Analyse

Risikokapital: US-Investoren verdrängen Europäer am Heimatmarkt

Dollar vs. Euro. © Ibrahim Boran on Unsplash
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Valar Ventures, bei Bitpanda, Softbank bei GoStudent und Adverity: Die großen Investoren, die hunderte Millionen Euro in Wachstumsfirmen pumpen können, kommen meistens aus den USA oder Asien. Das zeigt sich 2021 nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa. Mittlerweile kommen mehr als 50 Prozent der aktivsten Investoren aus den Vereinigten Staaten, europäische Platzhirsche spielen plötzlich nur mehr eine untergeordnete Rolle.

Das geht aus einem neuen Report der US-Investmentbank Lazard hervor. 2021 markiert in Europa einen echten Wendepunkt. Kamen etwa 2019 und 2020 noch deutlich mehr als 50 Prozent der Investments in die hiesige Innovations- und Tech-Landschaft, so haben 2021 US-Investoren das Ruder in die Hand genommen.

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3 Europäer unter den Top 15

Bei der Analyse werden sowohl VCs als auch Corporate-Investoren, Wachstumsinvestoren im Private-Equity-Bereich als auch so genannte Crossover-Investoren, die nicht ausschließlich Risikofinanzierungen machen, berücksichtigt.

Unter den Top 15 Investoren des Jahres finden sich bis dato nur drei europäische: die französische staatliche Investmentbank Bpifrance, Novo Holdings aus Dänemark und Forbion Capital Partners aus den Niederlanden. Andere große europäische Investoren wie Index Ventures, AtomicoAtomico, Lakestar oder Target Global wurden aus den Top 15 gedrängt.

Denn Tiger Global Management, DST Global, Insight Partners, Coatue oder Blackrock aus den USA oder Tencent Holdings und Softbank aus Asien haben 2021 bis dato viel mehr Geld in Europa investiert und die hiesigen Platzhirsche aus den Rankings verdrängt. In dieser Grafik sieht man die dramatische Verschiebung:

„Das europäische Risiko- und Wachstumsökosystem nimmt sowohl in Umfang als auch in Qualität weiter zu und hat sich inzwischen als eine wichtige Anlageklasse etabliert. Sein Gesamtwert ist auf über 600 Mrd. USD gestiegen, womit er größer ist als die großen europäischen Mid-Cap-Indizes. Das im Jahr 2021 eingesetzte Kapital scheint auf dem besten Weg zu sein, mehr als 60 Mrd. USD zu erreichen, auch wenn es nach wie vor hauptsächlich von außerhalb Europas stammt“, heißt es seitens der Lazard-Analysten. Europäische Firmen, in den vergangenen Jahren noch etwas stiefmütterlich behandelt, könnten nun nicht mehr ignoriert werden und seien attraktive Investmentziele geworden.

Die Geldschwemme aus den USA wird aller Voraussicht nach für ein absolutes Rekordjahr 2021 sorgen. „Der Rekordbetrag von 28 Mrd. USD, der im Gesamtjahr 2020 in Risiko- und Wachstumsunternehmen investiert wurde, ist im ersten Halbjahr 2021 mit 32 Mrd. USD bereits übertroffen worden. Bei diesem Tempo könnte im gesamten Jahr ein Kapitaleinsatz von über 60 Mrd. USD erreicht werden“, so der Report. Das wäre also mehr als eine Verdoppelung gegenüber 2020.

Millennials und Generation Z

Fintech, SaaS, Healthcare, Infrastruktur (darunter fällt vor allem Mobilität von Northvolt-Batterien bis Flugtaxis) sieht man bei Lazard als jene Verticals, die besonders attraktiv für Investoren sind. Was die Analysten dem europäischen Ökosystem statuieren, sind jedenfalls eine Investoren, die diese Dynamik verspätet angenommen haben (ergo verschlafen haben), „aber es gibt Anzeichen dafür, dass sich dies zu ändern beginnt“.

Und, ebenfalls interessant: „Neben der sich verstärkenden Stimmung der Investoren scheint es jedoch eine grundsätzlichere Verschiebung hin zum Ökosystem der Wagnis- und Risikowachstumsunternehmen zu geben, das einen immer größeren Anteil an Hochschulabsolventen und akademischen Talenten anzieht, da Millennials und GenZ weiterhin in höherem Maße als je zuvor Startups gegenüber Unternehmen bevorzugen.“ Bedeutet: Immer mehr Investoren treffen auf immer mehr Gründer, in die investiert werden kann.

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