Coronavirus-Krise

Happylab: Die Wiener Maker-Community druckt Schutzausrüstung

Diese Schutzschilder werden im Happylab gedruckt © Happylab
Diese Schutzschilder werden im Happylab gedruckt © Happylab
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Die Wiener Maker-Community, die im Makerspace Happylab ihre Heimat hat, hat das Notfallspital in der Messe Wien mit 200 „Face Shields“ ausgestattet. Dabei handelt es sich um jene durchsichtigen Kunststoff-Schilder, die jetzt auch so manche Supermarktmitarbeiterin vor dem Gesicht trägt. Das Happylab will davon bis zu 1.000 Stück pro Woche produzieren und zwar in einem „Crowd Printing Project“. Jeder „Maker“, der einen 3D-Drucker besitzt kann sich melden und mitmachen.

„Es haben sich so viele freiwillige HelferInnen gemeldet, dass wir theoretisch über 1.000 Stück pro Woche herstellen könnten“, schreibt Kommunikations-Chefin Leyla Jafarmadar. 650 Unterstützungsangebote gebe es bereits. Gemeinsam will man schnell reagieren können, wenn ein großer Bedarf entsteht. „Jetzt sind wir gerade dabei Bedarf und Unterstützungsangebote miteinander zu abzugleichen“. Die Face Shields werden zum Selbstkostenpreis von 4 Euro pro Stück angeboten.

Design von 3D-Drucker-Hersteller aus Tschechien

Gedruckt wird eine Stirn-Halterung, an der danach eine dünne Plexiglasplatte befestigt wird. Das Design dafür stammt aus Tschechien, wo der 3D-Drucker-Hersteller Prusa für die Coronavirus-Krise Face Shields druckt. Das Design wurde gemeinsam mit dem tschechischen Gesundheitsministerium entwickelt und sich im Vergleich mit anderen beim Happylab durchgesetzt: „Einige verschiedene Prototypen haben wir Anfang letzter Woche bei uns im Happylab hergestellt und medizinischen Fachleuten zur Evaluierung übergeben“, erzählt Jafarmadar.

Einen Engpass gebe es lediglich beim 3D-Druckmaterial PET-G: „Der einzige “Flaschenhals” ist im Moment, das Material für die Visiere zu bekommen. Aber auch da ist schon Nachschub in Sicht“. Auch Prusa aus Tschechien hat diesen Mangel erkannt und bietet jetzt ein spezielles PET-G zu einem günstigeren Preis an, das für die Herstellung von Teilen der Schutzausrüstung geeignet ist – in diesem Fall der orangefarbenen Halterung.

Lieferservice für 3D-Gedrucktes

Das Happylab selbst ist derzeit für seine Community geschlossen. Damit Mitglieder trotzdem an ihren Projekten arbeiten können, gibt es einen neuen Service für Laser-Cutter und 3D-Drucker: „Happylab Mitglieder können uns über das Member-Portal ganz einfach ihre Druckjobs schicken. Unser Lab Manager fertigt dann die Aufträge an der Maschine und die fertigen Teile werden per Paketdienst kostenlos nach Hause geliefert“, erklärt Jafarmadar. Jeden Mittwoch gibt es zudem Online-Kurse, in denen Programme zur Erstellung von 2D- und 3D-Modellen erklärt werden – die Videos dazu lädt das Happylab auch auf YouTube.

Internationale 3D-Druck-Initiativen

Das Happylab ist nicht die einzige Initiative, die 3D-Drucker für die Produktion von Schutzausrüstung anwirft. Ein italienischer 3D-Drucker-Hersteller hat beispielsweise geholfen, lebensrettende Atemschutzventile zu drucken, die dem Lieferanten des originalen Bauteils ausgegangen waren.

Und auch Unternehmen aus anderen Branchen helfen mit. So hat sich die von der Krise stark betroffene Automobilbranche zu der Initiative „Mobility goes Additive“ zusammengeschlossen und setzt 3D-Drucker zur Produktion von Face Shields und anderer Ausrüstung ein. Dem internationalen Projekt von Airbus haben sich bereits mehr als 250 Mobility-Unternehmen angeschlossen.

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