Geheiminfos aus BVT

Neue Vorwürfe: Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek war FPÖ-Informant

Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. © wirecard AG
Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. © wirecard AG

Die nächste Wendung im Wirecard-Skandal. Wie die „Presse“ berichtet, sei der mittlerweile untergetauchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ein Geheiminformant der FPÖ gewesen. Über Mittelsmänner soll er vertrauliche Informationen aus dem BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz) und dem Innenministerium an die FPÖ weitergegeben haben. Dementsprechend dürfte Marsalek auch beim BVT-Skandal seine Finger im Spiel gehabt haben.

Die Presse stieß laut eigener Aussage durch „Recherchen zu einem Zufallsfund“. Die Story zusammengefasst: Auf dem Handy von Johann Gudenus, Ex-FPÖ-Klubobmann und Waffenexperte auf Ibiza, entdeckten Ermittler Informationen aus dem Bundesinnenministerium und vom BVT – gesendet von einem Florian S. Der wiederum behauptete in den Chats, sein Wissen habe er von einem gewissen „Jan“ – wobei es sich hier eben um Marsalek handeln soll. Die Recherchen der Presse würden das nun auch belegen. Florian S. wiederum soll als „Generalsekretär der österreichisch-russischen Freundschaftsgesellschaft“ als „Türöffner für die FPÖ nach Russland“ fungiert haben.

Quellen im BVT und im Innenministerium

Demnach soll Marsalek zumindest jeweils eine Quelle im BVT und eine im Innenministerium gehabt haben. Das Innenministerum gab gegenüber der Presse lediglich an, den Vorwürfen nachzugehen. Marsaleks Informationen an die FPÖ sollen auf jeden Fall deren Misstrauen gegenüber der ÖVP verstärkt haben – was letztlich zur Hausdurchsuchung im BVT geführt haben soll. Während Marsalek und auch Florian S. eine Stellungnahme verweigerten, sprach Johann Gudenus mit den Kollegen der Presse. Marsalek wollte den Chats zufolge ein Gespräch mit Rainer Seele, OMV-Chef, arrangieren, Gudenus sollte dabei helfen. Das Thema: Ölgeschäfte Marsaleks in Libyen. Gudenus erklärte, dass der Termin nicht zustande kam, „soweit ich mich erinnern kann“. Als Politiker habe er „ständig Informationen aus etlichen Bereichen bekommen […]“. Dass es eine Gegenleistung gab, könne er ausschließen. Manchmal habe er Informationen weitergeleitet, manchmal nicht. Warum Marsalek ihn mit derart brisanten Informationen versorgt habe, wisse er nicht.

Riesiger Börsenskandal um Wirecard

Im Juni wurde bekannt, dass der deutsche Finanzdienstleister Wirecard rund 1,9 Milliarden Euro auf asiatischen Treuhandkonten erfunden hat. Jan Marsalek arbeitete als Manager für das Tagesgeschäft im Wirecard-Vorstand. Während Ex-Vorstandschef Markus Braun mit den Behörden kooperiert, ist Marsalek seit einigen Wochen untergetaucht. Vorgeworfen werden ihm unter anderem Betrug und Finanzfälschung, es gilt aber die Unschuldsvermutung. Marsalek selbst soll über ein Privatvermögen in dreistelliger Millionenhöhe besitzen und könnte sich eventuell auf den Philippinen aufhalten. Mit der Verknüpfung zur FPÖ erreicht der Wirecard-Skandal nun jedenfalls auch die österreichische Politik.

+++Wirecard-Skandal: Wo ist der Österreicher Jan Marsalek?+++

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