Überblick

Business 2 Startups: Die Neobanks, die nach Gründern angeln

Neobanken suchen B2B-Kunden. © Oliver Janko
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Einer unserer Leser aus dem Silicon Valley hat es mal augenzwinkernd „B2S“ genannt – kurz für Business to Startups. Und tatsächlich: Gerade in den USA, aber mittlerweile auch in Europa kommen immer mehr Startups ans Tageslicht, die den Startup-Sektor an sich als Markt verstehen und dezidierte Services bauen, die speziell die Bedürfnisse von Gründern und schnell wachsenden, digitalen Jungfirmen bedienen wollen.

Einer der wichtigsten Bausteine dafür sind Finanz-Services. So hat sich eine ganze Reihe an Neobanken in Europa formiert, die vor allem eines zum Ziel haben: Sie wollen, Freelancer, Selbstständige, Startups und teilweise auch KMU als Kunden gewinnen und ihnen rund um ihr Geschäftskonto nützliche Services für den Business-Alltag bieten. Das geht von der Servicierung von verschiedenen Rechtsformen (Einzelunternehmer bis AG) über die Buchhaltung und Verwaltung von Belegen bis hin zur Ausgabe von Bankkarten für die Mitarbeiter.

Banken bauen wie mit Lego

Während einige Anbieter bereits länger am Markt sind, haben vor allem so genannte „Banking as a Service“-Plattformen (BaaS) für einen Boom unter den Neobanks gesorgt. Selbst Startup, bauen Anbieter wie Qonto, Kontist oder Penta auf den BaaS-Plattformen von solarisBank oder Treezor auf. Wieder andere kommen aus dem Consumer-Geschäft und gehen nun auch verstärkt in Richtung Geschäftskunden, und auch etablierte Großbanken wie die BBVA aus Spanien oder die Deutsche Bank haben sich in dem Bereich mit eigenen Angeboten bzw. mit Zukäufen positioniert.

Hier ein Überblick über die Neobanks, die nach Startup-Gründern angeln:

Qonto Kontist Fidor Bank Holvi (BBVA) Soldo
Zielgruppe Einzelunternehmer, GmbH, AG Freelancer, Selbstständige kleine und mittlere Unternehmen Freelancer, Selbstständige Unternehmen jeglicher Größe
Herkunft Frankreich Deutschland Deutschland Finnland GB
Gründung/Start 2016 2016 2009 2011 2015
Einzelgebühr Monat ab 9 Euro ab 0 Euro (ohne Karte), ab 9 Euro (mit Karte) ab 5 Euro im Monat ab 0 Euro ab 5 Euro im Monat
Limit Kartenzahlung 20.000 k.A Auftragslimit 500, Tageslimit 1.000 k.A 10.000 Euro
Limit Bargeld-
abhebung / Kosten Bargeldabhebung
1000 Euro Limit, keine Kosten k.A 3 Euro pro Abhebung (+1,5 % bei Fremdwährung) 2,5 Prozent bei jeder Abhebung 250 Euro / transaction
Kartentyp Mastercard Premium Visa Business Debit Karte digitale Debit Mastercard Holvi Business Mastercard Soldo Mastercard
Kartenzahlung Fremdwährung 2 % Gebühr 1,7 % 1,5 % 2 % 10 Euro
Gebühren für Einlagehöhe k.A k.A 0,4 Prozent ab 100.000 Euro k.A  k.A
Kreditvergabe nein Ja (bis 5.000 Euro) Ja (bis 50.000 Euro) nein nein
Penta Fyrst  (DB) N26  BunQ
Zielgruppe Startups & KMUs Unternehmer & Freiberufler Selbstständige und Freelancer Freiberufler, Selbständige
Herkunft Deutschland Deutschland Deutschland Niederlande
Gründung/Start 2016 2019 2013 2012
Einzelgebühr Monat ab 9 Euro im Monat ab 0 Euro ab 0 Euro 9,99 Ero im Monat (25 Unterkonten)
Limit Kartenzahlung k.A 15.000 Euro k.A k.A
Limit Bargeld-
abhebung / Kosten Bargeldabhebung
2,50 (über Kontingent von 3/Monat) 1 %, mindestens 5,99 Euro 2500 10 kostenlose Abhebungen pro Monat inklusive & danach € 0,99 pro Abhebung
Kartentyp Visa Penta Debitcard Fyrst Card (Debit) Mastercard Business Mastercard
Kartenzahlung Fremdwährung 1 % 1,5 & (mind 6 Euro) 1,75 % Fremdwährungs-
aufschlag
Mastercard Wechselkurs
Gebühren für Einlagehöhe k.A k.A Für Einlagen über 50.000 Euro Verwahrentgelt von 0,5 % p.a € 0,03 pro Tag pro € 1.000
Kreditvergabe ja (bis 250.000 Euro) ja (k.A.) ja (bis 50.000 Euro) nein

Für potenzielle Kunden lohnt der Vergleich. Während manche Anbieter eher auf Freiberufler und Einzelunternehmer spezialisiert sind, wollen andere Unternehmen bis hinauf zur Aktiengesellschaft betreuen. Jede Firmengröße hat unterschiedliche Anforderungen, was bei der Auswahl zu berücksichtigen ist.

Auch eine Frage der Kredite

Fest steht, dass es wohl noch nie so einfach wie heute war, selbst Finanzdienstleistungen für andere Firmen anzubieten. Noch ist offen, welche der Anbieter sich letztendlich durchsetzen werden und ob es in Europa zu einer Konsolidierung am Markt kommen wird. Fintech ist jedenfalls jener Bereich, in dem europäische Investoren nach wie vor sehr viel Geld buttern – und Startups, die mit ihren Angeboten viele Geschäftskunden gewinnen können, werden gerade in der Corona-Krise interessant für VCs sein. Unterschiedliche Anbieter berichten von starker Nachfrage auch während Corona.

Spannend wird für die Neobanks sein, wie viele der Kunden wegen der Wirtschaftskrise wieder wegbrechen, und ob es 2021 (wie viele voraussagen) zu einer neuen Gründerwelle kommen wird. Gefragt wird dann aber vor allem eines sein: Das die Neobanks nicht nur günstige Geschäftskonten und schicke Apps im Portfolio haben, sondern auch Kredite. Denn diese werden viele Firmen, sofern sie das nicht ohnehin schon tun, auch künftig suchen.

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