Clubhouse-Diskussion

Gründer-Helikoptergeld ist eine neue Idee, die nicht nur ihre Fans hat

Geld von oben. © Jonny McKenna on Unsplash
Geld von oben. © Jonny McKenna on Unsplash

Dienstag Abend, 19 Uhr. Clubhouse-Zeit. Ein hochkarätiges Panel versammelt sich, um die große Frage zu beantworten: Brauchen wir in der Wirtschaftskrise eine neue Gründerwelle, um der Pleitewelle entgegen zu wirken und neue Firmen entstehen zu lassen, die Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen können? Die klare Antwort: Ja. Das Panel, bestehend aus Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer, Qunomedical-Gründerin Sophie Chung, Business Angel Hansi Hansmann und Camilla Sievers von Female Founders ist sich einig.

In dem Talk fällt nach der Diskussion um Gründungsprozess, Mitarbeiterbeteiligung und neuer Gesellschaftsform (Austria Limited) dann natürlich das Gespräch aufs Geld. „Es müssen so viele Unternehmen wie möglich neu beginnen“, sagte Hansmann im Rahmen der Diskussion. „Es ist sehr sehr wichtig, eine riesengroße Anzahl beginnen zu lassen. Das ist die Riesen-Chance in dieser neuen Gründerzeit, weil ja auch viele Leute ihren Job verlieren. Kreativität und Innovation entsteht sehr oft aus Mangel an Alternativen. All diese Leute sollte man am Anfang mit Geld und Infrastruktur fördern. Da sollte man Struktur aufbauen – die muss nicht nur staatlich sein, es können auch viele Private mitmachen.“

„Es müsste einen Filter geben“

Jedoch: Auf VCs sollte man in punkto Kapital nicht wetten, schon gar nicht für die vielen, anfangs ganz kleinen Unternehmen. Deswegen folgendes Gedankenexperiment: Was wäre, wenn jeder Gründer in der Wirtschaftskrise z.B. 10.000 Euro Startkapital bekommt. „Das wäre prinzipiell etwas Gutes, es müsste aber natürlich einen grundsätzlichen Filter geben, dass der Gründer einen Plan hat, weil sonst wäre es ja ein Bedingungsloses Grundeinkommen“, so Hansmann. „Aber selbst wenn ein zwei Drittel oder Drei Viertel dieses Geldes zum Fenster hinaus schmeißt, man kann auf alle Fälle etwas in Bewegung setzen. Je mehr mit Ideen beginnen, desto wahrscheinlicher ist es, dass am Schluss etwas rausschaut dabei. Wenn 100.000 anfangen, kommt mehr raus als wenn nur 10 anfangen.“

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10.000 Euro – das ist einfach einmal eine Zahl, um das Gedankenexperiment anzustoßen. Es wären nicht einmal 850 Euro pro Monat für ein Jahr, das dem Gründer dann als Starthilfe zur Verfügung stehen würde – aber immerhin auch mehr als gar nichts. In größeren Dimensionen gedacht wäre es sehr viel Geld, die es sich die öffentliche Hand leisten müsste, um neue Gründungen mit ungewissem Ausgang anzustoßen. Würde man 10.000 Founder auf diese Art und Weise unterstützen wollen, wären das 100 Millionen Euro, 50.000 Menschen dann schon 500 Millionen Euro.

500 Millionen Euro: Das klingt nach sehr viel Geld, wären aber wiederum nur 1 Prozent jener 50 Milliarden Euro, die sich der Staat Österreich die Corona-Wirtschaftshilfen kosten lässt.

Gießkannen-Prinzip

„Das ist eine Menge Geld, dass man als Gründer-Helikoptergeld abwerfen würde. Ich bin kein Fan davon, so etwas nach dem Gießkannen-Prinzip zu machen. Immerhin hat das in den letzten Jahren in Österreich ganz gut geklappt: Die Seed-Finanzierung ist bei uns im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sehr sehr gut“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer. „Aber ich gebe Hansi recht: Man braucht eine größere Grundgesamtheit, um dann mehr hochqualitative, die dann überleben, rauszubekommen. Eine Gruppe von ein paar hundert ist natürlich zu wenig.“

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