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#refugeeswelcome: Diese österreichischen Start-ups und Projekte engagieren sich für Flüchtlinge (Update)

Helfer und Flüchtling nutzen in Linz Smartphones, um Sprachbarrieren zu überwinden. © Photo by G. Kraftschik under CC-BY
Helfer und Flüchtling nutzen in Linz Smartphones, um Sprachbarrieren zu überwinden. © Photo by G. Kraftschik under CC-BY
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Nach dem viel geteilten und kommentierten Kommentar „Die Tech-Welt muss aufhören, nur ‚First World Problems‘ zu behandeln und echte Lösungen entwickeln“ auf TrendingTopics.at kam viel Feedback aus der Start-up-Szene, dass es auch in Österreich Jungfirmen und Initiativen gibt, die sich in der Flüchtlingskrise engagieren. Diese Initiativen sollen deswegen hier näher vorgestellt werden:

Talentify: Schüler und junge Flüchtlinge vernetzen

Um jugendlichen Flüchtlingen das Erlernen der deutschen Sprache zu erleichtern, hat Talentify (ein Web-Projekt des Sozialunternehmen talent 2 talent GmbH aus Wiener Neustadt) die Initiative „Wir helfen!“ gestartet. Dabei vernetzt talentify.me jugendliche Flüchtlinge mit freiwilligen Schülern im Alter von 14 bis 19 Jahren aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Diese engagieren sich ehrenamtlich, üben mit den – zumeist unbegleiteten – minderjährigen Flüchtlingen Deutsch und bauen ein Vertrauensverhältnis auf. Die ersten Lernhilfestunden starten Ende September 2015 im öffentlichen Raum in Wien. Den Jugendlichen stehen vor Ort geschulte Sozialpädagogen zur Seite, die sie betreuen und mit ihnen über ihre Erfahrungen sprechen.

Checkrobin: Fahrtvermittlung für Sachspenden

Das Klagenfurter Start-up Checkrobin, das sich auf den Transport von Pakten durch Privatpersonen spezialisiert hat, hat seit Anfang September eine Partnerschaft mit Caritas Österreich. Menschen, die Sachspenden haben und zu Verfügung stellen wollen, aber selbst nicht die Möglichkeit haben, diese zu Sammelstellen zu bringen, können sich bei der Support-Hotline von Checkrobin melden. Dann können Fahrer, die ohnehin von A nach B fahren würden und ihre Fahrten bei Checkrobin eingestellt haben diese Hilfssendungen transportieren. Dazu holt der Fahrer dann die Spenden direkt beim Spender zu Hause ab und bringt sie ebenso direkt zu einer Caritas-Einrichtung. Die Sendungskosten übernimmt Checkrobin bzw. der Fahrer kann, wenn er das möchte, auf seinen Fahrtkostenzuschuss verzichten.

InterprAID: Dolmetscher für Traiskirchen

Erst im Mai dieses Jahres gestartet, will die Internet-Plattform InterprAID generell als Vermittler für Dolmetscher in sozialen Einrichtungen fungieren. Ob der Situation in Traiskirchen hat man sich nun kurzerhand dazu entschlossen, ab nächster Woche Übersetzer kostenlos in dem Flüchtlingslager anzubieten. Die Einsatzleitung und NGOs vor Ort können bei Bedarf Dolmetscher für zwölf Sprachen (u.a. Arabisch, Kurdisch, Somali, Farsi) buchen. Diese sind teilweise vor Ort verfügbar oder können per Video-Call am Notebook bei Bedarf dazugeschaltet werden. Die Dolmetscher selbst sind Menschen mit Migrationshintergrund aus Österreich, die nicht nur Sprachkenntnisse mitbringen, sondern auch kulturelles und soziales Wissen über die Herkunftsländer der Flüchtlinge. Sie selbst verzichten auf ein Honorar für ihre Dienste.

Whatchado: Drei neue Jobs

Das Jobvideo-Portal Whatchado von Gründer Ali Mahlodji (selbst als 3-Jähriger mit seinen Eltern als aus dem Iran geflüchtet) hat angekündigt, drei neue Stellen für Menschen, die bereits einen positiven Asylbescheid haben, zu schaffen. Sie sollen die Geschichten von Flüchtlingen in Videos dokumentieren, die dann in einem eigenen Channel („Refugeestories“) auf Whatchado veröffentlicht werden. Gesucht werden Personen, die Arabisch, Farsi und Englisch sprechen und sich mit dem Produzieren von Videos auskennen. Whatchado-Gründer Mahlodji betont, dass sie ganz normale Gehälter bezahlt bekommen und nicht gratis oder für niedrige Honorare arbeiten werden.

Topfreisen: Asylwerber kochen

Bei Topfreisen.at bereiten Asylwerbende aus dem Caritashaus St. Gabriel Speisen für Menschen aus der Umgebung zu (z.B. Orientalisch, Afghanisch). Die Speisen werden, sofern möglich, aus regionalen Zutaten hergestellt, mit den Einnahmen werden Deutschkurse, Ausflüge und Freizeitaktivitäten finanziert. Topfreisen.at konnte bereits Anfang des Jahres in der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ auf Puls 4 auf sich aufmerksam machen.

usepotential: Flüchtlingslager verbessern

Die Idee von Julia Bachler, die www.usepotential.com ins Leben gerufen hat, lautet wie folgt: Sie will bei der Registrierung von Flüchtlingen in großen Lagern ein System einführen, mit dem erfasst werden kann, welche besonderen Fähigkeiten (z.B. Handwerk, Sprachen, Medizin, etc.) die Menschen haben. In Folge könne man so das Potenzial der Flüchtlinge anzapfen, wenn ihre Fähigkeiten gebraucht werden. Per SMS sollen sie informiert werden, wenn sie in speziellen Situationen gebraucht werden. Für die Idee hat Bachler 2015 den „Social Impact Award Austria“ gewonnen.

Younited Cultures: Schals erzählen Flüchtlingsgeschichten

Im Online-Shop von Younited Cultures gibt es Tücher der besonderen Art: Ihre Design erzählen auf künstlerische Weise die Geschichte von Einwanderern in Österreich – etwa jene der Business Angelina Selma Prodanovich, die sich seit Jahren in der heimischen Start-up-Szene engagiert. Die Schals werden im Wiener „Vienna Globe“ bzw. im Online-Shop um etwa 140 Euro verkauft, mit den Gewinnen sollen Projekte für junge Migranten finanziert werden.

Flüchtlinge Willkommen: Zimmer für geflüchtete Menschen

Auf der Internet-Plattform www.fluechtlinge-willkommen.at von Initiator und Unternehmensberater Otto Simon werden Zimmer in Wohngemeinschaften an Flüchtlinge vermittelt. Wer ein Zimmer frei hat, kann dieses auf der Webseite anmelden, die Betreiber vermitteln dann einen Interessenten. Asylberechtigte in Wien etwa haben einen Anspruch auf Mindestsicherung, darin sind  203,50 Euro für die Deckung des Wohnungsbedarfs enthalten – das heißt, dass die Vermieter die Zimmer nicht gratis zur Verfügung stellen müssen. Den Betreibern zufolge konnte man bis dato 52 Flüchtlinge an WGs in Wien, Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Tirol und der Steiermark vermitteln.

BuddyMe: Lokal Helfer vernetzen

BuddyMe ist ein Start-up aus Graz von Andreas Viehhauser und Thomas Buchsteiner, das zum Ziel hat, Menschen in der näheren Umgebung für Freizeitaktivitäten zusammenzubringen. Unter dem Eindruck der Zustände im Flüchtlingslager Traiskirchen wurde eine eigene Unterseite gestartet, auf der Nutzer mit anderen zusammenfinden können, um Projekte mit Flüchtlingen umzusetzen. Bis dato gibt es bereits eine Reihe von Postings, in denen User nach anderen suchen, die etwa für Flüchtlinge kochen oder medizinische Hilfe leisten wollen.

magdas: Flüchtlinge arbeiten im Hotel

Das magdas Hotel im Wiener Prater bietet Touristen seit Februar 80 Zimmer, Appartments und Suiten. Das Besondere: Das Hotel wird gemeinsam von Flüchtlingen, Freiwilligen und Hotellerie-Profis betrieben. Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Irak und anderen Krisenregionen arbeiten nicht nur dort, sondern haben vor Ort auch gleich eine Unterkunft. Damit das magdas Hotel starten konnte, sammelte das Projekt-Team (bestehend u.a. aus Mitarbeitern der Caritas, AllesWirdGut-Architekten, Akademie der Bildenden Künste Wien, PKF Hotel Experts) über die Crowdfunding-Plattform www.crowdfunding.at der BAWAG knapp 32.000 Euro von Unterstützern.

Anmerkung: Listen sind selten vollständig. Wenn du ein Projekt oder Start-up hast oder kennst, dass in den Artikel aufgenommen werden sollte, schreib in die Kommentare oder an feedback@trendingtopics.at.

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