Kryptowährung

Dash-Sprecher: „Ich hoffe auf eine Koexistenz mit dem Euro“

© Dash
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Traden, hodeln und in ICOs investieren. Das ist alles schön und gut, reicht aber nicht nicht jedem in der jungen Branche der Kryptowährungen. Denn die Akzeptanz von Bitcoin und Co im Alltag hinkt noch stark dem Hype nach, der seit 2017 das neue digitale „Geld“ antreibt. Der deutsche Unternehmer Jan Heinrich Meyer, zuvor im Marketing bei einer Agentur tätig, will das jetzt sukzessive ändern. Ihm schwebt vor, dass einmal die Kryptowährung Dash (kurz für „Digital Cash“) in Online-Shops wie in Geschäften zum Zahlen von Waren und Dienstleistungen verwendet wird.

„Sehr skeptisches Publikum“

„Ich hoffe auf eine Koexistenz mit dem Euro“, sagt Meyer im Gespräch mit Trending Topics. Konsumenten sollten einmal die Wahl haben, ob sie mit Fiatgeld oder doch lieber mit digitalem Geld ihre Rechnungen beim Bäcker, im Restaurant oder im Web-Shop begleichen. Damit das passiert, muss Meyer mit seiner „Dash Embassy“ aber erst einmal Grundlagenarbeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz leisten und breitere Teile der Bevölkerung darüber informieren, dass und wozu es Krypto-Assets überhaupt gibt.

“Im DACH-Raum ist es am schwersten, hier ist das Publikum sehr skeptisch“, sagt Meyer. Sollte es hier klappen, dann sieht er gute Chancen, auch in anderen Regionen der Welt Dash zu einem echten Zahlungsmittel zu machen. Dash liegt aktuell auf Platz 14 der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen der Welt, kann auf Exchanges gehandelt werden und wird ähnlich wie Bitcoin nach dem Proof-of-Work-Konzept per Mining erstellt. Derzeit sind weltweit etwa 8 Millionen DASH-Coins im Umlauf, maximal kann es 18,9 Millionen geben.

Wenig Akzeptanz, hohe Volatilität

Von seinem Ziel ist Meyer noch weit entfernt. Als offizieller Repräsentant von Dash kann er immerhin auf einige wenige Shops in Europa verweisen, bei denen man mit den Coins bezahlen kann. Weltweit sollen es rund 1.000 Akzeptanzstellen sein. Zwar wird Dash gerne als „inflationssicher“ bezeichnet, weil es nur eine begrenzte Menge an Coins zu Minen gibt (und zwar genau 18.900.000 Stück). Doch unbedingt ratsam ist es derzeit nicht, sie zum Zahlen zu verwenden – der Kurs der Währung fährt wie jene von Bitcoin, Ethereum und Co nach wie vor Achterbahn, aktuell geht es deutlich nach unten.

Jan Heinrich Meyer, Repräsentant von Dash im DACH-Raum. © Dash
Jan Heinrich Meyer, Repräsentant von Dash im DACH-Raum. © Dash

Für Händler als auch für Konsumenten ist diese Marktsituation nicht ratsam, um Dash zum Bezahlen zu verwenden. Ein Beispiel: Vor einer Woche war 1 DASH noch rund 400 Dollar wert, heute sind es nur mehr knapp über 300 Dollar. “Es ist ein sehr volatiler Markt, der stark von Spekulation getrieben wird”, weiß auch Meyer. Wer sich dennoch dafür entscheidet, in seinem Shop Dash anzunehmen, der steht vor steuerlichen Herausforderungen, weil es weder in Deutschland noch in Österreich klare, explizite Regeln für die Besteuerung von Kryptowährungen gibt. Meist wird dazu geraten, Steuerberater oder Rechtsanwalt zu konsultieren.

Deswegen arbeitet Meyer in Österreich mit der Wiener Anwaltssozietät Wolf Theiss zusammen. Diese soll bei solchen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen. In Deutschland heißt der Partner Winheller, ebenfalls eine Rechtsanwaltsgesellschaft. Akzeptanzstellen wird versprochen, dass Transaktionen mit Dash nach 1,3 Sekunden bestätigt sind – der Händler im Shop also innerhalb von Sekunden weiß, dass sein Kunde die Rechnung beglichen hat.

Anonyme Überweisungen?

Neben den schnellen Transaktionen bei Händlern („InstantSend“) lockt Dash Privatpersonen auch mit der Möglichkeit, Geld anonym an jemand anderen zu senden („PrivateSend“). Das soll ein digitales Pendant dazu sein, wenn man jemanden Bargeld in die Hand gibt. Der EU dürfte das vor allem bei größeren Beträgen nicht gefallen. So hat das EU-Parlament im Rahmen der Reform der Richtlinie zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (mehr Infos hier) im April schärfere Regeln für Kryptowährungen beschlossen. Diese sehen vor, dass die Anbieter elektronischer Geldbörsen („Wallets“, wie sie auch Dash anbietet) instande sein müssen, Nutzer eindeutig zu identifizieren, um etwaigen illegalen Geldflüssen nachgehen zu können.

Wie weit Meyer und Dash kommen, bleibt abzuwarten. Derzeit bearbeitet Meyers „Dash Embassy“ vor allem die Krypto-Community selbst, ist dafür dem Blockchain Bundesverband e. V. beigetreten und hat eine Partnerschaft mit Conda geschlossen, die im Rahmen ihres ICOs auch die Kryptowährung annehmen.

Finanzierung über die Community

Um die „Dash Embassy“ zu betreiben, hat sich Meyer an die Dash-Community selbst gewandt, die aktuell aus knapp 5.000 Masternodes besteht, die die Transaktionen in dem Netzwerk verifizieren und dafür Rechenleistung zur Verfügung stellen. Denn Dash funktioniert folgendermaßen: Beim Mining der Kryptowährung gehen gehen 45 Prozent der neuen Dash-Coins an die Miner, 45 Prozent an die Masternodes, und 10 Prozent wandern in die Dash Treasury. Diese wiederum kann damit neue Projekte wie jenes von Meyer finanzieren, sofern das Netzwerk dafür stimmt.

Dieses Netzwerk ist laut Meyer nach dem Prinzip einer Dezentralen Autonomen Organisation (kurz DAO) aufgestellt. An diesem nehmen Miner und Betreiber von Masternodes (im wesentlichen Server mit der Dash-Software) teil und stimmen für oder gegen neue Projekte und deren Finanzierung. Die meisten Teilnehmer sollen Privatpersonen sein, bekannt sind diese laut Meyer nicht. Mit der DAO wird jedenfalls versucht, eine neue Art von Unternehmen zu bilden, das mit alten Regeln bricht und nach demokratischen Regeln funktioniert. Meyer: “Da ist kein Chef, der sagt wo es langgeht.”

Dash CEO Ryan Taylor: „Dash is in many ways a better Bitcoin“

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