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Readly: Rettet eine Magazin-Flatrate die digitalen Strategien der Verlage?

Entspannt überall Zeitungen lesen: die App Readly macht's möglich.
Entspannt überall Zeitungen lesen: die App Readly macht's möglich. Bild: © Readly
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Von wegen, in Zeiten des Internets können Verlage kaum Geld verdienen – seit kurzem hat read it in Österreich Konkurrenz vom schwedischen „Original“ bekommen. So ist die App Readly, die neben Schweden und Deutschland mittlerweile schon Büros in den USA und Großbritannien hat, seit 20. Februar 2017 auch in den österreichischen Markt eingetreten. Das Preismodell ist ähnlich wie bei read it, allerdings gibt es keine kostenfreie Variante und mehr (vor allem internationale) Auswahl. Monatlich kündbar, können mit Readly 46.000 digitale Zeitschriften um 9,99 Euro pro Monat ohne Werbeeinblendungen gelesen werden, wobei pro Account bis zu fünf Nutzer inkludiert sind. Mit an Bord sind bereits die heimische Verlagshäuser wie Styria Lifestyle, wienlive Zeitschriften oder der Österreichische Agrarverlag. 34 österreichische Magazine wie Die Wienerin, Diva oder Alles Auto stehen damit neben fast 500 deutschsprachigen Titeln wie Computer Bild, Kicker oder inTouch und 2.000 internationalen Zeitschriften per Magazin-Flatrate zur Verfügung. Die Bedienung ist dabei einfach: Die App ähnelt beim Lesen einer gedruckten Ausgabe, per Wisch kann man durch die Seiten blättern. Sind die gewünschten Zeitschriften einmal heruntergeladen, können sie auch offline gelesen werden. Dabei können Seiten markiert, gespeichert oder auch an Freunde geschickt werden.

Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte vorhanden

Auch am Smartphone lesbar.
Auch am Smartphone lesbar. Foto: © Readly

Die Idee zu Readly ist 2012 während eines Familienurlaubs auf Zypern entstanden. Der schwedische Gründer Joel Wikell wollte die Zeit nutzen, um in Ruhe seine mitgebrachten Zeitschriften zu lesen. „Das tat er dann auch am Pool. Aber während er las, liefen die ganze Zeit gestreamte Songs – ohne Unterbrechung. Und da dachte er, wie genial es wäre, einen unbegrenzten Zugriff auf Zeitschriften zu haben. Jederzeit und von überall. Als er sich mit dem Markt auseinandersetzte, wurde schnell deutlich, dass sich das Modell einer ‚digitalen Flatrate‘ bereits in den Bereichen Musik und Film als sehr beliebt erwiesen hatte“, sagt Philipp Graf Montgelas, Managing Director von Readly für die DACH-Region. Anbieter wie Netflix oder Spotify zeigen, dass User bereit sind, für hochwertige Inhalte zu bezahlen.

Das trifft auch auf den E-Publishing-Markt für Österreich zu, der im Vorjahr laut Statista 51 Millionen Euro Umsatz gemacht hat. Zum Vergleich: In den USA werden fast 6,5 Milliarden an Umsätzen mit digitalen Verlagsprodukten verdient, in Großbritannien fast eine Milliarde. „Laut einer Studie ist die Zahlungsbereitschaft bei rund einem Viertel der Österreicher vorhanden“, so Montgelas. Dabei sind es tendenziell eher mehr Männer (23 Prozent) als Männer (16 Prozent), die hierzulande bereit sind, für  digitale Magazine zu bezahlen.

Digitales Standbein für Verlage

Beim Launch vor vier Jahren in Schweden seien die Verlage natürlich noch skeptisch gewesen. „Diese Skepsis ist inzwischen gewichen. Wir erleben aktuell seitens der Verlage vor allem Neugierde und Offenheit. Das liegt sicherlich auch an den zahlreichen Readly-Erfolgsstorys von großen internationalen über mittleren bis hin zu kleinen lokalen Verlagen.“

70 Prozent des Nettoumsatzes werden an die Verlage ausgeschüttet, je nachdem, wieviel und wie häufig die Titel gelesen werden. „Hier kommen unterschiedliche Kriterien zur Anwendung, wie z. B. Lesedauer, Anzahl der gelesenen Seiten oder die Aktualität der gelesenen Ausgabe, um nur einige zu nennen.“ Die App ist eine komplette Eigenentwicklung. „Uns war wichtig,  dass die Verlage einen marginal geringen Aufwand haben. Sie brauchen lediglich ihr Druck-PDF über einen FTP-Server hochzuladen, der Rest funktioniert vollautomatisiert“, so Montgelas. So können zusätzliche Leser ohne Zusatzaufwand oder Mehrkosten erreicht werden.

Die Erfahrungen im Nachbarland Deutschland, wo Readly vor zwei Jahren gestartet ist, würden zeigen, dass das Produkt für viele Verlage bereits das digitale Standbein bei der Vermarktung von Zeitschriften sei. Mit dabei sind Verlage wie Axel Springer oder die Bauer Media Group. „Diese Erfolge machen unsere Arbeit beim Start in einem neuen Land wie Österreich natürlich etwas einfacher“, sagt der Managing Director. Ein weiterer Vorteil für Verlage: Die gelesenen Magazine können von Beginn an bei der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) gemeldet werden. Hierzulande sei das Interesse jedenfalls groß. „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass sich Readly auch in Österreich schnell durchsetzen wird – ähnlich wie es in den letzten Jahren in sehr kompetitiven Märkten wie Schweden, Großbritannien oder Deutschland der Fall war.“

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