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Die neue Finanzierungsform: Das sind ICOs (Initial Coin Offerings)

Token & Coins. © Montage TrendingTopics
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Eine Alternative zum Crowdfunding oder zu klassischen Investoren? Startups auf der ganzen Welt haben so genannte „Initital Coin Offerings“ (ICOs) für sich entdeckt.

Was ist ein ICO?

Ein ICO ist der Versuch eines jungen Unternehmens, sich durch Kryptowährungen zu finanzieren. Der Name ist an einen traditionellen Börsengang (IPO) angelehnt, hat damit aber nichts zu tun. Denn bei einem Börsengang werden Aktien angeboten, die mit Mitbestimmungsrechten einher gehen. Bei einem ICO spekulieren die Anleger dagegen alleinig darauf, dass sich das Geschäftsmodell als erfolgreich erweist und der Wert der Kryptowährung des Unternehmens steigt. Mitbestimmung oder Dividendenauszahlung werden durch den Kauf dieser Token nicht gewährleistet.

Welche Startups machen einen ICO?

Der ICO-Markt teilt sich in viele Player auf. Für Blockchain-Startups, die visionäre, intelligente Projekte haben, den Community-Gedanken in den Vordergrund stellen und für die Realisierung Investments in Millionenhöhe brauchen, sind ICOs erdacht worden. Durch den aktuellen Hype unternahmen auf der anderen Seite allerdings auch eine Vielzahl an Unternehmen ICOs, die kein Blockchain-basiertes Geschäftsmodell haben. Viele Anleger verloren nach einer Teilnahme an einem Scam-ICO ihre Einlagen. Daraufhin entwickelte die Community eigene Spielregeln für ICOs. Heute prüft eine wachsende Anzahl an Unternehmen und Einzelpersonen die ICO-Kandidaten sehr genau, um Interessierte vor Betrugsversuchen zu warnen.

Worauf muss man bei einem ICO achten?

Aus rechtlicher Sicht muss sich ein Unternehmen, das einen ICO plant, die Frage nach dem eigenen Geschäftsmodell stellen und beantworten, ob dafür die Blockchain sinnvoll ist. Danach muss der Token besser definiert werden: Was soll der Community zurückgegeben werden? Soll damit eine Währung, eine Mitgliedschaft, ein Gutschein oder das Recht auf eine Dienstleistung abgebildet werden?

Welche Regeln gelten für ICOs?

ICOs werden bislang nicht ausdrücklich im österreichischen Recht erwähnt. Dennoch können bestehende Regelungen auf einen ICO angewendet werden. Als eCommerce aufkam, musste auch nicht neu definiert werden, was ein Kaufvertrag ist. Genauso verhält es sich mit den ICOs. Unternehmen, die einen ICO planen, wollen die regulatorischen Kosten so gering wie möglich halten. Deshalb muss zu Beginn abgeklärt werden, ob konzessionspflichtige Tatbestände erfüllt werden und die Finanzmarktaufsicht (FMA) zu Rate gezogen werden muss oder nicht. Letztlich können diese Fragen aber immer nur individuell – von Projekt zu Projekt – beantwortet werden.

Was ist der Unterschied zwischen Equity- und Utility-Token?

Der Utility-Token beantwortet die Frage, was ein Token kann. Der Erwerber kann ihn gegen Waren oder Dienstleistungen des ausgebenden Unternehmen eintauschen. Der Gutschein-Token kann als Vorfinanzierung betrachtet werden, die ein Erwerber in der Zukunft gegen eine Leistung eintauschen kann. Der Equity-Token kann in Abgrenzung dazu nicht gegen Waren oder Dienstleistungen eingetauscht werden, sondern repräsentiert einen Anteil am ausgebenden Unternehmen.

 Was ist ein Presale?

Als Presale wird der Vorverkauf im Rahmen eines ICO verstanden. Der Token wird einem begrenzten Adressatenkreis zu einem günstigen Preis angeboten. Die Unternehmen können so einen technischen Testlauf vornehmen oder die Einnahmen als Marketingmaßnahme für den folgenden Crowd-Sale nutzen. Die rechtliche Relevanz eines Presales tritt ein, wenn ein sehr geringer Personenkreis angesprochen wird und sich die Frage stellt, ob für den ICO ein Kapitalmarktprospekt vonnöten ist oder nicht.

Was ist ein Whitepaper?

Ein Whitepaper ist ein Dokument, in dem das Unternehmen die Geschäftsidee zusammenfasst und anhand einer Roadmap darstellt, wie der ICO und die zukünftige Unternehmensentwicklung ablaufen sollen. Das Whitepaper dient Interessierten auch dazu, sich über die Zusammenstellung des Teams zu informieren. Das Whitepaper ist allerdings kein Kapitalmarktprospekt, weil es nicht so transparent gestaltet ist, wie es die rechtlichen Voraussetzungen verlangen.

Gibt es fragwürdige ICOs?

Einige Unternehmen haben es nur auf das Kryptogeld der Community abgesehen. Diese Schneeballsysteme wollen für ihre ausgegebenen Token nichts zurückgeben. Derartige Scams erkennt man oft an der hohen Rendite, die in Aussicht gestellt werden. Meist steht ebenso im Vordergrund, dass Freunde für den ICO geworben werden sollen.

Sind ICOs Konkurrenz für traditionelle Investoren?

ICOs sind keine Konkurrenz für Business Angels. Denn um einen ICO durchzuführen, benötigt es im Vorfeld eine erste Finanzierungsrunde, um die vielen rechtlichen, steuerlichen und technischen Fragen zu beantworten. Anwälte und Steuerberater kosten Geld. Deshalb braucht jedes Blockchain-Startup ein klassisches Investment und die Unterstützung von erfahrenen Investoren. Business Angels oder Venture-Capital-Organisationen, die die Blockchain und die ICOs als Chance betrachten, können sich in den kommenden Jahren einen Wettbewerbsvorteil erhoffen, sollte sich die Technologie durchsetzen.

Anmerkung: Dieser Beitrag entstand in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

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