Börsengang

„Das Projekt war ein langer Kampf“: Burgenländisches Energiespar-Start-up Cleen Energy geht an die Wiener Börse

Das Cleen-Energy-Papier wird ab sofort gehandelt. © imaginer.at
Das Cleen-Energy-Papier wird ab sofort gehandelt. © imaginer.at
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Cleen Energy entwickelt sich zu einem der schnellst wachsenden Unternehmen in den Bereichen LED-Beleuchtung und Energieeffizienz im deutschsprachigen Raum. Im Jahr 2015 machte das Unternehmen laut Jahresabschluss drei Millionen Euro Umsatz und 265.000 Euro Gewinn. Im ersten Halbjahr 2016 schon 3,5 Millionen Euro Umsatz.

Aus GmbH wird eine AG

Ab heute ist die GmbH von Lukas Scherzenlehner und Erwin Stickler endgültig passé. Denn an der Wiener Börse startet der geregelte Freiverkauf der ersten Aktien. Das Prospekt über die 3.570.000 Aktien wurde am 27.März von der Finanzmarktaufsicht bewilligt. „Das Projekt zur Börse war ein langer Kampf: Wir haben uns 14 Monate vorbereitet“, sagt Scherzenlehner. Sie werden im Standard-Market-Auction-Segment der Wiener Börse notieren. Die Gründer halten 80 Prozent der Aktien. Stickler (54 Prozent), Scherzenlehner (25 Prozent). Den Rest teilen sich Runtastic-Co-Founder Alfred Luger (4 Prozent) und 35 Personen, die sich den Streubesitz (15 Prozent) teilen.

Das Listing an der Börse kostete 105.000 Euro. „Wir haben uns mit Crowd-Investing beschäftigt, wollen aber die Energieeinsparung einer größeren Bevölkerung zugänglich machen. Deshalb sehen wir in dem Börsengang die beste Möglichkeit viele Leute zu erreichen“, so Investor Michael Altrichter. Durch das frische Kapital sollen ab Mai neue Mitarbeiter und Aufträge akquiriert werden.

Umfassendes Businessmodell

Pro Jahr verbraucht die Welt 20 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Die Cleen Energy GmbH aus St. Margareten von Lukas Scherzenlehner und Erwin Stickler hat sich in der Energieeinsparung eine Nische geschaffen: Das Geschäft setzt auf die von der Regierung verpflichtend vorgeschriebenen Energiesparmaßnahmen bei Großkunden aus Industrie und Handel. Cleen Energy wickelt die Deals zwischen Unternehmen und Herstellern direkt ab. Genauer: mit Weltmarktführer Philips. Die Firma ermöglicht es Kunden an den Großhändlern vorbei LED-Systeme zu beziehen, die ihren Energieverbrauch drastisch senken können. Planung, Finanzierung und Projektumsetzung übernimmt cleen energy.

Kaum Konkurrenz

Die Endabnehmer sparen durch die Umstellung massiv Kosten ein, auch nicht für die Investition. cleen energy deckt seine Bezüge durch die Amortisation und die Provisionen durch die Verträge mit Philips. Bis zu 80 Prozent weniger Energieaufwendungen sind möglich, zudem Einsparungen beim CO2-Ausstoss. Zu den Kunden gehören etwa die OMV und Merkur. „Konkurrenten sind Zumtobel und Siemens, die aber entweder keine Finanzierungsstruktur haben oder nur an wirklichen Großkunden ab einem Auftragsvolumen von einer Million interessiert sind“, sagt Lukas Scherzenlehner. Auch sonst sind den Gründern keine Anbieter bekannt, die ähnlich umfassend Lösungen anbieten.

Die Green-Energy-Gründer Erwin Stricker und Lukas Scherzenlehner lassen die Glocke läuten. © Martina Draper/openingbell.eu
Die Green-Energy-Gründer Erwin Stricker und Lukas Scherzenlehner lassen die Glocke läuten. © Martina Draper/openingbell.eu

Immer wieder aufstehen

Lukas Scherzenlehner ist Serien-Gründer. Der 27-Jährige musste im Zuge der Alpine-Pleite rund um Weihnachten 2013 seine erste Firma „SB-Optimierung“ in Konkurs schicken. Die Unternehmensberatung hatte sich auf Energieeinsparungen für Großbetriebe spezialisiert, war schnell auf über 100 Mitarbeiter gewachsen und verschaffte dem Gründer ein tiefgreifendes Netzwerk in der Baubranche. Scherzenlehner hatte mit 17 Jahren gegründet. Die Pleite war eine wichtige Lektion für den Burgenländer. „Ich habe damals einigen Familien das Weihnachtsfest versaut“, sagt Scherzenlehner heute über die schwierige Zeit. Über 70 Mitarbeiter musste er damals entlassen. Vier Monate später stand Scherzenlehner wieder in einem Notariat und gründete erneut. Diesmal scheint der Plan aufzugehen.

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