Schramböck

KI-Marktplatz für Unternehmen: Ministerium präsentiert neue KI-Strategie

Margarete Schramböck sprach über das Kaufhaus Österreich. © BMDW/Hartberger
Margarete Schramböck sprach über das Kaufhaus Österreich. © BMDW/Hartberger

„Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die es schaffen kann, ganze Wirtschaftssektoren voranzutreiben“, erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck heute Vormittag im Zuge einer Pressekonferenz zum Thema „KI in Österreich“. Präsentiert wurde zudem der „größte funktionelle KI-Marktplatz Europas“.

„Vom Getriebenen zum Treiber werden“

Es gehe darum, Österreich wettbewerbsfähig zu machen. Europa stehe in Konkurrenz mit China und den USA, man müsse „vom Getriebenen zum Treiber werden“ und eine Aufholjagd starten. Dafür soll es als Teile des digitalen Aktionsplans eine neue KI-Strategie samt eines KI-Marktplatzes geben, erklärte Schramböck. Herausgekommen sei eine „Maßnahme, die es so in Europa noch nicht gibt“: Der größte funktionelle KI-Marktplatz Europas, der Anbieter und Interessenten vernetzen soll. Darüber hinaus soll der Marktplatz mittelständische österreichische Unternehmen unterstützen, sie sollen leicht „Zugang zu KI ohne Barrieren“ finden. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass es ein ähnliches Projekt in Deutschland gibt, dort gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Datensätze für KI-Training

Im Wesentlichen sollen auf dem Marktplatz künftig Datensätze zu finden sein, die  helfen, die Künstliche Intelligenz zu trainieren. Diese Datensätze sind für alle Unternehmen frei zugänglich. Derzeit seien rund 27.000 nationale und etwa 4.000 internationale Datensätze und etwa 50 Anbieter auf der von der aws gestellten Plattform verfügbar. Das Bundesministerium rufe aber alle Unternehmen auf, „hier noch weiter einzusteigen“. Man denke dabei an einen Pool von rund 200 potenziell passenden Unternehmen. Gemeinsam mit der Wirtschaft habe man eruiert, was das Ziel eines solchen Marktplatzes sein muss und welche Rahmenbedingungen es braucht, „damit das umgesetzt werden kann“.

Die KI-Strategie im Detail

Die KI-Strategie umfasse dementsprechend drei Ziele:

  1. Die Strategie muss sich am Gemeinwohl und Werten orientieren, erklärte Ministerin Schramböck, „wir wollen keine KI-Strategie wie in China“. Die Grundwerte sollen aber „kein Korsett sein, sondern ein Sprungbrett“.
  2. Schlüsselbereiche und Stärkenfelder: Man müsse festlegen, wo die Schlüsselbereiche liegen. Schramböck: „Wir sind wir gerade dabei, in Kooperation mit der Wirtschaft unsere Positionierung zu finden.“ Gut aufgestellt sei man beispielsweise bei der KI-gestützten Krebsforschung, AKH und Uni seien hier weltweit vorne.
  3. Es gelte, die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes abzusichern. Vor allem im B2B-Bereich müsse man Daten nützen.

„Digitalisierung beziehungsweise KI wird uns helfen, die große Themen der Menschheit zu lösen“, meinte Schramböck weiter. Auch darum gebe es aws-Förderungen für Digitalisierungsthemen in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro – „mit extrem hoher Nachfrage“. Der KI-Marktplatz sei ein Meilenstein für alle Unternehmen Österreichs, um „so nahe wie möglich am Kunden zu produzieren“ und umweltfreundlich und ökologisch auch Arbeitsplätze in Europa schaffen zu können.

aws wird „Netzwerk aktivieren“

Laut Bernhard Sagmeister vom aws soll künftig „eine möglichst breite Gruppe erreicht werden“. Dafür werde das aws auch das eigene Netzwerk aktivieren. Der KI-Marktplatz solle eine „neutrale Plattform“ werden, „frei von betrieblichen Interessen“. Michael Hirschbrich von apollo.ai verwies wiederum auf zwei Dinge, die KI-Entwickler jeder Branche brauchen würden: Zugang zum Markt und Zugang zu Kunden, die aber „nicht immer verstehen“ würden, wo der Usecase des jeweiligen Produkts liege. Der Marktplatz löse das, „indem er KI-Anbieter mit Usecase erklärt“. Außerdem würden KI-Prozesse „oft sehr viele Daten“ benötigen – und diese in möglichst hoher Qualität. Sagmeister: „Der Marktplatz bietet jetzt einmal frei verfügbare Datensets an, um Skills und Geschäftsmodelle damit entwickeln zu können. Damit werden große Herausforderungen eines jeden KI-Anbieters abgedeckt.“

„Marktplatz mit Leben füllen“

Clemens Wasner von AI Austria sieht die Notwendigkeit eines solchen Marktplatzes auch „an der großen Anzahl an Anfragen“, die sein Verein bekommen. Dabei gehe es immer um drei Themen: Förderungen, Startups, Datensets. „Diese drei Dinge sind in diesem Marktplatz abgebildet“. Gerade in der DACH-Region mache das Vorhaben „viel Sinn“ , erklärt Wasner: „Unsere Startups gehen allesamt auch sehr früh in Services. Wir haben Firmen, die relativ schnell auf der Suche nach Kunden sind, die dann aber oft vor der Frage stehen, wo der nächste Kunde herkommt.“ Der Marktplatz sorge dahingehend für Transparenz, müsse aber auch „mit Leben gefüllt“ werden.

Anmeldungen zum KI-Marktplatz sind für Anbieter ab sofort hier möglich. Bewerbungen werden allerdings überprüft: „Um einen qualitativ hochwertigen Austausch sicherzustellen, werden die Bewerbungen der KI-Anbieter vom Team des KI-Marktplatz auf ihre Qualität hin geprüft“, heißt es aus dem Ministerium. Für interessierte Unternehmen sei keine Registrierung notwendig.

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