IPO

Die Zukunft von Lyft und Uber hängt stark von autonomen Fahrzeugen ab

Lyft-Fahrerin holt Fahrgast ab. © Lyft
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Börsengänge sind nicht nur spektakuläre Momente in einer Firmengeschichte, sondern auch Momente der Wahrheit. Denn die Unternehmen, die den IPO machen wollen, müssen potenzielle Investoren genauestens über die Risiken informieren, die auf das Geschäft zukommen, und das auch noch öffentlich.

So geschehen in den USA mit Lyft. Der Uber-Konkurrent will bei seinem IPO rund zwei Milliarden Dollar einnehmen und sich mit bis zu 23 Milliarden Dollar bewerten lassen. Die Ridehailing-Firma, die derzeit „nur“ in den USA und Kanada operiert, ist damit deutlich kleiner als Uber, das ebenfalls einen Börsengang plant und sich dabei eine Bewertung von satten 100 Milliarden Dollar holen könnte.

In den tiefroten Zahlen

Diesen Zahlen stehen andere Daten gegenüber. Lyft hat bisher noch keinen Gewinn gemacht, vielmehr schreibt die Firma der beiden Gründer Logan Green und John Zimmer bisher tiefrote Zahlen. Das Unternehmen, in das Rakuten, Alphabet, General Motors und Andreessen Horowitz investierten, machte 2018 911 Millionen, 2017 688 Millionen Dollar Verlust. Der Umsatz lag 2018 bei 2,2 Milliarden, 2017 bei einer Milliarde Dollar.

Doch ob Lyft jemals in die schwarzen Zahlen kommt, ist fraglich. „Wir haben eine Vergangenheit mit Nettoverlusten, und wir sind möglicherweise nicht in der Lage, in Zukunft Profitabilität zu erreichen oder zu halten“, heißt es in dem Börsendokument, das die US-Börsenaufsicht SEC von Lyft veröffentlicht hat.

Abhängig von selbstfahrenden Autos

Damit Lyft profitabel werden kann, hängt stark an autonomen Fahrzeugen. „Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere eigenen autonomen Fahrzeugtechnologien effizient zu entwickeln oder Partnerschaften mit anderen Unternehmen aufzubauen, um zeitnah autonome Fahrzeugtechnologien auf unserer Plattform anbieten zu können, könnten unsere Geschäftsabläufe, die Finanzlage und die Betriebsergebnisse beeinträchtigt werden“, heißt es in dem S-1-Filing.

Ride-Hailing-Unternehmen leben davon, dass die Fahrer nicht für sie arbeiten, sondern lediglich von der Plattform an Fahrgäste vermittelt werden. Müsste Lyft jene 1,9 Millionen Fahrer anstellen, die mit der App fahren, es wäre für die Firma nicht bezahlbar. In Europa, wo Lyft noch nicht tätig ist, droht aber genau das. In Großbritannien und Frankreich haben Gerichte bereits geurteilt, dass Uber-Fahrer bei dem Lyft-Konkurrenten angestellt sein müssen.

Level 5 noch in weiter Ferne

Und so hängt sehr viel davon ab, dass Lyft und Uber die Sache mit den selbstfahrenden Autos hinbekommen. Lyft hat eine Partnerschaft mit Aptiv und seit dem Start in Las Vegas Anfang 2018 rund 35.000 Fahrten mit autonomen Fahrzeugen absolviert. selbstfahrend sind sie aber nicht, es ist stets ein Fahrer an Bord, der jederzeit eingreifen können muss.

Lyft als auch Uber drängen in Richtung Level 5 – also jenem Grad an Autonomie, der ein Fahrzeug wirklich selbstständig ohne menschliche Hilfe fahren lässt. Doch von Level 5 ist die Industrie weit entfernt. In Europa wird derzeit gerade einmal Level 3 teilweise erlaubt, und auch bei Alphabets Waymo sind menschliche Fahrer mit an Bord.

Lyft muss sich zudem ein Rennen mit Alphabet (Waymo), Apple, Baidu, Uber oder Zoox liefern, bei dem es darum geht, wer die ersten wirklich voll funktionsfähigen Level-5-Autos auf die Straße bringt.

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