Brad Garlinghouse

„XRP ist denzentralisiert“: Ripple will sich mit neuer US-Regierung vergleichen

Ripple-CEO Brad Garlinghouse. © Ripple
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Grayscale, Bitwise, Tetragon, Coinbase, Binance, und so weiter und so fort: Nach der Reihe haben sich gewichtige Unternehmen aus der Krypto-Industrie auf verschiedene Art und Weise von abgewandt und verzichten vor allem bis auf weiteres darauf, die kontroversen XRP-Token weiter an ihre US-Kunden zu verkaufen. Denn mit einer Klage hat die US-Börsenaufsicht SEC schwer in Frage gestellt, ob der Verkauf von XRP durch Ripple seit 2013 im Umfang von 1,3 Milliarden Dollar auch rechtens war.

Ripple rund um CEO Brad Garlinghouse befindet sich schwer in der Defensive – und bereitet derzeit eine breite öffentliche Kampagne vor, um sich nach den schweren Rückschlägen wieder ins rechte Licht zu rücken. Zwischenzeitlich hat sich Garlinghouse, nachdem Ripple und auch vom eigenen Investor, der Tetragon Financial Group aus New York verklagt wurde, nun auf Twitter zu Wort gemeldet.

„Wir haben echte Shareholder, die an uns glauben. Das ist die Art und Weise, wie man Ripple-Aktien besitzt – durch den Kauf unserer Aktien, nicht durch den Kauf von XRP. Wir sind enttäuscht, dass Tetragon, das 1,5 Prozent von Ripple besitzt, versucht, sich durch die Behauptungen der SEC einen unfairen Vorteil zu verschaffen“, so Garlinghouse in Richtung des klagenden Investors, der 2018 im Rahmen einer 200-Millionen-Dollar-Runde eingestiegen ist.

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„XRP ist denzentralisiert“

Damit trifft Garlinghouse einen Kernpunkt der SEC-Klage an. Denn diese meint, dass XRP eigentlich Wertpapiere sind – also so etwas wie digitalisierte Aktien des Unternehmens Ripple sind, und der Verkauf solcher hätte bei der US-Börsenaufsicht gemeldet werden müssen. Garlinghouse ist natürlich anderer Ansicht. „XRP ist einer der liquidesten (Top 3-5) digitalen Vermögenswerte weltweit, und 95% wird außerhalb der USA gehandelt. Ripple hat keine Kontrolle darüber, wo XRP gelistet ist, wer es besitzt, etc. Es ist Open Source und dezentralisiert“, meint er.

Und wohl am wichtigsten: Ripple hat von der drohenden Klage der SEC natürlich schon länger gewusst. Immerhin gab es in den letzten Jahren mehrere Klage seitens XRP-Käufern, die ins Feld führten, dass XRP ein Wertpapier („Security“) sei und nicht einfach nur ein Gutschein-Token, den man kauft, wenn man das internationale Ripple-Netzwerk für Transaktionen benutzen will.

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Hoffen auf Bidens neue Beamte

Und so sagt Garlinghouse, dass man einen Vergleich mit der SEC angestrebt hätte. „Ich kann nicht ins Detail gehen, aber wir haben es versucht – und werden es weiterhin versuchen, dies mit der neuen Regierung zu lösen – damit die XRP-Community weiterhin innovativ sein kann, die Verbraucher geschützt sind und geordnete Märkte erhalten bleiben“, twittert der Ripple-CEO. Ein Vergleich würde bedeuten, dass Ripple eine Strafe zahlt und Zugeständnisse an den Regulator macht, es aber nicht zu einem langwierigen Prozess kommt, in dessen Rahmen sämtliche Details offengelegt werden müssen.

Garlinghouses Unternehmen hofft darauf, dass die kommende Biden-Regierung neue Beamte bei der US-Börsenaufsicht SEC einsetzt, mit denen man neu verhandeln kann. Dem bisherigen SEC-Chef Jay Clayton, der von Donald Trump für den Posten vorgeschlagen wurde, wird vorgeworfen, der Crypto-Industrie mit der Klage gegen Ripple beim Rausgehen noch schnell einen Prügel zwischen die Beine geworfen zu haben.

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Hat Ripple Exchanges bezahlt?

Die Blockchain-Firma block.one etwa wurde von der SEC verklagt. Beanstandet wurde der Verkauf von EOS-Token bei einem unregistrierten Initial Coin Offering (ICO), der über einen Zeitraum von etwa einem Jahr den Gegenwert von mehreren Milliarden Dollar einbrachte. block.one stimmte 2019 zu, die Vorwürfe durch die Zahlung einer zivilrechtlichen Strafe in Höhe von 24 Millionen Dollar zu begleichen. EOS-Token werden heute ohne große Probleme weltweit gehandelt. Ein ähnliches Szenario dürfte Garlinghouse für XRP vorschweben.

Doch einige große Fragen ließ Garlinghouse natürlich unbeantwortet. So geht er aktuell nicht auf die Frage ein, ob Ripple Exchanges dafür bezahlt hat, XRP zu listen. Er sagte lediglich, dass Kunden dafür belohnt wurden, das Netzwerk zu benutzen – aber das sei ja nun nicht ungewöhnlich, auch PayPal oder Kreditkartenanbieter würden das machen. Und: Garlinghouse und Ripple-Mitgründer Chris Larsen wird auch noch vorgeworfen, XRP privat verkauft zu haben. Beide gelten als „Crypto-reich“.

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