallen. Für andere Unternehmen ist es aber möglich, als Fördermitglied aufzutreten, wenn man die Sache unterstützen möchte.

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