Periscope-Konkurrent

Facebook Live Video: Zuckerberg bezahlt Medien für die Nutzung, um Twitter das Leben schwer zu machen

Obama im Live-Stream, Nutzer schicken Likes. ©Facebook
Obama im Live-Stream, Nutzer schicken Likes. ©Facebook
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Seit gestern Nachmittag finden auch Nutzer in Österreich und Deutschland in der Facebook-App ein neues Symbol: Wenn man auf „Status“ tippt, steht neben den Symbolen für Foto, Freunde markieren, Aktivität und Location das Zeichen für „Live Video“ bereit zur Auswahl. Tippt man es an, kann man nach der Freigabe von Kamera und Mikrofon und dem Festlegen der Privatsphäre-Einstellungen („Nur Freunde“, „alle“, etc.) einen Live-Stream ins Social Network schicken.

Wer viel im Social Web unterwegs ist, für den sind Live-Streams nichts Neues. Bereits im Jänner 2015 kaufte sich Twitter die App Periscope, um einen Anbieter für Live-Videos im Portfolio zu haben und die damals kurz gehypte App Meerkat aus dem Rennen zu kicken. Die Periscope-Zahlen sind beeindruckend: Innerhalb nur eines Jahres wurden mit Periscope 200 Millionen Livestreams gesendet, insgesamt soll das 110 Jahren Video-Inhalt entsprechen.

Zuckerberg glaubt an Video-Zukunft

Mark Zuckerberg, der sein Social Network schon immer zu einem Internet im Internet machen wollte, kann natürlich nicht mitansehen, wenn ein Trend ohne sein Zutun stattfindet. Deswegen hat er enorme Ressourcen in die Entwicklung von Live-Video gesteckt und mehr als 100 Mitarbeiter darauf angesetzt, die neue Funktion möglichst schnell auf die Beine zu stellen. Seit gestern Abend können nun Nutzer in 60 Ländern frei nach Lust und Laune das Feature verwenden. Von Periscope unterscheidet sich Live Video nicht sonderlich: Zuseher können in Echtzeit kommentieren und via „Reactions“ auch ihre Emotionen („Haha“, Wow“, „Zornig“, etc.) zum Ausdruck bringen. Und: Es gibt eine Weltkarte, die anzeigt, wo gerade auf dem Planeten ein Stream gesendet wird, und auch Betreiber von Facebook-Seiten können die Funktion nutzen.

Einzige Hürde: Damit Live Video ein Erfolg wird, muss man die Nutzer daran gewöhnen. Die sind eher daran gewohnt, Textbeiträge, Fotos oder Links zu sharen, live vor der Smartphone-Kamera aufzutreten, dürfte für viele eher ungewohnt sein.

Höhere Reichweite, mehr Prominente

Um Live Video in den Markt zu drücken, greift Facebook tief in die Tasche. Wie re/code berichtet, werden Medien wie BuzzFeed, Vox Media, Huffington Post und die New York Times von Facebook bezahlt, damit sie Live-Content veröffentlichen. Journalisten und andere Prominente sollen den Normal-Usern vorzeigen, wie das geht mit den Live-Streams, und auch Prominente stehen im Sold des Social Networks, um Stimmung für die Funktion zu machen.

Damit auch möglichst viele Nutzer Live-Inhalte ansehen, werden diese im News Feed häufiger angezeigt, ergo vom Algorithmus gegenüber anderen Inhalten bevorzugt. Diese Kombination könnte reichweitenstarke Brands, Medien und Stars von Twitter und Periscope weglocken.

Twitters Periscope ist nicht der einzige Angriffspunkt von Live Video. Zuckerbergs Team muss sich wie viele andere Branchenbeobachter dem Boom von Live-Inhalten gewahr sein, der unter anderem auch auf Plattformen wie Twitch stattfindet, wo Gamer ihre Spielaktivitäten an ein großes Publikum streamen. Und Googles YouTube erlaubt es bereits seit Ende 2013, Videos in Echtzeit über seine Plattform zu verbreiten.

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