Paris

Frankreich: 4 Milliarden Euro für Startup-Rettung in der Corona-Krise

Station F in Paris. © Patrick Tourneboeuf
Station F in Paris. © Patrick Tourneboeuf
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Frankreich ist neben Italien und Spanien das von der Corona-Krise am stärksten getroffene Land in Europa. Die bereits sehr strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus wurden weiter verschärft, mittlerweile werden Arbeitslose zur Feldarbeit aufgerufen, weil bis Mai rund 200.000 Saisonkräfte fehlen.

Wie auch in anderen Ländern werden natürlich auch französische Startups hart von der Krise getroffen. Im Radio und auf Twitter hat nun der französische Digitalminister Cedric O verkündet, dass die Regierung ein spezielles, auf Startups zugeschnittenes Hilfspaket im Umfang von vier Milliarden Euro schnürt.

„Ich kündige heute einen 4-Milliarden-Euro-Plan an, um den Cash-Flow unserer Startups in dieser Krisenzeit zu unterstützen“, so der Minister. Französische Technologie sei „eine Säule unserer Wirtschaft und unserer Arbeitsplätze“. Gemeinsam mit Finanzminister Bruno Le Maire soll nun ein an die Bedürfnisse von Startups angepasste Unterstützung ausgearbeitet werden. Insgesamt sollen in Frankreich zur Stützung der Wirtschaft 300 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Vier Punkte

Bei der Umsetzung der Hilfsmaßnahmen für Startups sollen die staatliche Investmentbank Bpifrance (grob vergleichbar mit der aws in Österreich) sowie die Behörde SGPI (Secrétariat général pour l’investissement) eine tragende Rolle spielen. Wie genau das Maßnahmenpaket im Detail aussehen wird, steht noch nicht ganz fest. Klar ist jedenfalls, das es in folgenden vier Punkten Unterstützung geben wird:

  • Startups, die gerade raisen und dabei auf Probleme stossen, sollen von der Bpifrance Überbrückungsfinanzierungen bekommen
  • Startups sollen sich beim Staat die Lohnkosten für alle französischen Mitarbeiter bis zu zwei Jahre borgen können
  • Startups sollen Steuer schneller zurück bekommen, insbesondere die Umsatzsteuer sowie Steuern für R&D-Ausgaben
  • staatliche Förderungen sollen schneller ausbezahlt werden

Die französische Regierung unter Macron hat in den letzten Jahren sehr viel auf Tech-Startups gesetzt. Wie berichtet hat Macron erst im September 2019 verkündet, durch staatliche Anreize in den nächsten Jahre viele Milliarden Euro in den Startup-Sektor fließen lassen zu wollen. Ziel ist es, bis 2025 in Frankreich 25 Unicorns entstehen zu lassen. Mit der Station F ist in Paris außerdem der größte Startup-Hub der Welt entstanden (Trending Topics berichtete).

Auch Forderungen in Deutschland

Auch in Deutschland sind bereits Stimmen laut geworden, dass es für Startups spezielle Hilfsmaßnahmen braucht, weil sie oft nicht die Voraussetzungen erfüllen, um etwa Mittel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu bekommen. Der Bundesverband Deutsche Start-ups e.V. rund um Christian Miele hat bereits einen Maßnahmenkatalog (PDF) vorgelegt, um Liquiditätsengpässe zu verhindern. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sehen unter anderem vor:

  • zinsgünstige staatliche Darlehen für Early-Stage-Startups
  • „Matching-Fonds“, der 80 Prozent der Finanzierungssumme eines VCs in Form von Wandeldarlehen übernimmt, um Investitionen zu erleichtern
  • direkte staatliche Hilfen für Scale-ups in Form von „Venture Debt“ (Mischform aus Fremd- und Eigenkapital)
  • der Europäische Investmentfonds oder die KfW sollen Anteile von Investoren übernehmen, sollten diese selbst in wirtschaftliche Notlage geraten

Wie der Tagesspiegel berichtet, soll das deutsche Wirtschaftsministerium gemeinsam mit KfW und dem Startup-Verband an der Umsetzung des Vorschlags arbeiten. Dabei soll es um eine Größenordnung von mehreren Milliarden Euro gehen.

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