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echarge.work: Fragwürdiges ICO-Startup nun auch in der Schweiz im Konkurs

Die eCharge-Webseite. © Trending Topics
Die eCharge-Webseite. © Trending Topics

Nachdem im Februar 2018 ein Konkursverfahren gegen die echarge.work austria GmbH, einem Startup für Ladestationen für Elektroautos, am Handelsgericht Wien eröffnet wurde, wurde nun auch der Konkurs der eCharge.work AG in der Schweiz eröffnet. Das geht aus einem Dokument des Schweizerischen Handelsamtsblatts hervor.

Im Zuge des Konkursverfahrens gegen die österreichische Gesellschaft sagte Geschäftsführer Markus Dold noch, dass deren weitere Finanzierung über die echarge.work AG in der Schweiz, die auch einen ICO durchführt wollte, gesichert sei. Das ist nun offenbar nicht der Fall. Die österreichische Gesellschaft der echarge.work wurde mittlerweile geschlossen. Dold zufolge hätte er „Neider“, die seinem Projekt Steine in den Weg legen wollen. Dagegen wolle er rechtlich vorgehen.

ICO wirft weitere Fragen auf

Mit echarge wollte Dold ein Startup aufbauen, dass Ladestationen in Hotels einrichtet, damit Gäste mit Elektroautos dort deren Akkus laden können. Außerdem startete man ein Initial Coin Offering (ICO), in Zuge dessen eine eigene Kryptowährung (Kürzel ECHG) ausgegeben werden sollte. Mit diesem Token hätten Käufer an den Ladestationen bezahlen können sollen. Dieser ICO, bei dem man mit Ether (ETH), Bitcoin (BTC), PayPal oder Kreditkarte einzahlen kann, läuft laut der Webseite echarge.io bis Ende November.

Dieser ICO wurde und wird unter fragwürdigen Umständen durchgeführt (Trending Topics berichtete). Angaben auf der Webseite zufolge sollen bisher 17.000 Unterstützer rund 26 Millionen Euro eingezahlt haben. Nachvollziehen lassen sich diese Angaben aber nicht. Auf der Wallet-Adresse des Smart-Contract-Inhabers des ECHG-Token liegen derzeit lediglich 0,32 ETH – also umgerechnet etwa 140 Euro.

Offene Rechnungen

Hinter echarge steht der deutsche Unternehmer Markus Dold, der bei ehemaligen Geschäftspartnern für viel Unmut gesorgt hat. So wartete etwa die Berliner academus GmbH, ein Event-Veranstalter, vergeblich auf die Zahlung offener Rechnungen in der Höhe von rund 35.000 Euro.

Im Laufe des Konkursverfahrens in Österreich wurde auch bekannt, dass der Dold bzw. seine deutsche Firma echarge.work GmbH bei der Firma komments GmbH aus Frankfurt noch eine Rechnung in der Höhe von mittlerweile knapp 10.000 Euro inkl. Rechtsberatung und Vollstreckungskosten offen hat. Auf die Bezahlung wartet die komments GmbH, die mit der Entwicklung eines mehrstufigen Messe- und Präsentations-Konzeptes beauftragt wurde, seit Oktober 2017. Mittlerweile hätte man einen entsprechenden Vollstreckungsbescheid erwirkt. Außerdem prüfe man weitere juristische Schritte direkt gegen den Geschäftsführer wegen Insolvenzverschleppung bzw. Betrug.

Zweifel an Seriösität

„Zusammenfassend können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich insbesondere bei Herrn Dold um einen wenig seriösen Geschäftsmann handelt. Dies begründet sich nicht nur in der schnellen Insolvenz der österreichischen GmbH, sondern auch in der ständig wechselnden Firmierung von echarge“, so Wolfram Koch von der komments GmbH. „Mittlerweile tauchen die österreichische und deutsche GmbH im Internetauftritt der Gesellschaft nicht mehr auf, anstelle dessen eine vermutlich neu gegründete Schweizer AG und eine Niederlassung in Dubai.“ Diese Schweizer AG steht nun offenbar auch vor dem Ende.

echarge.work: Konkursverfahren gegen ein Startup, das einen fragwürdigen ICO macht

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