Befragung

The Good, the Bad & the Ugly: Der European Startup Monitor zeigt Österreichs Vor- und Nachteile auf

Start-uppen bedeutet viel Computerarbeit, eh klar. © Fotolia/Rawpixel.com
Start-uppen bedeutet viel Computerarbeit, eh klar. © Fotolia/Rawpixel.com

2300 Start-ups mit insgesamt 31.000 Mitarbeitern in vierzehn europäischen Ländern und Israel: Der European Startup Monitor (ESM) ist eine von Google, dem Wirtschaftsprüfer KPMG und dem spanischen Telekomunternehmen Telefonica bzw. dessen deutscher Tochter gesponserte, breit angelegte Studie, in der Start-up-Gründer und Mitarbeiter zur aktuellen Situation befragt werden. Für den Österreich-Report ist das WU Gründungszentrum unter der Leitung von Direktor Rudolf Dömötör verantwortlich, das der Studie Ergebnisse aus 120 Fragebögen zulieferte. Die Ergebnisse für Österreich im Vergleich zum europäischen Schnitt lauten wie folgt:

  • 15,5 Prozent der Gründer in Österreich sind weiblich, der Anteil ist damit höher als der ESM-Durchschnitt von 14,7 Prozent. Die große Mehrheit der Start-up-Gründer sind allerdings nach wie vor männlich, hier besteht Aufholbedarf
  • 19,2 Prozent der Gründer in Österreich stammen aus einem anderen Land, das ist deutlich über dem ESM-Schnitt von 11,9 Prozent. Europaweit ist die Fluktuation von Mitarbeitern groß, im Schnitt kommen 31,6 Prozent der Mitarbeiter aus einem anderen Land als das Start-up, in denen sie arbeiten
  • Zwei Drittel der österreichischen Start-ups sind schon international tätig, im ESM-Schnitt agieren derzeit nur die Hälfte der Start-ups international. In Österreich haben 9 von 10 Start-ups Internationalisierungspläne.
  • Im Schnitt schaffen österreichische Start-ups sieben Arbeitsplätze (inkl. Gründer) und sind durchschnittlich 2,19 Jahre alt
  • 44 Prozent der österreichischen Start-ups zählen sich zur Digitalwirtschaft, (11,2 Prozent Software as a Service, 10,4 Prozent IT- und Software-Entwicklung, 5,2 Prozent eCommerce). Weitere 18,7 Prozent sind im Bereich der Life Sciences anzusiedeln, der Rest verteilt sich auf andere Branchen.
  • 67,8 Prozent der österreichischen Start-ups sagen, dass sie im B2B-Geschäft sind, der Rest setzt auf B2C-Geschäftsmodelle.
  • Österreichische Start-ups planen im Schnitt, 5,5 neue Mitarbeiter im nächsten Jahr anzustellen
  • 89,9 Prozent der Start-up-Gründer Österreichs haben ihr eigenes Geld investiert, 48,6 Prozent haben Gelder staatlicher Förderstellen erhalten, 24,8 Prozent Kapital von Familie und Freunden, 23,9 Prozent Finanzspritzen von Business Angels, 10,1 Prozent haben Risikokapitalgeber (VCs) an Bord, 11 Prozent haben Bankkredite aufgenommen.
  • 58,6 Prozent der österreichischen Start-ups haben im vergangenen Fiskaljahr weniger als 250.000 Euro umgesetzt, 10 Prozent haben mehr als 500.000 Euro, 12,2 Prozent haben mehr als eine Million Euro, 7,3 Prozent haben zwischen einer und zwei Millionen Euro umgesetzt.
  • Die größten Herausforderungen in Österreich sind Vertrieb(1), Produktentwicklung (2) und Fundraising (3), womit die Start-ups die gleichen Problemfelder nennen wie ihre europäischen Kollegen.
  • 74,3 Prozent der österreichischen Start-ups wollen in den nächsten zwölf Monaten weniger als 500.000 Euro Investment aufstellen. Das ist im ESM-Vergleich bescheiden: Durchschnittlich hat jedes der europäischen Start-ups 2,5 Millionen Euro an externem Kapital erhalten und plant weitere 3,3 Millionen Euro in den nächsten 12 Monaten einzusammeln.

„Augenscheinlich ist, dass die bisherigen und die geplanten Finanzierungsrunden der österreichischen Start-ups niedriger ausfallen als im ESM-Vergleich“, sagt Rudolf Dömötör vom WU Gründungszentrum. „Von daher ließe sich ein Bedarf an Risikokapital für größere Runden (ab Series A) ableiten, um die internationale Marktdurchdringung österreichischer Innovationen zu beschleunigen.“

Als Start-ups wurden für die Studie Unternehmen definiert, die nicht älter als zehn Jahre sind, ein innovatives/disruptives Geschäftsmodell verfolgen bzw. Technologie entwickeln und/oder signifikantes Wachstum bei Umsatz und Zahl der Mitarbeiter anstreben. Diese eher breite Definition sollte für die Studie dabei helfen, Start-ups von klassischen KMU zu unterscheiden.

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