Risikokapital

hiMoment: Das Wiener Anti-Instagram holt sich 250.000 Euro Investment

Die beiden hiMoment-Gründer Christoph Schnedlitz und Jan Hrubý. © hiMoment
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“Das Funding zu bekommen, war sehr schwierig. Das, was wir vorhaben, ist schon etwas sehr Gewagtes.” Dass ein Investment in das Wiener Start hiMoment mit seiner „Happiness Guru“-App kein „Nobrainer“ ist, das ist auch Christoph Schnedlitz klar, der das Startup gemeinsam mit Jan Hrubý ins Leben gerufen hat. Das ambitionierte Ziel: die hiMoment-App soll ihren Nutzern zum Glück verhelfen, indem sie positive Momente einfängt und bei Bedarf zur Aufmunterung aufs Smartphone-Display schickt. Ein Algorithmus im Hintergrund soll diese Momente analysieren und passend zur Situation des Nutzers wieder an die Oberfläche spülen.

Jetzt sind Pioneers Ventures, die Business Angels Markus Ertler und Hermann Futter sowie KaPa Ventures, die kürzlich satte 2,1 Millionen in das 3D-Printing-Startup mything steckten (Trending Topics berichtete), gemeinsam mit 250.000 Euro bei hiMoment eingestiegen. Mit dem frischen Geld soll zuallererst in Wachstum investiert werden. Schnedlitz will einen Growth Hacker und dann einen Neurowissenschaftler an Bord holen. Gemeinsam will man die App (derzeit gratis für Android und iOS) auf 100.000 Nutzer bringen.

Wachstum wichtiger als Umsatz

“Mit dem Funding haben wir mindestens ein Jahr Zeit, um zu zeigen, was wir draufhaben”, sagt Schnedlitz. Und: “In der ersten Phase ist uns Wachstum wichtiger, als gleich mal Cashflow-positiv zu werden.” Im ersten Jahr gilt es deswegen, das geplante Freemium-Geschäftsmodell auszutesten. Prinzipiell soll die App gratis bleiben, für Zusatzinhalte könnten User künftig zur Kasse gebeten werden.

Vorbild ist etwa die Meditations-App Headspace (Trending Topics berichtete), die in die hippe „Mindfullness“-Kerbe schlägt und etwa 8 Prozent seiner Nutzer zum monatlichen Zahlen bewegen kann. Laut Forbes sind es 400.000 Abonnenten, die zwischen sieben und 13 Euro pro Monat für Zusatzinhalte in der Headspace-App abdrücken. Das zeigt, dass Smartphone-Nutzer bereit sind, Geld für Software, die zum eigenen Wohlbefinden beiträgt, auszugeben.

Wie funktioniert die App?

Schnedlitz bezeichnet hiMoment als „Anti-Social-Media“. “Bei Instagram geht es nur Fake-Bilder von Fake-Momenten. Bei hiMoment fokussiert der Nutzer auf das eigene Leben und nicht auf das Leben der anderen”, so der hiMoment-Gründer. “Statt Mord und Totschlag in der Früh in der Zeitung zu lesen, präsentieren wir den Nutzern ihre schönsten Momente.” Das Prinzip erinnert an Therapeuten, die oft raten, sich in schlechten Phasen positive Momente aus dem eigenen Leben in Erinnerung zu rufen.

Bei der Umsetzung bezieht sich hiMoment auf ältere Studien (u.a. Fred B. Bryant, Colette M. Smart und Scott P. King, 2003 und Robert A. Emmons und Michael E. McCullough, 2003). Diese besagen im Wesentlichen, dass das Erinnern an positive Momente zum Glücksgefühl von Menschen beitragen kann. Social-Media-Plattformen, besagt die Forschung jedenfalls, können das Belohnungszentrum im Gehirn des Menschen ansprechen. Likes auf Instagram oder Facebook etwa können zur Ausschüttung von Dopamin führen. Belege, dass hiMoment das auf digitalem Weg unterstützen kann, müssen erst erbracht werden.

Algorithmus als Unterschied

„Share mit dir selbst anstatt mit anderen“, heißt die Devise von hiMoment. Im Optimalfall erfasst der Nutzer täglich einen besonderen Moment in Wort und Bild. Dann könne der Algorithmus zu passenden Momenten eine Benachrichtigung schicken und den passenden Moment zeigen. Das soll motivieren und Selbstbewusstsein geben, so Schnedlitz.

Der proprietäre Algorithmus sei es dann schließlich auch gewesen, der die Investoren überzeugt hätte, so der hiMoment-Gründer. Während andere Apps wie Headspace mit Content arbeiten, sei seine App die einzige, die Machine Learning einsetze.

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