Analyse

Microsoft ist tatsächlich der logischste Käufer von TikTok

TikTok am Smartphone. © Kon Karampelas on Unsplash
TikTok am Smartphone. © Kon Karampelas on Unsplash
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Microsoft will TikTok kaufen, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Bann gegen die App… Moment mal! Microsoft? Wieso Microsoft? Wäre es nicht viel logischer, dass sich Facebook oder Google, vielleicht auch Amazon mit der boomenden wie umstrittenen Social-Video-App stärken und sich nebenbei einen Mitbewerber vom Markt wegkaufen? Snapchat oder Twitter könnten sich TikTok von der Pekinger Firma ByteDance nicht leisten. 50 Milliarden Dollar soll die App mit mehr als 800 Mio. Usern sein.

Nun steht aber ausgerechnet Microsoft in Verhandlungen mit ByteDance über die Übernahme von TikTok – jenes Microsoft, das mit Windows, Office365, Azure-Cloud, Teams und Skype viele Rollen im digitalen Business-Leben spielt, aber im Privatleben junger Social-Media-Nutzer kein Angebot hat. Einmal abgesehen von der Spielkonsole Xbox hat Microsoft kein großes Consumer-Produkt da draußen. Zuletzt wurden der Twitch-Konkurrent Mixer zugunsten von Facebook Gaming und der Sprachassistent Cortana zugunsten von Apples Siri, Amazons Alexa und Googles Assistent zurecht gestutzt.

Gegengewicht zu Instagram und YouTube

„TikTok 3.1 School Edition Pro“ witzeln Beobachter bereits über eine mögliche TikTok-Zukunft unter dem Microsoft-Dach. Man könne dann direkt aus Powerpoint heraus lustige Clips sharen und Videos direkt ins Business-Netzwerk LinkedIn crossposten. Doch bei einer Übernahme geht es weniger um die Integration der Kurzvideo-App in andere Microsoft-Produkte sondern mehr um die Eröffnung eines neuen Geschäftsfelds für den 1,6 Billionen Dollar schweren IT-Konzern: mobile Videowerbung als Alternative zu Instagram und YouTube.

Seitdem Satya Nadella 2014 das Ruder von Microsoft übernommen hat, hat sich vieles geändert. Die missglückte Übernahme von Nokia, das Aus für Windows Mobile, das gegen iOS und Android keine Chance hatte, und die eher erfolglose Suchmaschine Bing sind vergessen. Das Cloud-Geschäft boomt und hat den Konzern von Seattle so wertvoll wie nie zuvor gemacht. Die Übernahmen von Minecraft (2,5 Mrd. Dollar, 2014), LinkedIn (26,2 Mrd. Dollar, 2016) und GitHub (7,5 Mrd. Dollar, 2018) sind gut verlaufen, die Dienste konnten weiter gut wachsen und haben anders als Nokia keinen (weiteren) Schaden genommen.

Keine Probleme mit Wettbewerbshütern

Eine Übernahme von TikTok durch Microsoft würde keine gekünstelte Integration der Video-App in andere MS-Dienste bedeuten, sondern eher die Migration des Dienstes in die Azure-Cloud, von der Endnutzer nichts mitbekommen.

Einen entscheidenden Vorteil gegenüber GAFA hat Microsoft aber in folgendem Punkt: Anders als Google, Apple, Facebook und Amazon ist das Unternehmen nicht ins Visier der US-Wettbewerbshüter geraten und ist somit der aktuell einzige logische Kandidat, der sich eine TikTok-Übernahme leisten kann – finanziell wie auch wettbewerbsrechtlich.

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