Marktstart

Google Stadia: Die Streaming-Plattform für Games im Test

© Google
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Mit heute Abend geht Google Stadia auch in Österreich an den Start. Der Cloud-Gaming-Service sei entwickelt worden, „um tolle Spiele zugänglicher zu machen als je zuvor“. Der Clou: Eine spezielle Hardware ist nicht notwendig, Stadia läuft auf TV-Geräten ebenso wie auf Smartphones oder dem PC. Aber funktioniert das Spielen über die Wolke wirklich?

Trending Topics konnte das System bereits einige Tage lang testen, Google stellte Controller, Chromecast Ultra und den Zugang zur Verfügung. Verkauft wird dieses Set ab sofort als „Stadia Premiere Edition“ für 99 Euro. Dazu gibt es einen Monat den kostenlosen „Pro“-Zugang mit kostenlosen Spielen. Der kostet regulär dann 9,99 Euro im Monat nach Ablauf des Probemonats. Wer Top-Games will, muss diese aber separat kaufen – dazu aber später mehr. Das Set ist zum Spielen allerdings nicht zwingend notwendig, Stadia funktioniert auch auf dem PC (mit dem Chrome Browser) und mit anderen Bluetooth-Controllern. Wer am TV spielen will, braucht aber auf jeden Fall den Chromecast Ultra.

Stadia: Nur schnelles Internet notwendig

Google hat Stadia 2019 erstmals vorgestellt – und als Angriff auf die Angebote von Microsoft (Xbox samt Gaming Pass), Sony (PlayStation und PlayStation Now) und Nintendo (Switch) positioniert. Der größte Unterschied: Spiele müssen nicht heruntergeladen, installiert und geupdatet werden, sie werden vielmehr direkt auf das jeweilige Endgerät gestreamt. Gerechnet und berechnet wird auf den Servern von Google – was allerdings eine stabile Internetverbindung voraussetzt. Mit einer 200 Mbit-Leitung gab es keinerlei Probleme, laut Google reichen aber auch schon rund 10 Mbit/s. Zum Spielen in 4K ist neben dem Stadia Pro-Abo eine Netzwerkgeschwindigkeit von mindestens 35 Mbit/s erforderlich.

Rasche Einrichtung

Zu Beginn muss der Controller mit der App verbunden werden. Die Stadia-App führt durch die Einrichtung, die in zehn Minuten erledigt ist. Wer auf dem Fernseher zocken will, muss auch noch den Chromecast Ultra ins heimische Netzwerk einbinden und zuletzt den Controller auch hier noch einmal verbinden. Das klappte im Test alles problemlos. Notwendig zum Spielen ist zudem ein Google-Account, Business-Konten werden nicht akzeptiert.

Abomodell: Ja oder nein?

Grundsätzlich stehen nur einige wenige Titel wirklich kostenlos parat, zum Marktstart sollen das laut Google Destiny 2 und Super Bomberman R Online sein. Wer das Gaming-Abo abschließt, bekommt noch einige zusätzliche Spiele – wirkliche Blockbuster sind aber nicht dabei. „Watch Dogs: Legion“, „Sekiro: Shadows Die Twice“ oder „Final Fantasy XV“ kosten allesamt zwischen 40 und 70 Euro. Damit sind die meisten Games nicht günstiger als bei anderen „Konsolen“, auch wenn Stadia an sich gar keine ist. So ganz macht das Abo-Modell damit keinen Sinn; vor allem auch, weil das Angebot an guten, kostenlos spielbaren „Pro“-Games überschaubar ist. Es sind zumeist Games kleinerer Entwicklerstudios, die im Abonnement enthalten sind. Davon sind viele auch tatsächlich kurzweilig – aber Stadia beansprucht ja für sich, auch mit der aktuellen Konsolen-Generation mithalten zu können.

Blockbuster-Titel kosten

Damit müssen alle, die neue Top-Titel spielen möchten, auf digitale Shoppingtour gehen – und damit ist der Vorteil eines Abomodells auch schon wieder ein Stück weit obsolet. Es wirkt ein wenig, als würde Google sich hier nicht entscheiden können. Angemerkt sei allerdings, dass „Stadia Pro“ kein Muss ist; die 9,99 Euro pro Monat kann man sich nach derzeitigem Stand auch ruhigen Gewissens sparen. 33 derzeit verfügbar Pro-Titel sind (noch) nicht der Rede wert, das Portfolio soll aber laufend größer werden. Im Store selbst ist ohnehin alles da, was das gemeine Gamer-Herz höher schlagen lässt – von Renn- und Sportsimulationen über Shooter bis hin zu Blockbuster-Titeln wie Cyberpunk 2077 (ab dem 10.12), Hitman 3 oder Assasin’s Creed Odyssey. Bezahlt wird über Google Pay beziehungsweise die bei Google hinterlegte Kreditkarte. Wer Cyberpunk zum Vollpreis vorbestellt, bekommt das „Premiere Edition“-Set übrigens kostenlos.

Vielfältiger Controller

Der Controller ist gut, hebt sich aber nicht wirklich von der Konkurrenz ab – im Gegenteil. Sony beispielsweise hat den Controller für die PS5 überarbeitet, um haptisches Feedback zu ermöglichen. Das kann der Stadia-Controller nicht. Er liegt aber gut in der Hand, die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und auch das Gewicht passt. Dank eines separat erhältlichen Befestigungselements lässt sich auch das Smartphone direkt auf den Controller stecken. Wer bereits einen kompatiblen Bluetooth-Controller besitzt, kann auch einfach diesen benutzen.

Im Set erhältlich: Der Stadia-Controller und der Chromecast Ultra. Kostenpunkt: 99,99 Euro. © Google
Im Set erhältlich: Der Stadia-Controller und der Chromecast Ultra. Kostenpunkt: 99,99 Euro. © Google

Kostenlose Testphase

Das ist überhaupt der größte Vorteil von Stadia: Die Unabhängigkeit von fixen Anzeigegeräten. Stadia läuft auf dem heimischen PC ebenso wie am Smartphone in der U-Bahn und am TV-Gerät des Freundes. Lokale Multiplayer-Modi gibt es aber nicht. Google selbst will Stadia als Alternative platzieren – immerhin spricht ja auch nichts dagegen, zuhause auf der PlayStation zu zocken und unterwegs am Smartphone mit Stadia. Wünschenswert wäre dann aber, gekaufte Spiele auf allen Plattformen nutzen zu können, im Optimalfall mit synchronisierten Spielständen. Nähere Infos dazu fehlen allerdings noch.

Der größte Vorteil an Stadia: Wer mag, kann die Plattform sofort und ohne Kosten testen. Das hebt Stadia von den restlichen Angeboten ab. Wächst der Store noch und wird vor allem der Umfang der Abo-Inhalte noch ausgebaut, kann die erwähnte Platzierung als (kostengünstige) Alternative zu stationären Konsolen also durchaus gelingen. Die Kinderkrankheiten der Anfangszeiten sind jedenfalls obsolet, Stadia lief im Test durchwegs flüssig und schnell.

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