Interview

Gründer der Woche: 2 Freunde stellen den altmodischen Kunstmarkt per NFT auf den Kopf

Alban Zerweck-Zapke, und Leander Leutzendorff haben Portal gegründet. © Portal
Alban Zerweck-Zapke, und Leander Leutzendorff haben Portal gegründet. © Portal

So schnell ist es noch nie gegangen. Unser erster Artikel über das neue Startup portal von Alban Zerweck-Zapke und Leander Leutzendorff ist nur wenige Stunden online, da melden sich schon die ersten Investoren in der Redaktion – zwecks Kontaktaufnahme zu dem blutjungen digitalen Marktplatz für Non Fungible Tokens, kurz NFT.

Genau, NFTs. Diese werden in der Krypto-Welt seit einigen Monaten ziemlich stark gehypt. Zerweck-Zapke und Leutzendorff wollen sie dazu verwenden, um Künstlern einen Ausweg aus dem Abhängigkeitsverhältnis gegenüber großen, altmodischen Institutionen zu bieten. Grund genug für uns, um die beiden zu unseren Gründern der Woche zu machen.

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Trending Topics: Der eine Künstler, der andere aus dem VC-Bereich – wie habt ihr zusammen gefunden?

Wir haben uns vor vielen Jahren im Internat kennengelernt und sind seither enge Freunde. Der erste gemeinsame Exkurs in die Krypto-Welt war vor circa vier Jahren der Start eines kleinen Fonds, und die dazugehörige Auseinandersetzung mit diversen Blockchains und der Vielzahl an Anwendungen die sie ermöglichen. Der Wunsch, gemeinsam an etwas zu arbeiten, trotz der Differenz unserer Beschäftigungsfelder, war groß genug, um immer wieder in diese Richtung zu denken.

Vor etwa drei Monaten dann ein langer Facetime Call. Es war kurz bevor der große NFT-Hype begann, gewisse Tendenzen sich aber bereits abzeichneten. Alban hat zu dem Zeitpunkt auf eine Arbeitserlaubnis gewartet und saß in seiner Wohnung auf Manhattan fest. Leander saß in seinem Atelier und war ebenfalls nach dem Abschluss eines Projekts auf der Suche nach etwas Neuem. Das revolutionäre Potential von NFTs für die Kunstwelt leuchtete uns sofort ein und schnell kristallisierte sich der Gedanke heraus unsere beiden Expertisen wie auch Netzwerke zu verschmelzen. Seit dem Moment arbeiten wir non-stop an portal.

Was ist das gemeinsame große Ziel, was wollt ihr bewegen?

Der Kunstmarkt ist altmodisch, intransparent und wird von Institutionen bedient die den Handel dominieren. KünstlerInnen befinden sich in einem extremen Abhängigkeitsverhältnis zu diesen weil es keine wirkliche Alternative zu diesem System gibt.

Wir verfolgen eine Vision der Zukunft, in der KünstlerInnen zum ersten mal die Kontrolle über den Vertrieb ihrer Kunst besitzen und im vollem Ausmaß an dessen Wertentwicklung teilhaben. Mit der Brücke, die wir zwischen Kunstwelt und Technologie schlagen, wollen wir somit eine festgefahrene Kunstwelt aufbrechen.

Dies erreichen wir, indem wir eine Plattform schaffen, die dem Anspruch der Kunstwelt gerecht wird und den KünstlerInnen die Möglichkeit bietet, digitale Räume rund um ihre Werke zu schaffen und letztere mittels NFTs unabhängig, sicher und direkt zu verkaufen.

Was uns ungemein motiviert, ist KünstlerInnen als auch SammlerInnen in ein ganz neues Zeitalter des Kunstmarktes zu führen, das von demokratisiertem Zugang, Unabhängigkeit und ganz neuen Interaktionsmöglichkeiten geprägt ist. 

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Wie seht ihr Bitcoin? Seid ihr Maximalisten?

Bitcoin gebührt dieser Kultstatus, weil es schlichtweg der Ursprung für das gesamte heutige Krypto-Universum darstellt und dadurch eine unvergleichbare Rolle in der Revolution des “Backends” unserer Gesellschaft einnimmt. Dass es längst effektivere Lösungen für die Probleme gibt, die Bitcoin versucht zu lösen, ist kein Geheimnis, aber keine konnte bis jetzt an den Status und Netzwerkeffekt von Bitcoin herankommen. Mit jedem weiteren Tag seiner Existenz bewährt es sich als einzigartiges Wertaufbewahrungsmittel mit allen Vorzügen eines digitalen Mediums und somit muss eine Alternative sehr viel bieten um den Status von Bitcoin zu übertrumpfen. 

Wir verfolgen die Entwicklungen in der Blockchain-Szene sehr genau und sind überzeugt davon, dass Krypto eine immer größere Rolle in unserem Alltag in Zukunft einnehmen wird. Ob Bitcoin, eine andere Währung oder gar eine Vielzahl davon parallel dominieren, ist für uns nicht zentral. Der grundlegende Ansatz dahinter und die Möglichkeiten, die es uns bietet, als Gesellschaft in Zukunft interagieren, sind für uns an vorderster Stelle.

Wenn ihr die alten Mittelsmänner ausschalten wollt, seid ihr dann nicht die neuen Mittelsmänner im Kunstgeschäft?

Es geht uns um weit mehr als nur ein digitales Instrument zu schaffen, das dem Regelwerk des alten Kunstmarkts folgt. Wir wollen einen frei zugänglichen Kunstmarkt schaffen, in dem KünstlerInnen im Mittelpunkt unabhängig mit SammlerInnen und ihren Followern interagieren. Dieser soll sich darüber hinaus langfristig selbst regulieren, und wir arbeiten eng mit KünstlerInnen zusammen, um eine robuste Community-based Curation in unsere Plattform zu integrieren. 

Wir selbst wollen auf lange Sicht allen Teilnehmern nur die technischen Mittel, die diese Vision möglich machen, zur Verfügung stellen.

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Wo seht ihr euch mit portal in einem Jahr? Größer als Nifty Gateway?

Wir sehen ein großes und diverses Netzwerk an KünstlerInnen, die von der technischen Infrastruktur unserer Plattform und den vielen Vorteilen die NFTs bringen profitieren und das weltweite Kunstgeschehen bereichern. Schon im kleinen Ausmaß ist es äußerst befriedigend, Künstlern NFTs zugänglich zu machen und zu sehen, wie viel kreatives Potential durch die Umsetzung der ersten Arbeiten freigesetzt wird. 

Wir würden es als Erfolg ansehen, wenn wir es bis dahin geschafft haben, einige bahnbrechende Konzepte mit renommierten als auch jungen KünstlerInnen umzusetzen, die der Kunstwelt einen neuen Weg aufzeigen und uns als die KünstlerInnen-Plattform in Europa zu etablieren. In dem Sinne setzen wir zunächst vor allem auf Qualität über Quantität, um mit einem diversen Spektrum an Möglichkeiten die dieser neue Ansatz bietet zu experimentieren. Das Geschäftsmodell setzt somit zunächst eher auf Preiskategorie als auf Volumen. 

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