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Founder der Woche: Mit der 35-Stunden-Woche in die Zukunft der Arbeit

David Schellander und Markus Koblmüller von TeamEcho © TeamEcho
David Schellander und Markus Koblmüller von TeamEcho © TeamEcho

Mit einem mutigen Experiment im Bereich der Arbeitswoche hat das Linzer HR-Startup TeamEcho diese Woche von sich reden lassen. Nur noch 35 Stunden pro Woche müssen die Angestellten der Jungfirma arbeiten und bekommen dabei das gleiche Gehalt (Trending Topics berichtete). Das soll nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen steigern, sondern auch die Qualität der Arbeit. TeamEcho bietet automatisierte Personalumfragen an, mit denen Unternehmen die Stimmung bei der Belegschaft messen können, von daher sind sie selbst Experten für Bedürfnisse am Arbeitsplatz. Wegen ihrem innovativen Schritt in Richtung moderne Arbeitswoche sind die beiden Gründer Markus Koblmüller und David Schellander unsere „Founder der Woche“.

TeamEcho: Linzer HR-Startup führt die 35-Stunden-Woche ein

„Leistung von Arbeitszeit unabhängig“

„Wir glauben, dass wir Angestellte nicht dafür bezahlen sollten, bloß ihre Zeit abzusitzen. Die Arbeitsleistung ist unabhängig davon, wie lange man wirklich am Arbeitsplatz ist. Außerdem kann sich kaum jemand wirklich neun Stunden am Stück auf den Job konzentrieren. Zahlreiche Studien zeigen, dass es kaum einen negativen Effekt gibt, wenn ein paar Stunden Arbeitszeit weniger anfallen. Diese Stunden würden in den meisten Fällen sowieso nicht effektiv genutzt werden“, erklären die beiden Gründer diesen Schritt.

Im Jahr 2015 haben Koblmüller und Schellander TeamEcho gegründet. „Wir haben damals bei den Organisationen, mit denen wir zuvor zu tun hatten, immer wieder das gleiche Problem gesehen: Mangelnde Kommunikation zwischen Angestellten und Vorgesetzten. Selbst wenn es Befragungen über die Zufriedenheit gab, waren sie unzulänglich. Bei einem direkten Gespräch trauen sich Mitarbeiter:innen oft nicht, Kritik zu äußern, und systematische Umfragen sind oft aufwändig. Deswegen wollten wir eine einfachere Lösung entwerfen“, so die beiden Gründer.

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„Stimmungsbarometer“ durch Umfragen

TeamEcho bietet eine Software, bei der ein intelligenter Algorithmus Mitarbeiter:innen die „richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt“ stellt. Pro Woche gibt es Umfragen für das Team. So sollen Unternehmen laufend ein „Stimmungsbarometer“ erhalten. Das soll bei der Organisation helfen und verhindern, dass die Angestellten unzufrieden sind und möglicherweise plötzlich kündigen. Dieses Konzept hat dem Startup schon mehrere Investments eingebracht. Erst im Juli sammelte TeamEcho 1,3 Millionen Euro ein (Trending Topics berichtete).

Bis zu diesen Erfolgen musste die Jungfirma aber viele Herausforderungen meistern. Sie musste vor allem erst ihre Zielgruppe finden. Besonders Startups, die im Wachsen sind, nutzen heute die Plattform, doch auch größere Unternehmen sind schon Kunden. Auch hat das Team die Software über die Jahre immer weiterentwickelt. Immer wieder kommen neue, wissenschaftlich validierte Fragenkataloge hinzu. Der Kernidee sind die Gründer aber immer treu geblieben.

TeamEcho: Linzer HR-Startup sammelt 1,3 Millionen Euro ein

TeamEcho steht zu 35-Stunden-Woche

Koblmüller und Schellander stehen zur 35-Stunden-Woche und wollen dieses Konzept in Zukunft weiter beibehalten. Ob sie damit bei ihren Mitarbeiter:innen Erfolg haben, können sie leicht feststellen, da sie ihr eigenes Tool auch firmenintern nutzen. Für viele Branchen sehen sie die kürzere Arbeitswoche als die Zukunft. „Es gab historisch gesehen immer wieder Verkürzungen der Arbeitszeit. Die letzte ist aber mittlerweile schon länger her. Es ist nur natürlich, dass es wieder eine geben wird, und wir wollen die Vorreiter sein“, so die beiden Founder der Woche.

Jedoch machen die TeamEcho-Gründer darauf aufmerksam, dass es nicht in jedem Bereich kürzere Wochen geben kann. „Das Problem ist, dass dadurch in manchen Branchen die Bedingungen immer besser werden, während das in anderen Bereichen so nicht möglich ist, beispielsweise in der Pflege. Es ist sehr wichtig, dass sich in solchen ’systemrelevanten‘ Jobs auch die Situation verbessert. Es gibt ansonsten eine immer größere Schere zwischen der Qualität der Jobs, die den ohnehin schon bestehenden Arbeitskräftemangel erhöhen könnte“, warnen die Gründer.

Expansion in Europa ist möglich

In Zukunft will TeamEcho seine Lösung noch weiterentwickeln, um bei möglichst vielen Firmen die Angestelltenzufriedenheit zu verbessern. Momentan ist die Jungfirma nur im DACH-Raum aktiv, jedoch können sich Koblmüller und Schellander auch eine Expansion im Rest von Europa vorstellen. Für das Jahr 2022 bereiten die beiden außerdem noch eine weitere Finanzierungsrunde vor.

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