Hintergrund

Erste Bank: „Apple verdient mit Apple Pay in Europa um Lichtjahre weniger“

Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek © Erste Bank
Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek © Erste Bank

Apple Pay ist in Österreich angekommen (Trending Topics berichtete). Die Erste Bank ist gemeinsam mit der Challenger-Bank N26 ganz vorne dabei. Für Banken ist die technische Umsetzung allerdings ein Kraftakt: „Es haben 90 bis 100 Leute daran gearbeitet“, sagt Erste-Bank-Vorstand Thomas Schaufler. „Die Technik hat uns etwas gekostet“.

Wieviel der laufende Betrieb kostet, darf die Bank nicht verraten. Nur so viel: „Apple hat europaweit die gleichen Konditionen“. Und die müssen dank EU-Regulierung vergleichsweise niedrig sein. Bei Kreditkartenzahlungen dürfen die Interbanken-Entgelte bei Kartentransaktionen seit 2015 höchstens 0,3 Prozent bei Kreditkarten und 0,2 Prozent bei Debit-Karten (auch Bankomatkarten) sein.

Diese Gebühr muss die Bank eines Händlers an die Bank des mit Karte zahlenden Kunden entrichten. Und das ist auch der Spielraum, bei dem Apple mitschneiden kann. In den USA liegen die Interbanken-Gebühren bei mehr als 2 Prozent und Apple holte sich zum Start von Apple Pay 2014 in den USA laut einem Artikel der Financial Times (Paywall) 0,15 Prozent pro Transaktion.

40 Prozent der „George“-Nutzer haben iPhone

„Apple verdient in Europa um Lichtjahre weniger“, sagt Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek auf Nachfrage von Trending Topics. Die Erste Bank freue sich über die Zusammenarbeit, denn „Apple spielt als Brand in einer anderen Liga“ und die Nachfrage der Kunden sei schon spürbar gewesen. 40 Prozent der Online-Banking-Nutzer („George“) der Erste Bank sind laut der Bank iPhone-Nutzer. Sie können ab sofort jede Bezahlkarte der Erste Bank, von Bankomat- bis Kreditkarte, in Apple Pay hinterlegen und dann per NFC mit dem Smartphone bezahlen.

Dazu wird der seitliche Knopf zweimal gedrückt, es öffnet sich Apple Pay, die Authentifizierung erfolgt über Gesichts- oder Fingerabdruck-Scan und die Zahlung erfolgt am Terminal wie bei einer NFC-fähigen Karte. Das funktioniert laut Schaufler in Österreich derzeit auf rund 90 Prozent aller Terminals und bis Ende nächsten Jahres soll die Abdeckung sogar bei 100 Prozent liegen. Von 49 Millionen Bankomatkarten-Transaktionen, die die Erste Bank jährlich abwickelt, laufen bereits 71 Prozent per NFC.

Apple Pay mit Erste-Bank-Karte © Erste Bank
Apple Pay mit Erste-Bank-Karte © Erste Bank

In Tschechien 15.000 Anmeldungen in erster Stunde

In Tschechien ist die Erste Bank bereits vor einigen Wochen gestartet und das Angebot hat laut Bosek „sensationell eingeschlagen“. In der ersten Stunde nach der Freischaltung habe es bereits 15.000 Anmeldungen gegeben. Dass Österreich ein wenig später dran war, hat übrigens nicht mit der Europa-Strategie von Apple zu tun. Die technische Umsetzung sei in Tschechien schlicht ein wenig schneller gegangen, verrät Bosek.

Apple Card: Kommt Goldman Sachs nach Deutschland?

Erst kürzlich hat Apple in den USA auch eine eigene Debit-Mastercard gestartet. Im Hintergrund steht als Bank Goldman Sachs. In Europa ist das Institut lediglich in Großbritannien vertreten. Ob die Erste Bank gerne Europa-Partner für die Apple Card wäre? „Die Kooperation wäre spannend“, gibt Bosek zu. Genauso spannend sei allerdings die Frage, ob Goldman Sachs nach Deutschland komme.

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