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Neuer Digitalisierungs-Fonds für Startups mit mindestens 100 Mio. Euro geplant

Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. © Trending Topics
Digital- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. © Trending Topics

In einem Vortrag an den Ministerrat hat Digitalisierungs- und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck die Pläne ihrer Startup-Initiative vorgestellt. Der zentrale Punkt: Das Austria Wirtschaftsservice (aws) soll einen neuen Digitalisierungs- und Wachstumsfonds einrichten, der die bisherigen Fonds (Gründer- und Mittelstandsfonds) ersetzen wird. Diesem neuen Vehikel soll ein Förderungsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Staat stellt 50 Millionen Euro

Laut dem Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort werden 50 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln kommen, der Rest soll über Partner (z.B. Banken oder Investment-Fonds) dazukommen. Je nachdem, wie groß das Interesse ist, könnten so noch weitere 50 bis 100 Millionen Euro dazukommen.

„Wir wollen das Wachstum und die Entwicklung der Gründerinnen und Gründer stärken und weiter attraktive Rahmenbedingungen am Standort schaffen. Gerade mit dem neuen Wachstums- und Digitalisierungsfonds schaffen wir ein neues Instrument, wo Staat und Wirtschaft gemeinsam in die innovativsten Unternehmen in Österreich investieren können“, so Schramböck.

Investiert werden soll in Startups, Later-Stage-Firmen und Growth-Firmen in den Bereichen Digitalisierung, Hightech und Life Sciences. Einstiegs-Tickets in der Startup-Phase liegen bei maximal drei Millionen Euro. Bei Folgerunden kann der Fonds dann bis zu 10 Prozent des Fonds-Volumens investieren. Neben Österreich kann der Fonds auch in den Anrainerstaaten Deutschland, Ungarn, Tschechien, Slowenien und Slowakei investieren.

Ersatz für Gründer- und Mittelstands-Fonds

Der neue Fonds beteiligt sind gemeinsam mit privaten Investoren und soll so eine Hebelung von privaten Mitteln von zumindest 1:5 bringen. Wenn in Startups oder Wachstumsunternehmen investiert wird, geht das Ministerium davon aus, dass zusätzliches privates Risikokapital mobilisiert wird – zumindest gibt es diese Erfahrungswerte aus dem Gründerfonds. Insgesamt könnten so also 600 Millionen Euro an Risikokapital aufgebracht werden. Nach mehreren Jahren steigt der Fonds wieder aus, der dabei mögliche Gewinn fließt zurück.

„Dieser neue Fonds setzt die erfolgreiche Tätigkeit von aws Gründerfonds und aws Mittelstandsfonds fort und adressiert Unternehmen in der Gründungs- und ersten Wachstumsphase“, heißt es dazu seitens aws. Die beiden bisherigen Fonds hätten mittlerweile den Großteil ihres Kapitals in Unternehmen investiert, dementsprechend steht ohnehin eine Nachfolge an.

„Aufgrund der erfolgreichen Investitionen der beiden Vorgängerfonds ist dabei eine Einbeziehung privater Investoren im Sinne einer ‚Public Private Partnership‘ in noch stärkerem Ausmaß vorgesehen“, heißt es weiter. „Der Digitalisierungs- und Wachstumsfonds wird je nach Höhe der privaten Beteiligung ein Volumen von 100 bis 150 Millionen Euro für österreichische Unternehmen zur Verfügung stellen.“

Vorab-Garantien für Startups

Um den Zugang zu Finanzierung für Unternehmen zu vereinfachen, bietet die aws schon bisher Garantien für Bankkredite an. 2018 wurden etwa Garantieübernahmen von 335 Mio. Euro zugesagt. Weil es seitens Startups eine starke Nachfrage gab, werden diese Garantien nun für innovative junge Unternehmen ausgeweitet: Mit der aws-Vorab-Garantie können sie eine werthaltige Kreditsicherheit bereits in die Verhandlung mit der Bank mitbringen. Das bedeutet, Unternehmen beantragen die Garantie ohne Einbindung einer Bank. Somit wird sichergestellt, dass Kredite nicht mehr an fehlenden Sicherheiten scheitern.

„Aus den Gesprächen mit Start-ups wissen wir, dass es ohne entsprechende Sicherheiten besonders schwierig ist eine entsprechende Finanzierung zu bekommen“, sagt aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister: „Mit der aws Vorab-Garantie erhalten diese Unternehmen nun eine werthaltige Sicherheit und können dieses Prüfergebnis vergleichbar einem Qualitätssiegel bereits in die Kreditverhandlungen mitbringen.“

Nicht alle Wünsche erfüllt

Die Startup-Initiative von Schramböck beinhaltet auch die Möglichkeit für Startup-Hubs, gemeinsam Lehrlinge auszubilden (Trending Topics berichtete), außerdem sind Regulatory Sandboxes für Jungfirmen geplant. Andere Forderungen aus der Startup-Szene finden sich in der Initiative nicht: So hat heute die Austrian Angel Investors Association (aaia) einen offenen Brief an die Bundesregierung veröffentlicht, in der der Wunsch nach einer „AG light“ und einer Steuergutschrift für Investoren geäußert wurde (Trending Topics berichtete).

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