Merger

Finnest: Österreichische Crowdinvesting-Plattform geht mit finnischer Invesdor zusammen

Finnest-Mitgründer Jörg Bartussek. © Finnest
Finnest-Mitgründer Jörg Bartussek. © Finnest

Eine pan-europäische digitale Investitions- und Finanzierungsplattform für Unternehmen aller Größen, vom Startup bis zum Großkonzern – das soll das Ergebnis der Verschmelzung der österreichischen Crowdinvesting-Plattform Finnest und der finnischen Invesdor bringen. Die neu geschaffene Invesdor Group will Unternehmen aller Art Börsengänge, Schuldscheindarlehen, syndizierte Kredite und Mezzanine-Kapital bis hin zu sonstigen Fremdkapitalinstrumente anbieten können.

Der Hauptsitz der neu geschaffenen Gruppe ist in Helsinki, weitere Büros gibt es in Wien, Stockholm und Bratislava. Die beiden bisherigen Marken Finnest und Invesdor sollen bis auf weiteres bestehen bleiben. Technisch sollen die Plattformen zusammen geführt werden. Finnest ist zuletzt durch die Crowd-Kampagne für die Hotelgruppe Falkensteiner aufgefallen, bei der 8,5 Millionen Euro eingesammelt wurden (Trending Topics berichtete).

Zusammengerechnet haben Finnest und die finnische Plattform bisher rund 130 Millionen Euro in Crowdinvesting-Kampagnen für Unternehmen aufstellen können. Gemeinsam hat man nun Zugang zu 50.000 privaten und institutionellen Investoren aus 150 Ländern. „Wir bleiben im deutschsprachigen Raum vorerst unter der Marke Finnest. Alle Finnest-Gesellschafter halten jetzt Anteile an der Invesdor Group“, sagt Finnest-Mitgründer Jörg Bartussek zu Trending Topics.

„Wenige Große werden überleben“

Die Finnen hätte man im Sommer 2018 kennengelernt. „In unserer Branche ist die Konsolidierungswelle in vollem Gang. Es ist klar: Einige wenige Große werden überleben, und die Kleinen werden wegfallen“, so Bartussek. Mit Invesdor ergeben sind echte Synergien, weil sich die beiden Firmen bei den besetzten Märkten und den gebotenen Finanzierungsmodellen nicht überschneiden. Weil Invesdor eine MiFID-Lizenz einbringt, kann man nun europaweit in Richtung Anleihen gehen, auch echte IPOs seien nun möglich.

Geleitet wird die Invesdor Group vom bisherigen Invesdor-CEO Lasse Mäkelä, COO wird der bisherige Finnest-CEO Günther Lindenlaub. Der größte Konkurrent in Europa ist nun die britische Funding Circle, die es in der EU durch den drohenden Brexit aber vermutlich schwer haben wird. In Österreich war Finnest bisher „mit Abstand“ die größte Crowdinvesting-Plattform, so Bartussek. In Rankings ist Finnest bisher nicht vorgekommen, weil die meisten Kunden die Finanzierungssummen nicht öffentlich kommunizieren wollten.

Das Invesdor-Team. © Invesdor.com
Das Invesdor-Team. © Invesdor.com

Konsolidierungsphase

Für die Anleger soll die Fusion folgendes bringen: „Anleger aus den nordischen Ländern erhalten erstmals direkten Zugang zu mittelständischen Erfolgs-Unternehmen im deutschsprachigen Raum; Investoren außerhalb Skandinaviens wiederum können nun ganz einfach am Erfolg dort ansässiger Wachstumsfirmen teilhaben“, heißt es seitens der Invesdor Group. Eng kooperiert wird in Mittel- und Osteuropa mit der Raiffeisen Bank International (RBI), und mit der finnischen Bank Nordea, die in Nordeuropa und dem Baltikum vertreten ist.

Als Gesellschafter kommen Speedinvest F, die finnische Wealth-Management-Gesellschaft Taaleri Oyj sowie der VC Maxfield Capital an Bord. Der Wiener Risikokapitalgeber Speedinvest ist einer der frühen Investoren von Finnest gewesen. Speedinvest F hat bereits eine gute Verbindung zur RBI – dabei handelt es sich um die Dachmarke des Wiener Risikokapitalgebers Speedinvest, RBI und Uniqa, die gemeinsam bis zu 50 Millionen Euro in FinTech-Startups investieren (Trending Topics berichtete). „In der FinTech-Branche ist die Konsolidierungswelle angerollt – und die Invesdor Group steht nun ganz klar in der ersten Reihe“, so Stefan Klestil, Partner bei Speedinvest F.

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