Österreich

E-Mobility-Firma Greenstorm will Umsatz 2019 auf 48 Mio. Euro verdoppeln

Philipp Zimmermann von Greenstorm mit Patricia Gruber vom Hotel Esplanade Tergesteo in Montegrotto, Italien © Greenstorm
Philipp Zimmermann von Greenstorm mit Patricia Gruber vom Hotel Esplanade Tergesteo in Montegrotto, Italien © Greenstorm

Dass man mit einem Sharing- und Second-Hand-Konzept auch Geld verdienen kann, stellt Greenstorm unter Beweis. Der Tiroler E-Mobility Dienstleister plant in diesem Jahr seinen Umsatz auf 48 Mio. Euro zu verdoppeln. Im März schaffte es das Öko-Startup auf das Financial Times Ranking der 1.000 wachstumsstärksten Unternehmen in Europa. Auf Platz 59 war Greenstorm das am schnellsten wachsende Unternehmen Österreichs in der Liste.

„Wir wollen eine Milliarde Euro Umsatz“

„Greenstorm soll Europas führendes Händler-Netzwerk für Gebraucht-E-Bikes werden“, sagt Gründer Philipp Zimmermann zu Trending Topics. Derzeit ist die Firma im DACH-Raum sowie in Italien, Slowenien und Kroatien aktiv. Weitere Länder sollen in Angriff genommen werden. „Schließlich wollen wir schon 2020 eine Milliarde Umsatz knacken“, stellt der Unternehmer in Aussicht. Auf die Nachfrage, ob das nicht etwas schnell sei, antwortet Zimmermann, der gemeinsam mit Richard Hirschhuber Geschäftsführer ist: „Wir wollen schon schnell, aber vernünftig wachsen. Wir machen unsere Hausaufgaben.“

Geschäft vom Stiefvater übernommen

Sein Stiefvater Wolfgang Spieler etablierte 2009 mit „littlegreentoe“ ein Tauschkonzept von E-Mobility-Fahrzeugen gegen Hotelzimmergutscheine in der Hotellerie. 2016 übernahm Zimmermann das Geschäft seiner Eltern und machte daraus Greenstorm. „Damals waren wir nur zu viert, ich, meine Eltern und ein Mitarbeiter,“ erklärt der ehemalige Sommelier. „Ich habe gewusst, dass es ein Trend und eine Marktlücke ist.“ Inzwischen ist das Team auf 64 Mitarbeiter und 32 selbständige Vertriebsmitarbeiter angewachsen.

Seit 2017 wurden bisher 210.000 Nächte bzw. 59.000 Gutscheine verkauft. Greenstorm verleiht nicht nur nigelnagelneue E-Bikes an Hotels, sondern verkauft diese nach einer Saison auf seinem Marktplatz zu einem günstigeren Preis an Privatkunden weiter. Dabei sichert die Firma noch zwei Jahre Garantie auf Rad und Motor zu. „Inzwischen verleiht Greenstorm über 12.000 E-Bikes und kooperiert mit über 1.000 Hotels“, zählt Zimmermann auf.

E-Bikes erreichen bis zu 45 km/h

Günstige E-Bikes kosten derzeit 2.500 Euro. Greenstorm verkauft sie ab 1.900 Euro weiter. Aufwärts geht es für exklusive Modelle bis zu 6.000 Euro. Den Firmen immer das neuste Modell zu bieten sei wichtig. Im Ecco-Modus auf der Ebene schafft das E-Bike eine Distanz von 120 km. Das schnellste E-Bike, S-Pedelecs, erreicht eine Geschwindigkeit bis zu 45 km/h. Dafür sind allerdings ein Führerschein und eine Nummerntafel notwendig. Die E-Bikes sind normalerweise bei etwa 25 km/h genormt. Dann darf man damit auch auf dem Fahrradweg fahren.

Besonders auf dem Land biete das E-Bike für Pendler eine Alternative zum Auto, erklärt Zimmermann. „Wir arbeiten unter der Initiative „My Bike – My Job“ mit Unternehmen zusammen. Sie mieten E-Bikes von uns und die Unternehmen stellen die Stellplätze für ihre Mitarbeiter vor Ort bereit.“

„Menschen wollen im Moment leben“

Zimmermann sieht im „Sharing“ eine große Zukunft. „Menschen wollen im Moment leben. Nicht jeder will Sachen besitzen.“ Auch Firmen wollen ihren Mitarbeitern eine Transportmöglichkeiten zum Ausleihen anbieten. Das gelte auch für das Auto. „Wir haben über 300 E-Cars, die wir leasen – unter anderem Teslas Model 3, X und S“, so der Greenstorm-Chef. Diese werden für drei Jahre an die Hotellerie verliehen.

Das Startup will auch seinen Marktplatz ausbauen. „Wir wollen Händlern die Möglichkeit geben, über unsere Plattform E-Bikes zu verkaufen“ Bis 2021 will das Unternehmen sein Händler-Netzwerk auf 3.000 ausweiten. Derzeit arbeitet Greenstorm mit 600 Händler-Partnern zusammen.

Millionen-Investments für die Expansion

Für die Expansion hatte sich Greenstorm 2018 ein zweistelliges Millionen-Investment von der Londoner Beteiligungsgesellschaft Bregal Milestone bekommen (Trending Topics berichtete). Zuvor sicherte sich das Öko-Startup mit Conda ein Crowd-Investment in Höhe von 1,2 Mio. Euro. Heuer brachte eine zweite Conda-Runde 420.000 Euro.

Trotz Wachstum sei die Firma schon in den schwarzen Zahlen, sagt Zimmermann. Vor allem in Tirol und Vorarlberg sowie am Gardasee läuft das Konzept sehr rege. „Am Gardasee sind die E-Bikes jeden Tag weg“, sagt Zimmermann. „Menschen, die gern genießen und sich nicht quälen möchten“, würden die E-Bikes benutzen. Mittlerweile sei es ein Lifestyle.

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