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Female-Founders-Gründerin Tanja Sternbauer: „Wenn Frauen pitchen, ist das etwas Besonderes“

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Die Startup-Welt ist nach wie vor eine Männerdomäne. Schätzungen zufolge werden in Österreich weniger als zehn Prozent der Startups von Frauen gegründet – genaue Zahlen werden allerdings nicht erhoben. Noch dünner wird die Luft vermutlich, wenn man einen Blick auf Investoren wirft. Der Wiener Verein Female Founders will die wenigen Frauen in der Startup-Szene besser vernetzen, sie sichtbarer machen und so Vorbilder schaffen.

63 Mentorinnen aus allen Bereichen der Wirtschaft helfen Gründerinnen beim Aufbau ihrer Firmen und in Workshops geht es um Geschäftsmodelle, Innovationsprozesse und Team-Aufbau. Die Female Founders wurden 2016 von Tanja Sternbauer, Lisa Fassl und Nina Wöss ins Leben gerufen – wir haben uns auf dem Sommerfest des Vereins in der Wiener Pratersauna mit Sternbauer über Frauen in der Startup-Szene unterhalten.

Trending Topics: Es gibt in der Startup-Szene sehr wenige Gründerinnen. Ist das ein Problem?

Tanja Sternbauer: Das kommt darauf an, wen man fragt. Für uns als Female Founders ist es eher eine Opportunity, weil unser Ziel die Vernetzung vieler Gründerinnen ist. Prinzipiell finde ist, es braucht mehr Gründerinnen, damit die Diversität gegeben ist und Probleme angegangen werden, die Männer vielleicht nicht so sehen.

Die Female Founders sind die einzige Vernetzungsplattform für Gründerinnen in Österreich – was sind eure Ziele?

Wir wollen Entrepreneurship für Frauen attraktiver machen. Auch für die nächste Generation. Wir wollen, dass sich Keine mehr nicht mehr damit identifizieren kann. Uns ist sehr wichtig, dass es Rolemodels gibt, die sichtbar sind und mit denen sich Mädchen identifizieren können. Der zweite wichtige Punkt ist die Vernetzung, damit sich Frauen gegenseitig unterstützen können.

Bei den Rahmenbedingungen für Gründerinnen gibt es Verbesserungsbedarf, etwa bei der Kinderbetreuung. Setzt ihr euch auch als Lobby für Gründerinnen ein?

Wir sind stark dahinter, auch mit den Ministerien zu arbeiten. Nächstes Jahr findet eine Konferenz statt, auf der wir diese Themen auch aufgreifen wollen. Es geht da nicht nur um die Rahmenbedingungen. Wir wollen Frauen zeigen, dass Gründen eine Option ist und dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie dadurch vielleicht sogar einfacher wird.

Was für eine Konferenz organisiert ihr?

Wir wollen das Thema Female Entrepreneurship im Rahmen einer Konferenz in Wien noch besser platzieren und auch international sichtbarer machen. Wir wollen Frauen verschiedene Karriereoptionen im Entrepreneurship-Bereich aufzeigen. Karriere und Kind wird ein Thema sein.

Wie könnte man Startup-Gründerinnen das Leben noch erleichtern? Welche Wünsche habt ihr an die Politik?

Ein ganz wichtiges Thema für uns ist Education – viele Frauen, die zu uns kommen, wollen besser ausgebildet werden. Wichtig ist, die vorhandenen Angebote besser zu strukturieren. Wir wissen, dass es öffentlich und privat sehr viel Unterstützung gibt, aber Frauen ist das nicht so bewusst. Man muss sie da etwas mehr an der Hand nehmen. Auch die Kinderbetreuung muss erleichtert werden mit verschiedenen Initiativen.

Warum gibt es keine Statistik zu Startup-Gründerinnen?

Es gibt Statistiken, aber leider nicht auf Entrepreneurship und Tech bezogen. Wir haben vor zwei Jahren einen Report gemacht – ich würde mir wünschen, solche Reports zum Beispiel gemeinsam mit der WKO zu machen. Auch die Wirtschaftsagentur wäre ein Player, mit dem man das Thema noch vertiefen könnte. In Deutschland tut sich beim Monitoring sehr viel. Das ist für die Visibilität eine wichtige Sache – wir wollen aufzeigen, dass es im Startup-Bereich viele tolle Frauen gibt. Von uns wird da nächstes Jahr auch noch einiges kommen.

Ist ein neuer Report geplant?

Ob es wirklich wieder ein Report wird, wissen wir noch nicht. Es wird aber in dem Bereich einige Initiativen geben, weil Statistiken auch für uns sehr wichtig sind. Wir wollen auch den Impact von Initiativen messbar machen.

Mit welchen Klischees müssen sich Gründerinnen noch immer herumschlagen?

Ich finde persönlich, dass das im Startup-Bereich gar nicht so schlimm ist. Ich finde, die Szene ist sehr offen und es gibt wenige Probleme. Im klassischen Corporate-Bereich ist das sicher viel stärker spürbar. Wenn bei uns Frauen pitchen, ist das etwas Besonderes und das wird sehr gut aufgenommen. Man freut sich, wenn eine Frau auf der Bühne ist. Ich glaube, wir müssen gar nicht mehr so viel kämpfen.

Ich höre oft, dass es ein Vorteil ist, in so einem männerdominierten Umfeld eine Frau zu sein. Klischee oder Wahrheit?

Ich persönlich finde, dass es ein Vorteil ist, weil man hervorsticht. Wenn es nur zehn Prozent Frauen gibt im Startup-Bereich, fällt man bei einer Veranstaltung auf. Es kommt aber immer darauf an, wie man sich selbst präsentiert, ob man das als Mehrwert sieht. Wenn man es als Nachteil sieht, wird man wahrscheinlich auch so wahrgenommen.

Habt ihr ein Geschäftsmodell oder sind die Female Founders gemeinnützig?

Wir sind derzeit noch als Verein organisiert und dementsprechend non-profit. Alle neun Team-Members sind ehrenamtlich tätig und unsere Events sind über Sponsoring finanziert.

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