Gastbeitrag

„Hongkong ist für Hardware-Startups das Tor zum Hightech-Mekka Chinas“

Hongkong. © Pixabay
Hongkong. © Pixabay

Im Juni und Juli haben acht österreichische Startups (TableConnect, Herosphere, Storm Hedge, Briefcase Biotech, Hongi, Powunity, XDroid und Chatbots Agency) am vierwöchigen „Go Hongkong“-Programm der WKO und des Global Incubator Network GIN teilgenommen. Stefan Fleig von TableConnect, die Touch-Tische produzieren, berichtet in diesem Gastartikel von seinen Erfahrungen:

Als heimisches Hardware-Startup war unser persönlicher Fokus bei der Reise nach Hongkong die Verbesserung des Lieferantennetzwerks für essentielle Komponenten unserer Produkte. Zu diesem Zweck waren wir bereits vor einigen Monaten das erste Mal in Asien. Das „Go Hongkong“-Programm passte da perfekt in unser Timing, um diese ersten Schritte zu intensivieren und bestehende Kontakte zu pflegen.

Shenzhen. © Matt Wakeman/Flickr (CC BY 2.0)
Shenzhen. © Matt Wakeman/Flickr (CC BY 2.0)

Als Tor zum internationalen Hardware-Mekka Shenzhen auf dem chinesischen Festland hat die Destination Hong Kong für Hardware-Startups eine ganz besondere Bedeutung. Denn nördlich der asiatischen Metropole liegt die chinesische Sonderverwaltungszone Shenzhen, jene Planstadt, in der nicht nur Foxconn und Co. für Hightech-Riesen wie Apple produzieren, sondern chinesische IT-Unternehmen wie Huawei, Tencent oder ZTE ihren Sitz haben. Es ist ein Hightech-Mekka und deswegen für alle, die Hardware herstellen, ein Eldorado.

Aber war das schon immer so? Als Kind der 80er kann ich mich noch gut daran erinnern. Abseits von chinesischem Porzellan und Essstäbchen war “Made in China” eine Beleidigung für fast jedes Produkt und Ausdruck schlechter Qualität. Doch diese Zeiten sind längst vorbei.  Quasi jedes elektronische Produkt wird mittlerweile in China gefertigt – nicht nur zum besten Preis, sondern eben mittlerweile auch in höchstmöglicher Qualität und Geschwindigkeit.

Die Teilnehmer der "Go Hongkong"-Reise. © privat
Die Teilnehmer der „Go Hongkong“-Reise. © privat

Tesla-Killer und Drohnen-Marktführer

Aber noch etwas Entscheidendes hat sich geändert. Man gibt sich nicht mehr damit zufrieden, fremde Innovationen perfekt zu produzieren (oder kopieren). Selbstbewusst und mit Erfolg innoviert man selbst und das nicht erst seit gestern. DJI, das führende Unternehmen im Bereich unbemannter Drohnen für Videos und Luftbilder wurde bereits 2006 in China gegründet. Der oftmals als “Tesla-Killer” bezeichnete chinesische Elektroautohersteller BYD Auto (build your dreams) wurde übrigens noch früher, nämlich in 2003 aus der Taufe gehoben. Im selben Jahr wurde auch Tesla gegründet.

Zumindest in den Köpfen der westlichen Konsumenten ist dieser Wandel noch nicht vollends angekommen, und es wird noch eine Weile dauern, bis “Made in China” als Kompliment gemeint und auch verstanden wird. Immerhin macht man aber bereits Zugeständnisse.

© Stefan Fleig

Ob es einem gefällt oder nicht – wer zu wettbewerbsfähigen Konditionen fertigen möchte, kommt an Asien schon seit vielen Jahren nicht mehr vorbei. In der Theorie mag das vielen Lesern schon klar sein, aber welche Erfahrungen haben wir damit in der Praxis gemacht?

Bessere Qualität als in Europa

Für unsere erste Kleinserie an TableConnect-Touch-Tischen haben wir den Großteil unserer Komponenten von europäischen Händlern oder sogar europäischen Herstellern bezogen. Das drückte den UVP unserer Produkte nach oben und führte zu Absatzschwierigkeit. Schritt für Schritt haben wir in den vergangenen zwei Jahren gleichwertige Komponenten aus Asien geprüft und integriert. Das Ergebnis dieses fortwährenden Prozesses ist bereits jetzt beeindruckend.

Der Einkaufspreis für manche Komponenten ist auf ein Viertel gesunken, und das bei gleicher oder sogar besserer Qualität als wir sie in Europa vorfanden. Der UVP unserer Produkte konnte somit ohne Qualitätsabstriche um rund 50% gesenkt werden mit entsprechend positiven Auswirkungen auf unseren Absatz.

Designed by TableConnect in Austria, Parts from China, Assembled in Austria… Gerne!

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