Christof Straub

Gründer der Woche: Der Erfinder der musikalischen Geldanlage

Christof Straub, Gründer von Global Rockstar. © Manfred Werner
Christof Straub, Gründer von Global Rockstar. © Manfred Werner
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Global Rockstar ermöglicht es Musikfans, „Aktionäre“ von neuen Hits zu werden, um im Gegenzug für 70 Jahre an deren Erlösen aus Streams und Radio-Einsätzen zu partizipieren. Hinter dem Startup steht der Musiker Christof Straub, unser Gründer der Woche. Bekannt ist er neben seinem Startup vor allem durch das Wiener Duo Papermoon, das er gemeinsam mit Edina Thalhammer gründete.

Global Rockstar: Vom Musikwettbewerb zur Vermarktungsplattform

2014 gründete der Musikproduzent und Songwriter dann Global Rockstar, das zunächst als „größter Online-Musikwettbewerb der Welt“ startete. „10.000 Künstler aus mehr als 160 Ländern weltweit nahmen an dem Contest teil und Global Rockstar erlangte internationale Bekanntheit“, heißt es auf der Homepage des Startups. Das heutige Projekt hat mit dem ursprünglichen Gedanken allerdings nicht mehr allzu viel gemein: Global Rockstar ist mittlerweile ein Plattenlabel samt Investitionsplattform. Fans können über die Plattform Anteilseigner an Songs – und hoffentlich künftigen Hits – werden.

Nach 30 Jahren in der Branche habe Straub verschiedene Probleme erkannt – und will die nun anpacken: „Ich selbst bin seit rund 30 Jahren im Musikbusiness tätig, eine lange Zeit davon als Künstler, Songwriter und Produzent. Über Jahrzehnte hatte ich Verträge mit allen Major Labels abgeschlossen und konnte die Künstler-Seite des Business versus den großen Labels bis ins Detail kennen lernen. Mit meiner Band Papermoon hatten wir beispielsweise in den 90ern Doppel-Platin-Alben erhalten, von den Umsätzen aber nur einstellige Prozent-Zahlen. Gleichzeitig wurden wir für viele Jahre exklusiv gebunden. So wurde ich ‚independent‘ und musste kurz daraufhin feststellen, dass ohne Geld nichts passiert. Gute Produktionen und Marketing benötigen große Investitionen. Ich stellte fest, dass sich viele meiner Kollegen diese Investitionen oft auch nicht leisten konnten.“

„Künstler-freundliches Label“

Andere Künstlerinnen und Künstler sollen derartige Erfahrungen darum erspart bleiben: „So entstand die Idee für Global Rockstar, ein Künstler-freundliches Label, das Künstlern und Produzenten hilft, relevante Summen für Produktionen und Marketing aufzustellen: Musikfans können auf globalrockstar.com in neue Tracks investieren und sind dann an jedem Stream, Download und Radio-Einsatz finanziell beteiligt. Weiters bieten wir Künstlern die besten Erlös-Beteiligungen am Markt, ohne sie für viele Jahre zu binden.“

Global Rockstar: Starker Start ins Jahr 2020

Das erste Fazit nach einigen Monaten auf dem Markt fällt positiv aus: Global Rockstars schaffte 54 finanzierte und veröffentlichte Songs, 1.500 wöchentliche Radioeinsätze weltweit, zig Millionen Streams und Top-Platzierungen in diversen Charts. Das sorgte auch für „gute Gewinne“ bei den Musik-InvestorInnen.

War der Erfolg abzusehen? Straub: „Man kann sich nie sicher sein, wenn man ein Geschäftsmodell startet das noch keiner zuvor erprobt hat. Allerdings ging dem Scale Up im März 2020 eine lange Beta-Phase voraus, wo wir bereits den Markt testen konnten und gelernt haben, unsere User zu verstehen. Und wir haben festgestellt: Es gibt einen Markt, wenn man in der Lage ist, exzellenten Content herzustellen, auf globalrockstar.com Shares davon anbietet und den Content hochprofessionell in Streaming-Stores und im Radio/TV vermarktet. Wir haben also daran geglaubt, erfolgreich sein zu können, waren aber von dem Tempo und der Dynamik selbst sehr positiv überrascht.“

2 Minuten 2 Millionen als Startschuss

Startschuss sei der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen im März diesen Jahres gewesen. „Am Abend der Ausstrahlung sind die Server heiß gelaufen und der Hype hat viele Wochen angehalten. Ich finde, dass Puls 4 mit dem Format ‚2 Minuten 2 Millionen‘ Großartiges für die heimische Startup-Szene leistet. Wir können aus eigener Erfahrung sagen: Ein derartiger Marketing-Push ist für junge Unternehmen beinahe unbezahlbar. Wir würden ohne Puls 4 heute nicht stehen wo wir sind. Durch vermehrte Wiederholungen der Sendung kam es auch in den folgenden Monaten zu Peaks, die jeweils zur Konsequenz hatten, dass Shares von tollen Investment-Opportunities in 24 Stunden ausverkauft waren“, blickt Straub zurück.

Nächstes Jahr? „Neue Funktionen, neue Märkte“

Im kommenden Jahr soll das Portal um neue Features erweitert werden: Gutscheine sollen beispielsweise den Beschenkten den Umtausch in Shares nach Wahl ermöglichen, außerdem sollen Investitionen in Künstler-Karrieren möglich werden. Straub: „Demnächst kann man sich bei uns an vielen kommenden Songs eines Künstlers beteiligen (beispielsweise an kommenden EPs oder Alben, Anm.). Damit ist man beim kontinuierlichen Aufbau dabei. Nicht jeder Künstler kann mit seinem Debut gebreakt werden, Durchhaltevermögen und kontinuierliche gute Arbeit ist oft essentiell, um alle Gate-Keeper zu überzeugen.“

Straubs weiter: „In Planung sind auch ‚user-generated Opportunities‘: Ein maximal automatisierter Prozess, in dem neue Künstler sich bei uns bewerben und ihren Content auf der Page hochladen. Dieser wird zunächst nach dem Motto ‚Would you invest in this track‘ bei den existierenden Usern in einem neuen Menü-Punkt ‚Upcoming‘ getestet. Jene, die zeigen, Chancen am Markt zu haben, werden von uns produziert und vermarktet.“

Grundsätzlich stehe das Jahr aber im Fokus der Internationalisierung, erklärt der Gründer: „Wir haben bereits heute diverse Artists aus Deutschland, UK, Schweden, USA etc. unter Vertrag, doch nun gilt es, auch die Charts in den jeweiligen Märkten zu erobern, so wie es in Österreich 2020 gelungen ist. Eine große Aufgabe, die wir mit Freude annehmen“.

Wiener Startup Global Rockstar: Erste Gewinne für Musikinvestoren ausgezahlt

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