Techcrunch Disrupt

Legacy: Die „Schweizer Bank für Sperma“ gewinnt Startup Battlefield in Berlin

Symbolbild. © Pixabay
Symbolbild. © Pixabay

Der Begriff „Legacy“ ist in der Startup-Szene ja eigentlich negativ behaftet, bezeichnet man damit doch gerne veraltete Systeme, die es endlich zu erneuern gilt. Nicht so am Freitag in Berlin. Denn da durfte das Schweizer Startup Legacy den Sieg beim „Startup Battlefield“ der Techcrunch Disrupt Berlin 2018 feiern und einen Scheck über 50.000 Dollar entgegen nehmen. Die „Schweizer Bank für Sperma“, wie Gründer Khaled Kteily seine Firma gerne augenzwinkernd bezeichnet, setzte sich im Finale gegen die Konkurrenten  Imago AI, Kalepso, Polyteia und Spike bei der Fach-Jury (bestehend aus Gründern und Investoren) durch.

Legacy kümmert sich Kteily zufolge um die wertvollsten „Assets“ des Mannes: seine Spermien. Kunden können sich gegen Gebühr eine Box bestellen und ihren Samen an das Startup schicken. Dieses bestimmt im Labor die Zeugungsfähigkeit des Mannes und bewahrt das Sperma dann (je nach gewähltem Paket) für eine bestimmte Zeit auf – damit man den Samen später einmal für eine künstliche Befruchtung verwenden kann. „Männer sind bei 30 bis 50 Prozent der Paare für Unfruchtbarkeit verantwortlich“, so Kteily. Bei Frauen ist das Thema bereits bekannt – „Social Freezing“, also das Einfrieren von Eizellen für eine spätere Verwendung, ist im Zuge von veränderten Erwartungen an die Familienplanung in den letzten Jahren salonfähig geworden.

Legacy-Gründer Khaled Kteily. © Jakob Steinschaden
Legacy-Gründer Khaled Kteily. © Jakob Steinschaden

Kteily will nun auch den Mann bei der Familienplanung in die Pflicht nehmen und gleichzeitig ein immer größeres Problem angehen. Denn die Zeugungsfähigkeit von Männern sinkt seit Jahren aufgrund verschiedener Faktoren (Rauchen, Trinken, Stress, usw.). Mit Legacy will er nun 25 bis 40-Jährige davon überzeugen, ihre „Assets“ an einem sicheren Ort zu lagern, sollten sie später einmal unfruchtbar werden.

Ab 1.000 Dollar kann man sich die Box ordern, dann werden die eingeschickten Samen ein Jahr lang gelagert (jedes Folgemonat kostet 15 Dollar). Wer die teureren Pakete (2.500 bzw. 10.000 Dollar) wählt, bekommt 5 Jahre bzw. unbegrenzte Lagerzeit und außerdem die Möglichkeit, die Spermien an unterschiedlichen Orten aufbewahren zu lassen – sollte ein Lager von einem Unfall zerstört werden.

Frauen als Marketing-Kanal

Dass er mit seiner Idee jetzt schnell sein muss, weiß Kteily – denn andere Unternehmen könnten seinen Dienst schnell kopieren. Deswegen will die Firma nun ordentlich ins Marketing investieren und hat sich dabei eine auf den zweiten Blick naheliegende Zielgruppe ausgesucht: Frauen. Denn die sollen ihre Männer von dem Produkt überzeugen und sie bei der Familienplanung in die Pflicht nehmen.

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