Startup

Gronda: Das Tiroler „Linkedin für Service-Kräfte“ erhält 1,5 Millionen Euro

Die Gronda-Gründer Valentin Schütz, Juan Vicci und Tobias Zetzsche. © Gronda
Die Gronda-Gründer Valentin Schütz, Juan Vicci und Tobias Zetzsche. © Gronda

Es ist nicht einfach nur ein Job-Portal, sondern eher ein „Linkedin für Service-Käfte“. So beschreibt Valentin Schütz die von ihm mitgegründete Karriere-Plattform Gronda, die seit 2016 mit außergewöhnlichen Features Gastronomie und Hotellerie mit den lebenswichtigem Personal zusammen bringt. 250.000 Nutzer, rund 25 Prozent davon monatlich aktiv, haben sich bei Gronda angemeldet – und zwar nicht nur, um Stellenanzeigen zu finden, sondern vor allem auch, um sich ein Bild von potenziellen Arbeitgebern zu machen, die ihrerseits mit Videos und Stories in dem Netzwerk präsent sind.

Expansion mit einer Million Nutzer als Ziel

Dieses Jahr soll es hoch hinaus gehen. Denn die bestehenden Investoren des Tiroler Startups – Speedinvest, karriere.at und Howzat Partners – haben jetzt in einer neuen Investmentrunde gemeinsam rund 1,5 Millionen Euro springen lassen. Ein Teil des Investments kommt vom aws als Double Equity. Die Anteile von MairDumont, zuvor bei Gronda beteiligt, wurden im Zuge der Runden von Karriere.at übernommen. „Wir haben ein Follow-up-Investment von eineinhalb Millionen Euro mit unseren bestehenden Investoren gemacht“, so Schütz zu Trending Topics. „Das Ziel: Bis Ende des Jahres wollen wir noch in sechs bis sieben weitere Länder kommen. Und: Wir sind dieses Jahr auf dem Weg, eine Million Nutzer zu erreichen.“

Ziel der Runde ist, die Internationalisierung der Plattform voran zu treiben. „Hotels und Restaurants müssen in Zukunft über ihre Grenzen hinaus denken, um Mitarbeiter zu gewinnen und diese auch langfristig zu halten“, so Schütz. „Denn der Fachkräftemangel ist nur dann lösbar, wenn man sich europäisch vernetzt und Mitarbeiter aus Ländern wie Italien oder Spanien einstellt – was heutzutage einfach ist, als viele Betriebe vielleicht denken. Um beidseitiges Vertrauen zu schaffen, vereinfachen wir daher auch den Bewerbungs- und Einstellungsprozess. So kann in Zukunft jedes Restaurant und Hotel einfach und unkompliziert Mitarbeiter aus ganz Europa einstellen.“

Content als Lockmittel

Bisher ist Gronda in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien verfügbar und sieht sich als die größte Recruiting-Plattform für F&B-Professionals in Europa. F&B, das steht kurz für „Food and Beverage“ und somit für all jene Jobs in Hotellerie und Gastronomie, bei denen es ums Service-Wohl der Gäste geht.

„In der Branche ist es extrem schwer, ausgebildete Leute zu finden. Ein guter Koch hat immer einen Job, auf klassischen Job-Plattformen findet man sie nicht“, sagt Schütz. Deswegen ist Gronda so gestaltet, dass es auch für nicht aktiv suchende Menschen interessant ist. Ein kleines Video-Team der Firma ist gar mit einem Bus in Europa im Rahmen der „Culinary Tour“ unterwegs, um aufwendige Kurzfilme mit Starköchen zu machen. Dieser und anderer Content dient dazu, Nutzern Appetit auf die Plattform zu machen. Schütz: „Die meisten nutzen unsere Plattform, um Bilder und Videos zu teilen oder sich Content anzusehen.“

Der Gronda-Bus auf Tour. © Gronda
Der Gronda-Bus auf Tour. © Gronda

Zahlen der österreichischen Arbeiterkammer zeigen, dass Gastronomie und Hotellerie besonders um Fachkräfte kämpfen müssen. Die Unzufriedenheit mit dem Job ist laut AK in Gastronomie, Tourismus und Handel besonders hoch – beinahe 40 Prozent aller Kellnerinnen und Kellner, 36 Prozent der Regalbetreuer und Regalbetreuerinnen und ein Drittel des Personals in Gasthäusern und Hotels „wollen künftig etwas anderes arbeiten“, ergab eine Umfrage Ende 2019.

Fachkräftemangel und viel Wechselbereitschaft

Für rund hunderte Gastro- und Hotelbetriebe ist Gronda deswegen zur Anlaufstelle geworden, um das dringend benötigte Fachpersonal zu finden und gegebenenfalls auch abwerben zu können. Nutzer können in ihrem Profil (für andere unsichtbar) angeben, ob sie nach einem neuen Job suchen. Dann können die Unternehmen sie direkt anschreiben. „Nicht aktiv Suchende können nicht kontaktiert werden“, sagt Schütz.

Derzeit gibt es für Unternehmen, die in dem Netzwerk der Köche und Kellner präsent sein wollen, Mitgliedschaften ab etwa 30 Euro pro Monat, um mit einem Arbeitgeberprofil mit dabei zu sein. Wollen sie selbst Videos posten, bezahlen sie 50 Euro im Monat. Teurere wird es, wenn Stellenanzeigen veröffentlicht werden sollen – pro so genanntem „Job Slot“ bezahlen Firmen je nach Umfang ab 240 Euro. Künftig sollen neue Job-Anzeigen dazu kommen. Schütz: „Wir wollen künftig mehr Performance-basiert arbeiten.“

Disclaimer: Speedinvest ist auch bei Trending Topics investiert.

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