Mobilität

DriveNow: „Elektromobilität wird immer wichtiger für Carsharing-Anbieter“

Immer mehr Ladestationen, Förderungen für Elektromobilität und Autokonzerne, die alle elektrisch werden werden – auch in Österreich stehen die Zeichen auf E-Mobility. Bei Sharing-Diensten für E-Scootern und Elektrorollern gibt es bereits vollelektrische Flotten, nun setzen auch die dezentralen Vermieter von Autos auf Elektromobilität. In Wien lässt DriveNow, die Tochter von BMW, bereits 20 vollelektrische i3-Modelle durch die Stadt kurven.

„Elektromobilität wird immer wichtiger für Carsharing-Anbieter“, sagt Robert Kahr, Geschäftsführer von DriveNow in Österreich im Gespräch mit Trending Topics. „Damit die Elektromobilität von den Nutzern akzeptiert wird, ist das Thema Ladeinfrastruktur. Wir haben Leute, die das ganz gerne machen, aber einen Großteil der Ladungen machen wir heute über unsere Service-Teams an den Schnellladestationen.” Noch ist es für viele Menschen nicht attraktiv, gemietete Autos auch wieder aufzuladen. Das könnte sich in Wien aber rasch ändern. Wien Energie wird bis 2020 etwa 1.000 neue Ladestellen zusätzlich zu den bestehenden 230 aufbauen (mehr dazu hier). Dann soll man nicht weiter als 400 Meter zum nächsten Ladepunkt fahren müssen.

Mehr als nur „cool“

Carsharing-Anbieter wie DriveNow, Car2Go oder Startups wie Caroo leben heute noch zu einem Gutteil vom Coolness-Faktor, der bestimmte Zielgruppen anspricht. Doch nur weil Carsharing “cool” ist, drängen Autokonzerne und Internetunternehmen aber nicht in den bereich. „Konzerne wie BMW haben eine strategische Ausrichtung und schauen, wie der Mobilitäts-Markt in 15, 20 Jahren aussieht“, sagt Kahr. Und bei jüngeren Bevölkerungsschichten zeige sich, dass ihnen Besitz nicht mehr so wichtig ist, sie wollen lieber punktuell Dienste nutzen.

In der Vision vieler werden wir also in einigen Jahrzehnten gar keine eigenen Autos mehr besitzen, sondern uns von autonomen, elektrisch betriebenen Fahrzeugen von A nach B bringen lassen. Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kann ein Carsharing-Auto bis zu fünf Privat-PKWs ersetzen. Doch noch ist es nicht dazu gekommen, dass durch Free-Floating-Angebote wie DriveNow viele Menschen auf einen eigenen Wagen verzichten.

Eine Studie des Öko-Instituts in Freiburg und des Instituts für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt zeigt allerdings, dass Carsharing gar nicht so toll für Städte ist. Die Mietauto-Flotten würden vielmehr für mehr Verkehr, mehr Autos und mehr CO2 in Städten sorgen. Auch aus Sicht der Carsharing-Betreiber ist das ernst zu nehmen. „Man kann nicht 2,3, 5.000 Fahrzeuge haben, die dann möglicherweise nicht ausgelastet sind und nur Parkplätze verstellen“, sagt Kahr. Deswegen sei es wichtig, dass nach und nach Flotten aufgebaut werden, diese immer mehr Elektroautos bieten und dass der Markt nicht von dutzenden Anbietern überflutet wird.

„Allianz gegen die Internetkonzerne“

In Europa rüsten sich gerade Daimler (car2go) und DriveNow (BMW) gegen eine zu erwartende regelrechte Invasion von US-Anbietern. Googles Schwester Waymo etwa baut seine autonom fahrenden Taxis immer stärker auf, Uber hat auch nach rechtlichen Problemen weiterhin große Ambitionen, den Mobilitäts-Markt aufzumischen, und immer neue Startups (zuletzt Bird und Lime in Wien) drängen mit innovativen Konzepten in europäische Städte.

„Will man in diesem wachsenden Markt eine führende Position einnehmen, dann bedeutet das, dass man wahnsinnig viele Investitionen machen muss“, sagt Kahr. Die angestrebte Fusion zwischen car2go und DriveNow sei eine “eine Allianz gegen die Internetkonzerne“. Kahr: „Nicht jeder Mitbewerber muss ein böser Konkurrent sein. Manchmal ist es besser, Allianzen zu schließen, damit man bei diesen veränderten Marktbedingungen ganz weit vorne ist.“

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